Das Christliche Jugenddorf in Kirchheim hat in der Martinskirche sein 40-jähriges Bestehen gefeiert
Kantorei zeigt die Bandbreite des CJD

Zur Feier seines 40-jährigen Bestehens hatte das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland (CJD) Kirchheim in die Martinskirche eingeladen. Höhepunkt der Veranstaltung war das Konzert der Christophorus-Kantorei, die aus Schülern des Christophorus-Musikgymnasiums Altensteig besteht.

Kirchheim. Eröffnet wurde der Abend durch die Begrüßung von Pfarrer Jochen Maier, der ankündigte, dass man an diesem Abend „etwas Köstliches zu hören“ bekomme. Der Gesamtleiter des CJD Württemberg, Harald Gerharth, stellte die verschiedenen sozialen und pädagogischen Aufgaben des CJD vor. Danach betonte Kirchheims Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Hei­decker in einem Grußwort die zahlreichen Spuren, die das CJD Kirchheim in der Nachkriegsgeschichte der Stadt hinterlassen hat, zum Beispiel die Jugenddörfer Hohenreisach und Im Doschler und die neue Kita. Hartmut Hühnerbein, Pfarrer und Vorstandssprecher des CJD, erzählte in seiner Festansprache von persönlichen Erfahrungen in den Jugenddörfern.

Danach hielt der vom CJD gegründete und international bekannte A-cappella-Chor unter Leitung von Michael Nonnenmann Einzug. Es folgte ein sehr abwechslungsreiches Konzert, das größtenteils aus Werken und Liedern geistlichen Inhalts bestand. Neben klassischer Kirchenmusik verschiedenster Epochen trug der Chor auch Musik anderer Genres wie Volkslieder, Popsongs und ein Spiritual in verschiedenen Sprachen vor.

Dabei beeindruckten die jugendlichen Sängerinnen und Sänger mit ihrer nahezu perfekten Intonation und großen klanglichen Vielfalt bei teilweise sehr anspruchsvollen Chorwerken wie zum Beispiel Schütz‘ „Herr, auf dich traue ich“. Der Stimmbildner des Chors und Tenor Eberhard Schuler-Meybier trug die bewegenden „Biblischen Lieder“ von Dvořák mit kraftvoller und warmer Stimme vor (Orgelbegleitung von Susanne Schuler-Meybier).

Danach überraschte der Chor das Publikum mit einer ungewöhnlichen Aufstellung: Die Schüler verteilten sich seitlich über das ganze Kirchenschiff. Dadurch entstand für die Zuhörer ein klarer, durchsichtiger Klang und eine besondere Unmittelbarkeit der Musik. So kam die spannungsvolle Dynamik im meditativen „Laudate omnes gentes“ von Berthier genauso gut zur Geltung wie das intensive, fast angriffslustige „Daemon irrepit callidus“ von György Orbán.

Ein weiteres Highlight waren die beiden Volkslieder „Wenn alle Brünnlein fließen“ und „Als wir jüngst in Regensburg waren“. Dank der humorvollen schauspielerischen Choreografie der Sängerinnen und Sänger kamen die Lieder überhaupt nicht altbacken daher und schienen den Schülern genauso viel Spaß zu machen wie dem Publikum, das herzlich lachte und lange applaudierte.

Davor zeigte Susanne Schuler-Meybier mit Pachelbels Partiten über „Was Gott tut, das ist wohlgetan‘“ ihre Virtuosität an der Orgel. Originelle A-cappella-Versionen des Popsongs „Angels“ von Robbie Willias und von Coldplays „Viva la vida“ folgten.

Einen erneuten Genre-Wechsel brachten ein gesungenes Gebet auf Suaheli und ein Spiritual. Nachdem das Publikum im Stehen eine Zugabe zu diesem großartigen Konzert erklatscht hatte, gab es die Möglichkeit, bei kalten und heißen Getränken und Schnittchen zu plaudern und sich über Einrichtungen des CJD Kirchheim näher zu informieren.