Sanierung der Unterlenninger Kirchstraße
Kaputter Kanal

Schwere und schwerste Schäden am Abwasserkanal in der Kirchstraße in Unterlenningen machen eine Sanierung unumgänglich. Planer und Arbeiter müssen dabei einige Hürden überwinden, etwa die Querung der Bahnlinie.

Lenningen. Karl-Heinz Griesinger, Leiter der Lenninger Tiefbauamts, zeigte beeindruckende Bilder, die bei der Kanalbefahrung entstanden: Statt eines Rohrs war ein Trümmerhaufen zu sehen. Dank der Untertage-Kamera wurden die schweren Schäden wie Rohrbruch, eindringendes Wasser oder desolate Kanalanschlüsse sichtbar, die sich im Untergrund der Unterlenninger Kirchstraße zwischen Bundesstraße und Bahnlinie befindet. „Die Rohrleitung unter der Bahnlinie ist zusammengebrochen und nicht mehr funktionsfähig“, erläuterte der Amtsleiter weiter. In diesen Mischwasserkanal fließt auch der Überlauf des Kirchbrunnens, dazu kommt noch ein Regenwasserkanal, der das Oberflächenwasser dieser nicht mehr vorhandenen Röhre zuführt.

Die Baumaßnahme sieht vor, die bestehenden Hausanschlüsse im öffentlichen Bereich mitzuerneuern, im privaten nur so weit als notwendig. Der Mischwasserkanalanschluss des Pfarrhauses wird direkt in die Rohre von Kirch-/Eisenbahnstraße angeschlossen, weshalb die defekte Bahnunterkreuzung nicht mehr erneuert werden muss.

Anders sieht es bei der Wasserleitung aus. Die aus den 50er-Jahren stammende Hauptzuleitung für Unterlenningen ist ebenfalls in keinem guten Zustand. Sie wird von der Bundesstraße bis in die Eisenbahnstraße neu verlegt. „Die Unterkreuzung der Bahnlinie soll im ungesteuerten Pressbohrverfahren mit einem Stahlschutzrohr erfolgen, in das die Wasserleitung eingezogen wird“, erklärte Karl-Heinz Griesinger das Verfahren. Für die Notversorgung müssen noch vor Baubeginn im Hangweg und in der Kirchheimer Straße ein Schacht vergrößert und neue Armaturen eingebaut werden. „Die Versorgung der Haushalte muss hygienisch und technisch einwandfrei sein“, ist sich Karl-Heinz Griesinger bewusst.

Weil die Gemeinde bei der Deutschen Bahn wegen der Unterkreuzung der Bahnlinie eine Genehmigung braucht, musste der Gemeinderat bereits jetzt über die Maßnahme entscheiden, was einstimmig geschah. „Wenn wir die Genehmigung haben, wollen wir nach Ostern beginnen. Wir rechnen mit einer Bauzeit von etwa einem dreiviertel Jahr, sodass wir bis Oktober fertig werden“, sagte der Tiefbauamtsleiter bezüglich des Zeitplans.