Kirchheim. Nach monatelangen Verhandlungen haben die Kirchheimer Familien Gerber und Bantlin, die mehrere Geschäfte in der Kirchheimer Innenstadt betreiben, den Mietvertrag für das Kaufhaus Bantel am Markt unterzeichnet. Es handle sich dabei nicht um eine Übernahme der Firma, betonte Ralf Gerber, Geschäftsführer des Modehauses Fischer, gegenüber dem Teckboten. Am vergangenen Freitag war bekannt geworden, dass die Firma Bantel das Modehaus zur Jahresmitte aufgibt (wir berichteten).
Die anderen von Gerber und Bantlin geführten Geschäfte sollen erhalten bleiben. Karl-Michael Bantlin besitzt zwei Textilgeschäfte, jeweils eines für Frauen und eines für Männer. Und Ralf Gerber ist Inhaber des Modehauses Fischer und betreibt außerdem mehrere so genannte Partnerstores. Die neuen Mieter wollen das Modehaus als Textilhaus mit großem Sortiment weiterführen und neben Damen- und Herrenbekleidung auch Wäsche und Kindersachen anbieten. „Wir brauchen in Kirchheim ein Kaufhaus für die ganze Familie, damit die Stadt das attraktive Mittelzentrum bleibt, das es im Moment ist“, glaubt Ralf Gerber. Einige erfolgreiche Marken, die Bantel geführt hatte, sollen erhalten bleiben. „Wir glauben, dass das Haus gut aufgestellt ist“, so Gerber. Und wie geht es für die Mitarbeiter weiter? „Wir brauchen gute und qualifizierte Mitarbeiter und freuen uns über Bewerbungen“, lautet Gerbers Kommentar.
Die Kirchheimer Unternehmer haben sich in den Vertragsverhandlungen gegen mehrere Konkurrenten durchgesetzt, die sich ebenfalls für den attraktiven Standort am Markt interessierten. Namen will Ralf Gerber keine nennen, nur: „Es waren international tätige Konzerne mit großen Umsätzen im Spiel“. Die Familie Battenschlag, der das Haus gehört, wollte sich zu Mitbewerbern ebenfalls nicht äußern. Ralf Gerber ist jedenfalls mit dem Ausgang der Verhandlungen zufrieden. „Unser Herzblut schlägt für Kirchheim und wir wollen kein Unternehmen, dem es letztendlich egal ist, wo es seine Filialen eröffnet“, so der Unternehmer. Es sei ihm wichtig gewesen, eine Lösung für Kirchheim zu finden, die ein großer Konzern nicht hätte anbieten können.
Die Wirtschaftsförderin der Stadt Kirchheim Maike Riesenberg findet die Nachfolgeregelung ebenfalls positiv. „Wir sind erfreut, dass die Geschäftsleitung innerhalb Kirchheims bleibt und das Objekt nicht an einen Filialisten oder einen weiteren Handyshop geht“, so Riesenberg. Gerber und Bantlin seien alteingesessene Unternehmen, die erfolgreiche Geschäfte führten. Die Stadt arbeite gut mit beiden zusammen, sowohl mit Ralf Gerber als Stadtrat als auch mit Karl-Michael Bantlin als Vorsitzender des City Rings.