Keien
Der Schwabe wirft in seinem Alltag äußerst ungern Dinge weg, weil ihn das hinterher möglicherweise „keit“. Das „Keien“ – also die Reue – ist eher im materiellen als im moralischen Sinne zu verstehen. Schließlich gelten Schwaben als äußerst sparsam und entsprechend zurückhaltend, wenn es um Neuanschaffungen geht. Beim „Keien“ schließt sich begrifflich ein Kreis, denn „Keien“ bedeutet nicht nur, dass sie oder ihn etwas reut, es steht auch für den Akt des Werfens (keia) oder Wegwerfens (nauskeia). Diese Doppeldeutigkeit findet sich dann in so wunderbaren Sätzen wie „des geschtrige Essa nauszkeia, des keit mi“.

