Finanzlage Dettingens ist gut – Aber Bürgermeister und Kämmerer warnen vor „europolitischen Gefahren“
Kein Grund zur Euphorie

Die Gemeinde Dettingen darf sich über zufriedenstellende Ergebnisse der Jahresrechnung 2011 und des Finanzzwischenberichts 2012 freuen. Bürgermeister und Kämmerer warnen allerdings vor zu großer Euphorie.

Dettingen. „Das Ergebnis ist gut. Aber wir haben einige Sondereffekte, die sich so schnell nicht wiederholen werden“, fasste Bürgermeister Rainer Haußmann in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Ergebnisse des Finanzzwischenberichts 2012 und der Jahresrechnung 2011 zusammen, die Kämmerer Jörg Neubauer vorstellte. So durfte sich die Gemeinde zum Beispiel über hohe Grundstückserlöse aus den Neubaugebieten und Gewerbesteuernachzahlungen freuen. „Die Gefahren, dass es aufgrund von europolitischen Problemen mit der Wirtschaft abwärts geht, ist groß“, warnte der Rathauschef. „Deshalb müssen wir weiterhin die Ausgaben reduzieren und die Einnahmen erhöhen.“

Das bestätigte Kämmerer Neubauer: Ein großer Unsicherheitsfaktor bleibe die Entwicklung auf europäischer Ebene und die Zukunft des Euro. Die Auswirkungen auf die kommunalen Haushalte seien dabei noch nicht abzusehen.

Für das Jahr 2011 präsentierte Neubauer einen Rekordüberschuss von 2,8 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt, der dem Vermögens­haushalt zugeführt wurde. In diesem Betrag seien allerdings strittige Gewerbesteuerforderungen von 1,2 Millionen Euro enthalten. Sollten diese Gewerbesteuereinnahmen nicht bei der Gemeinde eingehen, dann liege die Zuführungsrate immer noch bei 1,6 Millionen Euro.

Für das Jahr 2012 berichtete der Kämmerer, dass sich vor allem die Einnahmen aus der Gewerbe- und Einkommensteuer besser entwickeln als geplant. So darf sich die Gemeinde nach aktuellem Stand über eine Erhöhung des Gewerbesteueransatzes um rund 875 000 auf 2,5 Millionen Euro freuen. Der Planansatz für den Gemeindeanteil an der Einkommensteuer werde voraussichtlich um 84 000 Euro übertroffen. Bislang wurde von 2,5 Millionen Euro ausgegangen.

Im Jahr 2012 sei es damit voraussichtlich wieder möglich, dem Ver­mögenshaushalt eine Zuführungsrate als Finanzierungsbeitrag für Investitionen zur Verfügung zu stellen, bilanzierte Neubauer. Der Vermö­genshaushalt entwickle sich im Rahmen der Planungen.

Beim Thema Schulden ging er auf die großen Investitionen ein, die im Bildungsbereich auf die Gemeinde zukommen. Der Rücklagenbestand werde dafür weitestgehend aufgebraucht. Außerdem müsse man auch auf Darlehen zurückgreifen.