Lenningen. „Die Entzerrung von Schulgarten und Sulzburghalle ist gelungen. Der nächste Schritt ist nun, die Übergänge zu verbessern“, erklärte Bürgermeister Michael Schlecht im Blick auf den Umbau der Bahnübergänge in der Brunnen- und Engelhofstraße. Von Anfang an war ein dritter, neuer Übergang für Fußgänger und Radfahrer im Gespräch. „Das hat lange gedauert, bis dafür die Genehmigung vorlag. Wir erhoffen uns dadurch eine gefahrlosere Überquerung der Schienen vor allem in Richtung Grundschule“, so der Schultes. Ob es so kommt, wie es sich Verwaltung und Planer vorstellen, wird die Zukunft zeigen. „Kinder bewegen sich gerne wie Wasser und nehmen den kürzesten Weg“, sagte Michael Schlecht.
Wolfgang Bürkle stellte die Planung vor, an der das Eisenbahnbundesamt maßgeblich beteiligt ist. So erfuhr der Gemeinderat, dass alle Übergänge vernetzt sind. Die Steuerung entspricht jedoch nicht mehr dem heutigen Stand der Technik, weshalb alle ertüchtigt werden müssen. So werden in Zukunft beispielsweise akustische Signale zu hören sein.
„Der Übergang an der Brunnenstraße wird stark umgebaut“, so Wolfgang Bürkle. In Zukunft wird er „sauber“, wie es der Planer formuliert, auf den Platz bei der Gemeindehalle zulaufen und nicht wie bisher schräg die Schienen queren. Der neue Übergang führt von der Badstraße auf den Platz zwischen Halle und Schule. „Der zusätzliche Übergang war uns wichtig. Ich gehe davon aus, dass dies ein großes Maß an Sicherheit bringt“, ist Michael Schlecht überzeugt. Ihn freut, dass die zahlreichen Gespräche zum Erfolg geführt haben, denn einen komplett neuen Bahnübergang zu bekommen, sei nahezu ein Ding der Unmöglichkeit.
Dann kam die Sprache auf die Engelhofstraße. Hier ist eine neue Vorfahrtsregel in Kraft. Aus Sicherheitsgründen, damit kein Lkw auf den Schienen warten muss, haben nun die Autofahrer Vorfahrt, die in oder von der Badstraße fahren oder kommen. Diese Entscheidung der Verkehrsbehörde ist für Verwaltung und Gemeinderat nachvollziehbar, nicht jedoch der Wegfall des Stoppschilds an der Brühlstraße. „Wir sind dazu verdonnert worden, dass auch hier die Regelung rechts vor links gilt wie in allen Tempo-30-Zonen“, sagte Michael Schlecht. Eineinhalb Jahre hat sich die Gemeinde dieser Regelung widersetzt und führte diesbezüglich mehrere Gespräche sowohl mit dem Landratsamt als auch dem Regierungspräsidium. Genützt hat es nichts. „Von den Behörden sind wir sehr rüge darauf hingewiesen worden, die neue Vorfahrtsregel umzusetzen – mir wurde sogar mit einer Klage wegen Amtsmissbrauch gedroht“, erklärte Michael Schlecht. Für ihn ist die Begründung falsch und die Entscheidung wenig klug. „Künftig werden die Radfahrer in die Engelhofstraße reinbrettern, sie haben jetzt das Recht dazu“, befürchtet der Schultes. Auch für Georg Zwingmann ist die Entscheidung in der Brühlstraße nicht nachvollziehbar. „Sie schafft nur Gefahren“, lautet dazu sein Urteil.