IHK-Preisträgerfeier 2013 – Die Besten der Winterprüfung wurden ausgezeichnet
„Keine Welle“ hielt die Absolventen auf

Besonders erfolgreiche Absolventen der IHK-Abschlussprüfung im Winter 2012/13 wurden am Donnerstagabend von der IHK-Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen ausgezeichnet.

Kirchheim. „Keine Welle hält uns jemals auf“: Als Einleitung für diesen Abend hätte kein Musiktitel besser passen können. Die Acoustic-Band „Cloey Pepper“ gab damit den schwungvollen Auftakt für die Feier der IHK-Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen zu Ehren ihrer besten Absolventen in der Kirchheimer Stadthalle. Die 73 jungen Erwachsenen hatten sich tatsächlich von keiner Welle aufhalten lassen: Ihre duale Ausbildung schlossen sie alle mit einem hervorragenden Durchschnitt ab.

Die Reihen in der Stadthalle waren gut gefüllt. Familien und Ausbilder der jungen Leute wollten diesen besonderen Abend miterleben und die Leistungen der Absolventen würdigen. IHK-Ehrenpräsident Wolfgang Kiesel blickte in seiner Ansprache in die Zukunft: „Der Abschluss Ihrer Ausbildung ist kein Schlusspunkt, sondern vielmehr ein Doppelpunkt“, gab er den jungen Frauen und Männern auf den Weg. Ein Doppelpunkt deute an, dass es jetzt erst so richtig los geht. Ehrenpräsident Kiesel gratulierte allen Absolventen, er machte sie aber gleichzeitig auf ihre wichtigen Aufgaben aufmerksam: Aufgrund des demografischen Wandels würden bis 2030 allein in Baden Württemberg durchschnittlich 220 000 Fachkräfte fehlen. Dieser Mangel an qualifizierten Fachkräften deute sich schon jetzt an und führe zu Besorgnis.

Auch Referatsleiter Dieter Proß machte auf die Problematik des Bewerberrückgangs aufmerksam. Bereits 64 Prozent aller Betriebe bekämen schon jetzt zu spüren, dass sich weniger junge Leute auf freie Ausbildungsplätze bewerben. Vor diesem Hintergrund forderte der Referatsleiter alle Anwesenden auf: „Machen Sie Werbung für die Ausbildung, vor allem auch bei denen, die es eigentlich gar nicht wissen möchten.“

Für die 73 geehrten Prüflinge von 568 Absolventen der IHK-Abschlussprüfung beginnt nach der anstrengenden Lernphase und der Ausbildungszeit ein neuer Lebensabschnitt. Bisher war der Alltag der Absolventen während ihrer dualen Ausbildung geprägt durch den Wechsel von Schule und praktischer Arbeit in den Firmen. Meist blieb dabei wenig Zeit für Hobbys.

Unter den Absolventen gibt es aber auch ein Beispiel dafür, dass es dennoch gelingen kann, die Leidenschaft für ein Hobby und die Berufsausbildung unter einen Hut zu bringen: Frank Stäbler aus Leinfelden-Echterdingen hat es geschafft, seine Begeisterung für den Sport mit seiner Ausbildung zum Fachinformatiker in Einklang zu bringen. Der junge Mann ist leidenschaftlicher Ringer. Auch während seiner beachtlichen sportlichen Karriere verlor er den Blick auf den Beruf nie aus den Augen. Seine duale Ausbildung absolvierte er beim Unternehmen NovaTec. Die Kollegen in der Firma freuten sich, als Frank Stäbler 2011 im Ringkampf WM-Fünfter wurde und ein Jahr später als Europameister glänzte. Frank Stäbler ist bei allen Medaillen bescheiden geblieben: „Für mich war Disziplin schon immer oberstes Gebot. Meinen Erfolg verdanke ich aber auch meinem flexiblen Arbeitgeber“, sagte er. Aufgrund seiner außerordentlichen Leistung wurde ihm an diesem Abend ein Ehrenpreis für die „Olympia-Teilnahme während der Ausbildung“ verliehen.

Der junge Sportler war aber nicht der einzige, der auf der Bühne geehrt wurde. 62 Belobigungen und elf Preise wurden verteilt, und die jungen Leute strahlten vor Stolz. Belobigungen erhielten alle Absolventen mit einem Notendurchschnitt von 1,5 bis 1,9. Ein Preis wurde verliehen, wenn der Durchschnitt bei 1,4 oder besser lag. Als Absolventen von Kirchheimer und Dettinger Firmen wurden Eckehard Lipinski (DEULA Baden-Württemberg GmbH), Vanessa Bürkle (Ramsperger Automobile GmbH & Co.KG), Steffen Kereit (Keller Lufttechnik GmbH & Co. KG), Mark Oliver Reichl (Keller Lufttechnik GmbH & Co. KG), Fabian Gerstberger (Schneider Form GmbH), Alexander Rothschink (Schneider Form GmbH), Stephen Süss (Schneider Form GmbH) und Marvin Fiedler (Siemens Aktiengesellschaft) belobigt. Einen Preis bekam Leo Bitruff (Asahi Zentrum für Gesundheit, Fitness & Wellness GmbH).

Zu den ausgezeichneten Absolventinnen gehört auch Nuray Sipahi. Die junge Frau hatte auf ihrem Lebensweg mit vielen Hürden zu kämpfen: „Ich habe elf Jahre bei Schlecker gearbeitet – und das sehr gerne“, erzählte sie auf der Bühne. Nach der Schlecker-Insolvenz hatte sich Nuray Siaphi aber nicht unterkriegen lassen. Aufgrund ihrer jahrelangen Berufserfahrung wurde sie direkt zur IHK-Prüfung zur Kauffrau im Einzelhandel zugelassen. Die Prüfung schloss sie mit „sehr gut“ ab. Für die Zukunft wünscht sich die junge Frau eine sichere Arbeit, die Freude bereitet.

Die meisten Auszeichnungen gingen an Absolventen in den Berufen Industriekauffrau/-kaufmann (18 Ehrungen) und an Absolventen in Mechatronik (12 Ehrungen).

Nach dem offiziellen Teil wurde gratuliert und fotografiert. Stolz zeigten sich die Familien mit den Absolventen. Die Band „Cloey Pepper“ bereicherte den Abend mit ihren selbst arrangierten Liedern. Im Mittelpunkt standen natürlich bis zum Schluss die jungen Leute mit ihren Urkunden. „Ich fühle mich ausgezeichnet.“, sagte zum Beispiel Lea Krohmer, nachdem sie ihren Preis entgegennehmen durfte.