„Tour Ginkgo“ macht Station in Kirchheim und nimmt 7000 Euro zu Gunsten des „Olgäle“ mit
Kilometer fressen für die gute Sache

Punkt 10.20 Uhr rauschen sie auf den Kirchheimer Martinskirchplatz: rund 150 Radler, alle in gelben Trikots. Denn jeder, der hier bei der „Tour Ginkgo“ der Christiane-Eichenhofer-Stiftung in die Pedale steigt, ist ein Gewinner.

Kirchheim. 300 Kilometer und 3000 Höhenmeter werden einige von ihnen in den Beinen haben, wenn sie am Samstagabend nach drei Tagen aus dem Fahrradsattel steigen. Alles, um für kleine Patienten aus dem Stuttgarter „Olgäle“ Geld zu sammeln. Geld, mit dem das Krankenhaus schwerst- und manchmal auch todkranken Kindern eine intensive Nachbetreuung zu Hause in gewohnter Umgebung ermöglichen möchte.

Über 180 000 Euro sind es bereits, als das Feld in der Teckstadt unter dem lauten Trommelwirbel der AG „Trommelfell“ der Raunerschule eintrifft. Darunter auch einiges an Prominenz, vornehmlich aus dem Sport. Kunstradfahrerin Iris Kurz ist darunter, Querfeldein-Profi Mike Kluge und etliche mehr. Manche, wie Anni Friesinger, sind nur ein oder zwei Tage dabei, andere lassen es sich nicht nehmen, die gesamte Strecke zu Gunsten der Stiftung von Christiane Eichenhofer im Sattel zu sitzen.

An den Stationen ist meist Programm. In Kirchheim ist es Daniel Rall, der seine Rennmaschine gegen das Trial-Bike tauscht und mit tollkühnen Tricks und Sprüngen für Stimmung sorgt. Doch auch die Kirchheimer sind dabei, um die wackeren Pedal-Ritter für ihr Engagement zu belohnen. Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker ist gekommen, um den Tross zu begrüßen. Gut an kommt vor allem das muntere Lied der Jungen und Mädchen aus dem Kindergarten Ötlingen.

Vor allem aber engagierten sich in der Teckstadt viele dafür, dass das Spendenkonto weiter anwächst. In über 20 Geschäften gab es kleine Ginkgo-Bäumchen zu Gunsten der Stiftung von Christiane Eichenhofer zu erstehen. Satte 2792,09 Euro stehen auf dem Scheck, den Karl-Michael Bantlin im Namen der City-Ring-Mitglieder überreichte. Vom BDS Kirchheim gab es obendrauf 2000 Euro, die unter anderem aus den Startgeldern des Golf- und Genuss-Turnieres stammen, den der Verein in diesem Jahr zusammen mit Schülern der Raunerschule veranstaltete. 1000 Euro stiftete auch die Volksbank Kirchheim-Nürtingen für die Tour. Aus einem Hotdog-Verkauf erlöste die Jakob-Friedrich-Schöllkopf-Schu­­le 150 Euro, die dem Olgahospital-Projekt zufließen. Und auch der Kindergarten Aichelberg machte spontan mit und organisierte kurz entschlossen ein Sommerfest, das 77,77 Euro einbrachte.

Hinter den Kulissen hat vor allem Günter Mast zusammen mit Ehefrau Elli Klinken geputzt und Kontakte spielen lassen, um die Kirchheimer hinter die Aktion von Christiane Eichenhofer zu bringen. Über den Erfolg zeigte er sich glücklich und freute sich, dass mit dem Geld nun direkt kranken Kindern und ihren Eltern geholfen werden kann. Aus der eigenen Schatulle legte das Ehepaar mit ihrem Backhaus Deie 1250 Euro drauf, sodass insgesamt über 7000 Euro aus der Teckstadt in den Stiftungstopf flossen.

Christiane Eichenhofer freute sich über den herzlichen Empfang der Radler, aber auch über das Geld, das die Kirchheimer für die „Tour Ginkgo“ bereitstellten. Seit nunmehr 20 Jahren bereits stellt sie die Benefiz-Rundfahrt auf die Beine. Entstanden ist die Idee zur Stiftung aus eigener Betroffenheit heraus: Eichenhofer war einst selbst Leukämie-Patientin und weiß, was es bedeutet, nicht nur von ärztlicher Seite, sondern auch von Privatpersonen Unterstützung und Zuspruch zu erfahren, um daraus neue Kraft und Hoffnung zu schöpfen. Die „Tour Ginkgo“ trägt ihren Namen übrigens aus gutem Grund: Es war ein Ginkgo-Baum, der nach dem Atomwaffenabwurf auf Hiroshima als Erster wieder grüne Blätter trug, was ihn zum Symbol für den Überlebenswillen macht.