Höhlenbesichtigung
Kinder entdecken Tropfsteine und Fledermäuse

Schon Höhlenbär und Höhlenwolf fanden in ihnen Unterschlupf und Schutz vor Regen und Hitze. Heute faszinieren die Gutenberger Höhle und die Gußmannshöhle Groß und Klein mit ihren Tropfsteingebilden und Höhlenbewohnern. 

Die Unterwelt fasziniert seit jeher Menschen jeden Alters. Foto: Stephanie Reusch

Man ist in einer völlig ande­ren Welt und dennoch zu Hause – kaum ein anderer Ort vermag die Menschen innerhalb kürzester Zeit so weit weg zu holen wie eine ­Höhle.

Die eine der beiden Höhlen ist die Gutenberger Höhle, die 1889 bei Grabungen hinter dem 17 Meter langen, als „Heppenloch“ bekannten Vorplatz entdeckt wurde. Sie besteht aus sechs Hallen und langen Gängen. In der ers­ten Halle wurden Reste von Höhlenbär, Höhlenlöwe, Wildpferd, Nashorn und vielen weiteren ausgestorbenen Tieren entdeckt. Die Höhle besitzt mit ihren sehr schönen Tropfsteinbildungen eine Gesamtlänge von rund 200 Metern.

 

Eigentlich hat ja dem Herrn Gußmann sein Dackel die Höhle entdeckt.
Ellen Beutelschieß vermittelt bei den Höhlenführungen ihr Wissen auf sympathische, unterhaltsame Art.

 

Die zweite Höhle ist die Gußmannshöhle, rund 200 Meter entfernt von der ersten Höhle. Diese wurde 1890 von Pfarrer Karl Gußmann entdeckt, der ein begeisterter Höhlenforscher war und den Schwäbischen Höhlenverein gegründet hat. Sie ist eine sehr tropfsteinreiche Spaltenhöhle mit vier Hallen und 55 Metern Länge. In den beiden Höhlen herrscht ganzjährig eine Temperatur von acht Grad, eine Jacke ist somit empfehlenswert.

Die Höhlen und auch der Zugang dorthin sind nicht kinderwagengeeignet, eine Altersbeschränkung gibt es jedoch nicht. Hunde dürfen nicht mit hinein. Der kürzeste Weg zu den Höhlen ist vom „Höhlenparkplatz“ an der Kreisstraße von Schopfloch in Richtung Krebsstein aus, die Gehzeit beträgt knapp zehn Minuten. Von Gutenberg aus sind die Höhlen über den Wanderweg, der am Ende der Schillerstraße hinter dem Sportplatz be­ginnt, in etwa 30 Minuten zu erreichen.

Wer die Gutenberger Höhlen besichtigen möchte, kann dies nur im Rahmen einer Führung tun. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die normalen Führungen finden bis Ende Oktober an jedem Samstag um 13 und 14.30 Uhr, an Sonn- und Feiertagen um 10, 11.30, 13 und 14.30 Uhr statt. Bei durchgehend schlechtem Wetter bleiben die Höhlen geschlossen. Der Ein­tritts­preis kann nur in bar an den Höhlenführer entrichtet werden.

Wer einen Kindergeburtstag in der Gutenberger Höhle feiern will, kann ebenfalls bei der Ortschaftsverwaltung Gutenberg einen Termin von Montag bis Freitag bis Ende Oktober buchen. Es stehen verschiedene Themen zur Auswahl mit Höhlenführung, Bas­teln, Geschichte und Spielen.

Nicht nur die Gemeinde Gutenberg, sondern auch das Naturschutzzentrum Schopfloch richtet in den Gutenberger Höhlen Führungen aus. 

Einen besonderen Anreiz für Kinder hat sich der „Geopark Schwäbische Alb“ ausgedacht. In jeder der zwölf Schauhöhlen der Alb sowie im Besucherbergwerk Tie­fer Stollen gibt es die kostenlose „Höhlenforscherkarte“, und bei jedem Besuch bekommen die Kinder einen Aufkleber. Nach acht und nach allen 13 Aufklebern gibt es einen Gewinn. Für die beiden Gutenberger Höhlen gibt es sogar gleich zwei Aufkleber.

 

Das sind die Termine für 2024:

Mittwochnachmittags:

  • 28. August
  • 5. September
von 14 bis 15.30 Uhr, Treffpunkt: Wanderparkplatz, Gutenberger Höhlen

 

Themenführungen:

  • 7. August: Stirnlampenführung
  • 14. August: Kinderführung
  • 21. August: Heimische Fledermäuse
  • 4. September: Höhlen als Klimaarchive

Beginn: 13 und 14.30 Uhr, Treffpunkt: Gutenberger Höhle

 

Infos zu den Höhlen gibt es auf der Website der Gemeinde Lenningen oder unter der Nummer 0 70 26/6 09 45 sowie online bei dem Naturschutzzentrum Schopflochoder unter der Nummer 0 70 26/95 01 20.