Andreas Volz
Kirchheim. Auf dem Dach der Walter-Jacob-Halle am Schlossgymnasium wird gerade der zweite Bauabschnitt der energetischen Sanierung abgeschlossen, der mit rund 650 000 Euro zu Buche schlägt. Günter Riemer zufolge ist die energetische Sanierung am Schlossgymnasium dann komplett abgeschlossen. „Es war ein Erfolgskonzept, die zwei Millionen Euro Fördermittel aus dem Konjunkturprogramm des Bundes an einem einzigen Objekt investiert haben“, stellt der Bürgermeister im Rückblick zufrieden fest. Nach dieser umfassenden energetischen Sanierung würden die Heizkosten am Schlossgymnasium um etwa 35 Prozent sinken: „Das ist enorm.“
Eine neue Heizung sei ohnehin geplant, und die lasse sich nun bereits auf den geringeren Bedarf hin dimensionieren. Diese neue Heizung bezeichnet Günter Riemer jetzt schon als „Leuchtturmprojekt“, weil dafür unter anderem dem Abwasser Wärme entzogen werden soll. Gemeinsam mit dem Gruppenklärwerk wolle die Stadt bei diesem Projekt ebenso neue wie nachhaltige Wege beschreiten. Riemer unterstreicht die Vorreiterrolle Kirchheims noch einmal explizit: „Solche Projekte gibt es nur ganz wenige im Land.“
Was es dagegen im Land häufiger geben muss, das ist der Umbau der naturwissenschaftlichen Fachräume, der am Schlossgymnasium in einem ersten Bauabschnitt mit den Chemieräumen begonnen hat. „Das hat aber nichts mit der baulichen Substanz zu tun, sondern mit den Lehrplänen“, verweist Günter Riemer auf eine ganz andere Notwendigkeit als bei vielen anderen Umbauten. Bei den Naturwissenschaften gehe es darum, aus Räumen mit Hörsaalcharakter künftige Lehr- und Übungsräume zu machen. Das ganz große Problem dabei – vor allem am Schlossgymnasium: „Die neuen Räume brauchen mehr Fläche, und diese Fläche haben wir nicht. Wir müssen also Wände umsetzen und dabei in die Statik eingreifen.“ Diese Eingriffe haben es gewaltig in sich: Insgesamt sechs Räume sollen am Schlossgymnasium sukzessive umgestaltet werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund drei Millionen Euro. „Wir werden das zügig in Angriff nehmen, aber immer auch abhängig von der Haushaltslage“, sagt der Bürgermeister.
Eine weitere Schule, an der während der Sommerferien kräftig gearbeitet wurde, ist die Eduard-Mörike-Schule in Ötlingen. Für circa 650 000 Euro wird auch hier die energetische Sanierung des Hauptschulgebäudes fortgesetzt. Nach der PCB-Sanierung und dem Brandschutz geht es jetzt um den Einbau neuer Fenster, um die Dachsanierung und um den Vollwärmeschutz. Diese Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen und dauern somit auch nach Schuljahresbeginn noch an.
„Die Sommerferien sind natürlich der Wunschtermin aller Schulträger“, sagt Günter Riemer. Aber in diesen sechseinhalb Wochen könne nicht immer alles fertiggestellt werden. Dennoch sollten die Beeinträchtigung an der Eduard-Mörike-Schule möglichst gering ausfallen: „Die Grundschule ist gar nicht betroffen, und an der Hauptschule gibt es jetzt nur noch drei Jahrgangsstufen.“ Die müssten im Lauf der nächsten Wochen eben auch mal von einem Klassenzimmer ins nächste umziehen. Besonders lärmintensive Arbeiten sollen in die Nachmittagsstunden verlegt werden.
Was es an der Eduard-Mörike-Schule ebenfalls gibt, das ist ein neuer Boden in der Sporthalle, der rund 200 000 Euro kostet. „Die Halle ist durch den neuen Boden viel heller geworden und macht jetzt einen freundlicheren Eindruck“, zeigt sich der Bürgermeister auch vom Erfolg dieses Projekts überzeugt.
Kleinere Arbeiten gab es an der Alleenschule, wo wegen eines Wasserschadens Klassenräume zu sanieren waren. Das „Chilli“ soll im neuen Schuljahr übrigens in Container auf dem Parkplatz umziehen, bevor das alte Seminargebäude mitsamt dem „Chilli“-Domizil abgerissen wird. – An der Freihof-Realschule wird im neuen Schuljahr ein neues Produkt getestet, um den Sicht- und Blendschutz beziehungsweise die Verdunkelung zu verbessern.
Was die Kindergärten betrifft, investiert die Stadt Kirchheim vor allem in Ötlingen und Lindorf: Der Haldenkindergarten in Ötlingen soll bis Herbst 2013 einen ersten Neubau beziehen können, dem weitere Bauabschnitte folgen werden. Allein für den ersten großen Abschnitt – den Ersatz für den ältesten Gebäudeteil – sind Kosten in Höhe von 1,8 Millionen Euro veranschlagt.
„Voll im Plan“ ist die Stadt Kirchheim bei der Sanierung des Kindergartens in der Reuderner Straße in Lindorf, neben der Kirche. In dem alten Gebäude sollen Räume für zwei neue U 3-Gruppen entstehen. Das Erdgeschoss sei bereits planmäßig fertiggestellt, berichtet Bürgermeister Riemer, das Obergeschoss folge bis Ende September – ebenfalls planmäßig. Lediglich bei den Möbeln gebe es Verzug: „Die kriegen wir erst Ende September. Da hat uns der Lieferant im Stich gelassen.“
Großen Wert legt Günter Riemer noch auf die Feststellung, dass die Bauarbeiten in enger Absprache mit den Nutzern erfolgen. Gerade in den Kindergärten gebe es regelmäßige Gespräche mit den Erzieherinnen und den Eltern – zum möglichst großen Nutzen aller Beteiligten.