Göppingen. In einem leer stehenden Industrieareal im Stauferpark sei es im Kellerbereich zu einer Verpuffung mit starker Rauchentwicklung gekommen. Zudem sei stechender Geruch wahrnehmbar, und außerdem seien im Keller noch verschiedene Gefahrstoffe gelagert, so die Alarmmeldung des Hausmeisters.
Daraufhin wurde Alarm für die Feuerwehr Göppingen ausgelöst. In Anbetracht der Meldung und der ersten Erkundung am Einsatzort wurden die Feuerwehr Salach mit dem Gerätewagen Gefahrgut und dem Dekon-P, die Feuerwehr Ostfildern mit dem Gerätewagen Messtechnik und dem Gerätewagen Erkundung, die Feuerwehr Kirchheim mit dem Gerätewagen Strahlenschutz und die Werkfeuerwehr Zeller + Gmelin Eislingen mit dem Kommandowagen sowie der Malteser Hilfsdienst alarmiert.
Rasch konnte der „Brand“ unter Kontrolle gebracht und kurz darauf gelöscht werden. Umfangreich gestalteten sich dagegen die nachfolgenden Aufgaben, nachdem der Angriffstrupp im Kellerbereich auf Fässer und Kanister mit zum Teil unleserlichen Warnhinweisen (Totenkopfzeichen) gestoßen war.
Auf Anweisung der Führungsgruppe unter Leitung von Kreisbrandmeister Dr. Michael Reick ging ein CSA-Trupp zur Erkundung ins Kellergeschoss vor, meldete schon nach kurzer Zeit „vermutlich Strahler vorhanden“ und entdeckte außerdem ein Hinweisschild „Feuerwehr Gefahrengruppe II“. Daraufhin erfolgte der Befehl des Rückzugs für alle Einsatzkräfte aus dem Gebäude und die Errichtung einer Absperrung mit einem Radius von 50 Metern. Zudem durften die bisher im Gebäude eingesetzten Feuerwehrleute diesen Absperrbereich nicht verlassen bis überprüft war, ob die Gefahr einer Kontamination bestand.
Deshalb bekam die Strahlenschutzgruppe Kirchheim sofort nach ihrem Eintreffen die Anweisung, schnellstmöglichst einen Kontaminationsnachweisplatz aufzubauen und die Einsatzkräfte aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Dies war zunächst die Aufgabe des Angriffstrupps, während der Schlauchtrupp und der Wassertrupp sich mit den notwendigen Schutzanzügen und Messgeräten ausrüsteten.
Nachdem der Nachweisplatz eingerichtet war, wurden der Angriffstrupp und der Melder zur weiteren Unterstützung der Strahlenschutzgruppe der Göppinger Feuerwehr an den Einsatzschwerpunkt im Untergeschoss der Lagerhalle entsandt. Unterdessen wurden am Nachweisplatz mehrere Personen auf Kontamination ausgemessen. Ein Feuerwehrmann musste zur medizinischen Weiterversorgung an den Rettungsdienst übergeben werden. Bei Temperaturen über 30 Grad Celsius war die Tätigkeit der Einsatzkräfte in ihren Vollschutzanzügen eine extreme körperliche Belastung.
Nach Sicherstellung des Strahlers und Überprüfung der im Gefahrenbereich eingesetzten Personen war eine rund zweistündige Übung beendet. Eine positive Bilanz über den Übungsablauf zog abschließend Kreisbrandmeister Dr. Michael Reick, verbunden mit dem Dank für das große Engagement an alle Einsatzkräfte.