Notzingen. Regelmäßig musste sich der Notzinger Gemeinderat in der Vergangenheit mit Wurmbefall auf dem Kunstrasen befassen. Als der Platz saniert werden musste, entschloss sich das Gremium im Jahr 2007 für eine komplett neue Lösung. Es gab Ortsbesichtigungen, und um lange Zeit Ruhe vor Nachbesserungen zu haben, entschloss sich der Gemeinderat, das teuerste und angeblich beste Material einzubauen. Bewusst haben sich die Räte gegen ein billigeres „Stinkematerial“ entschieden, von dessen Ausdünstungen keiner begeistert war. Dabei handelt es sich jedoch um das Material, das bislang nicht verklumpt. „Die Rußpartikel verhindern das“, erklärte Bürgermeister Jochen Flogaus.
Mitarbeiter des Notzinger Bauhofes hatten bei Pflegearbeiten im Herbst festgestellt, dass das Granulat verklebt und verklumpt. „Weil das sehr schnell ging, musste es sofort raus. Es hätte sonst die Gefahr bestanden, dass der Rasen beim Entfernen reißt“, erklärte Jochen Flogaus. Notzingen ist kein Einzelfall. „Landauf, landab sind alle Plätze mit diesem Granulat betroffen“, so der Schultes. Das neue Füllmaterial kann aber nur bei schönem Wetter verlegt werden, weshalb die Sportler einige Zeit auf den Kunstrasen verzichten mussten. Dabei handelt es sich um ein schwefelvulkanisiertes Material. Das ist jedoch noch nicht lange auf dem Markt, weshalb eine ähnliche Misere nicht ausgeschlossen werden kann. Dieses Restrisiko nimmt der Gemeinderat in Kauf, denn Sand, wie vom Landschaftsarchitekten vorgeschlagen, ist für das Gremium die letzte Option.
Kosten entstehen für die Gemeinde keine, denn der Schaden entstand während der Garantiezeit. Für das neue Material gilt eine vierjährige Gewährleistungszeit.