Die Frage des Monats Dezember an Kirchheims Fraktionsvorsitzende: Warum lohnt sich lokalpolitisches Engagement?
„Kommunalpolitik kann man sehen!“

Selten sind sich Kirchheims Fraktionssprecher so einig wie in ihrer Begeisterung für Kommunalpolitik. Das ist auch bitter nötig, denn die Kandidatensuche für die Kommunalwahl läuft überwiegend schleppend. Allerorten suchen Fraktionen Kandidaten, Bürger werden angesprochen. Engagiert werben Kirchheimer Räte für Mitgestaltung.

Kirchheim. Dr. Thilo Rose, Vorsitzender der CDU-Fraktion: „In der Stadt gibt es viele Themen, die ein lokalpolitisches Engagement erfordern: Seien es die ungelösten Verkehrsprobleme, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die Wirtschaftsförderung, ein stärker ausgeprägter Dienstleistungsgedanke in Teilen der Verwaltung, die Sauberkeit in der Stadt, ein neues Hallenbad, oder die unnötige Gründung der Energie Kirchheim. Über Missstände zu schimpfen, ändert wenig. Ein Gemeinderat, der der Verwaltung klare Vorgaben im Sinne der Bürger macht, sorgt dafür, dass in Kirchheim die Richtung wieder stimmt. Die CDU hat deshalb frühzeitig mit der Kandidatenfindung begonnen und 32 Bürger dieser Stadt für den Gemeinderat nominiert.“

SPD-Fraktionsvorsitzender Walter Auegle und Stadtrat Andreas Kenner betonen: „Wie jedes bürgerschaftliche Engagement lohnt sich auch das in der lokalen Politik für jede(n)einzelne(n) wie auch für die gesamte Bürgerschaft, weil beide davon profitieren – ideell und praktisch. Der Gemeinderat ist das Herz der Demokratie. Seine Entscheidungen beeinflussen viele Bereiche des täglichen Lebens. Es ist eine reizvolle Aufgabe, die Geschicke der Stadt mitzugestalten - aber auch eine zeitaufwendige, weshalb es immer schwerer fällt, genug Menschen, insbesondere jüngere und weibliche, dafür zu gewinnen. Der Gemeinderat sollte ein Spiegel der Bürgerschaft sein – ist es aber nicht! Das lässt sich ändern: durch eine Kandidatur! Die SPD-Liste ist offen für alle, die uns politisch nahe stehen. Rufen Sie uns an oder mailen Sie uns – wir freuen uns über Ihr Interesse!“

„In der Kommunalpolitik erlebt man die ganze Bandbreite des Lebens“, stellt Ralf Gerber von den Freien Wählern fest. Genau dieser Punkt ist es, der nach seiner Aussage ein Engagement in der Kommunalpolitik so spannend macht. Ganz wichtig ist dabei auch, dass man eine direkte Resonanz auf sein Handeln erfährt, denn man ist ja vor Ort als Ansprechpartner sofort und unmittelbar greifbar. Darüber hinaus bietet die Kommunalpolitik die Chance des lebenslangen Lernens, denn man ist laut Gerber immer wieder mit neuen Problemstellungen konfrontiert und erhält Einblicke in Bereiche, mit denen man sonst nur ganz am Rande oder sehr oberflächlich konfrontiert ist.

Manfred Machoczek, Stadtrat der Grünen, sagt: „Die größte Motivation, mich kommunalpolitisch zu engagieren, ist das Ergebnis: Kommunalpolitik kann man sehen, ich kann als Gemeinderat vor Ort direkt Einfluss nehmen, die Zukunft der Stadt, in der ich lebe, mitgestalten und unmittelbar die Lebensqualität für Kinder, Familien und für alle Menschen in Kirchheim positiv beeinflussen. Politik in der Kommune ermöglicht es mir auch, mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Und: Ich als Bürger kann meine Vorstellungen und Ideen einbringen und Impulse setzen. Kommunalpolitik lebt vom persönlichen Engagement und dem Dialog mit der Bürgerschaft.“

Für den FDP-Fraktionsvorsitzenden Bernhard Most ist klar: „Lokalpolitisches Engagement lohnt sich allein schon deshalb, weil dadurch der eigenen Politikverdrossenheit entgegengewirkt wird. Mit dem persönlichen Einsatz für die kommunalen Belange können wesentliche Einflüsse auf die Entwicklung und Gestaltung der Städte und Gemeinden genommen werden. Es können nicht alle Entscheidungen der Stadtverwaltung und deren Fachämtern überlassen werden. Die gewählten Vertreter-/innen der Bürger-/innen tragen maßgeblich zur Eigenständigkeit der Kommune durch ihre Mitwirkung bei. Alleine dafür, so meinen wir, lohnt sich lokalpolitisches Engagement. Es lohnt nicht nur, sondern ist unabdingbares Muss für alle, die sich in ihrer Stadt wohl und beheimatet fühlen wollen. Also seien Sie bereit für Ihr persönliches lokalpolitisches Engagement.

Dr. Silvia Oberhauser, Vorsitzende der Frauenliste, führt aus: „Wenn sich etwas lohnt, dann kommunalpolitisches Engagement! Vielen ist gar nicht bewusst, wie viel Spielraum wir hier haben. Wir gestalten unser unmittelbares Lebensumfeld selbst, legen fest wie wir unsere finanziellen Mittel einsetzen wollen und welches Gesicht unsere Stadt haben soll. Schulen, Kindergärten, Straßen, Plätze, Stadtbild genauso wie Verkehr, kulturelle und sportliche Infrastruktur, soziales Miteinander - alles Dinge, die uns täglich hautnah betreffen. Hier bestimmt nicht „die große Politik“, sondern Gemeinderätinnen und Gemeinderäte im Dialog mit einer aktiven, interessierten und kritischen Bürgerschaft. Klar lohnt sich dieser Einsatz für alle!“

Katja Seybold, Stadträtin der CIK, sagt: „Der Psychoanalytiker Erich Fromm hat einmal gesagt: „Man liebt das, wofür man sich müht, und man müht sich für das, was man liebt“. Dieses Zitat fasst für mich die Faszination Kommunalpolitik sehr gut zusammen. Ich lebe gerne in Kirchheim und seit ich Gemeinderätin bin, habe ich Einblick in so viele unterschiedliche Bereiche bekommen, mit denen ich mich sonst nie auseinandergesetzt hätte. Ich habe wunderbare Menschen kennengelernt und je länger ich mich für Kirchheim engagiere, umso lieber lebe ich hier. Ja, es ist manchmal anstrengend, aber in der Kommunalpolitik kann man als Einzelne wirklich etwas bewegen und das lohnt sich.“ist