Am Wochenende sorgten zahlreiche Künstler für abwechslungsreiche Musik und gute Laune
„Kompakter“ Sommer auf dem Dach

Kirchheim. Schon seit 2001 veranstaltet der Club Bastion in den Sommermonaten Konzerte über den Dächern von Kirchheim. In diesem Jahr 


Robert Berndt

hat sich das Team der Bastion etwas Neues einfallen lassen und lud über das Wochenende zum „Sommer auf dem Dach – kompakt“ ein. Mit einem großen Festzelt gegen Wetterkapriolen gewappnet, einem Team vom „Queens“ mit kulinarischen Highlights und nicht zuletzt mit einer abwechslungsreichen Liste mit Künstlern aus den verschiedensten Bereichen beschritt man neue Wege.

Neben musikalischer Abwechslung verfolgte man aber auch einen weiteren Gedanken: „Ziel war es auch, Gruppen zu verpflichten, die wir unten im Gewölbekeller nicht untergebracht hätten“, erklärte Monika Schubert vom Team der Bastion. Dass dieses Konzept durchaus aufgeht, bewiesen schon am Freitagabend die Rocker von „Too Late“ sowie die neunköpfige Reggae-Truppe „Bürgermeista & Die Gemeinderäte“, mit der man die Besucher zum Auftakt empfing und die das Festzelt trotz Regenschauer mit Musik, Publikum und Stimmung füllten.

Das Samstagsprogramm begann mit „AnYa“, denen es mit vielseitiger, orientalisch anmutender Musik und einfühlsamen Gesängen in kabylischer Sprache gelang, einen Klangteppich zu weben, der die Besucher auf eine musikalische wie kulturelle Reise nach Algerien und Nordafrika entführte. Zunächst wehmütig und melancholisch, dann jedoch zunehmend treibend und mitreißend spielten sich die vier Männer von „AnYa“ in die Herzen der Besucher auf dem Dach der Bastion. Ihre Lieder handelten von Fernweh und Aufbruch, von Liebe und vom alltäglichen Leben, vorgetragen in der Sprache der Berber. Auch wenn man als Zuhörer die Songtexte nicht verstehen konnte, so wiegte und wippte man schließlich doch fasziniert im Takt der Musik.

Abends sorgten „Barbara y VaiVen Cubano“ erfolgreich für den Übergang von Nordafrika nach Kuba und füllten zwei Stunden mit lateinamerikanischem Sommerfeeling. Von der temperamentvollen Sängerin Barbara Verdecia sprang der Funke über, und der Platz vor der Bühne wurde zur Tanzfläche. Mit ihrer Auswahl lateinamerikanischer Rhythmen und Harmonien, darunter Cha Cha Cha, Cumbia, Salsa und Bolero, und nicht zuletzt mit dem vielleicht bekanntesten lateinamerikanischen Lied „Guantanamera“ begeisterten und gewannen die sieben Mitglieder von „Barbara y VaiVen Cubano“ das Publikum schnell für sich.

Den grandiosen Abschluss formte dann die seit 1985 bestehende Band „Grand Slam“, deren aktuell elf Mitglieder allesamt alte Hasen im Funk-Business sind. Von Anfang an verbreiteten die „Funkateers“ das Funk-Fieber im Publikum, und erzeugten mit ihrer Mischung aus P-Funk und Soul, angereichert mit Elementen aus R&B, Hip Hop, Rock und einem Hauch Electronic einen einprägsamen, tanzbaren Sound, bei dem man nur schwer die Füße still halten konnte. Beinahe ohne Verschnaufpausen funkte sich die international besetzte Gruppe erfolgreich von einem Track zum nächsten und füllte die Tanzfläche, begleitet von groovendem Bass, peppigen Gitarrenriffs, einem „funky“ Keyboard und erfrischenden Rap- und Scratch-Einlagen.

Nicht zuletzt durch ihre schiere Präsenz auf der Bühne heizte Grand Slam den Besuchern bis nach Mitternacht ordentlich ein und besiegelte damit den erfolgreichen Samstag im Rahmen des „Sommer auf dem Dach – kompakt“-Festivals, das am Sonntag mit der Western-Swing-Band „Devils & Söhne“ sowie den von der Band „Farm“ begleiteten „Cool Kids“ und der „Blues Mafia“ von der Musikschule Kirchheim seinen Abschluss fand.