Für die neue Strecke müsste in Nürtingen der Bahnsteig an Gleis 3 - ihn soll sich die S-Bahn mit der Tälesbahn teilen - auf 210 Meter Länge erhöht werden. Die Kosten schätzt der Planer insgesamt auf 6,5 Millionen Euro. Eine zusätzliche Abstellmöglichkeit für S-Bahnen im Nürtinger Bahnhof würde weitere 1,6 Millionen Euro kosten. Untersucht wird auch, ob in Nürtingen der Bau eines neuen Bahnsteigs am Gleis 6 möglich ist. Die Kosten dafür sind derzeit aber noch nicht bekannt.
Vergleichbar mit Kirchheim sind für Nürtingens Oberbürgermeister Johannes Fridrich die Chancen durch eine S-Bahn-Anbindung. „Die Orte, die die S-Bahn haben, florieren“, sagte der Oberbürgermeister und nannte als Beispiel Kirchheim. Dort entstehen gerade insgesamt 2500 neue Wohnungen - laut Landrat Eininger das größte Wohnentwicklungsprogramm im Kreis. Man müsse jetzt auf den Zug aufspringen und die Synergieeffekte des Planungsverfahrens nutzen. Auch für die Landesgartenschau-Bewerbung sieht Fridrich einen möglichen S-Bahn-Anschluss als Vorteil.
120 000 neue Arbeitsplätze sind in den vergangenen zehn Jahren in der Region entstanden. Das hat für einen hohen Zuzug und eine starke Zunahme des Straßenverkehrs gesorgt. Frickenhausens Bürgermeister Simon Blessing schilderte zum Beispiel die Lage im Neuffener Tal: Hier seien täglich 25 000 Autofahrer unterwegs. Davon pendeln 5000 zu ihren Arbeitsplätzen im Täle, 7000 fahren zu ihrer Arbeit außerhalb. Die Folge: Staus gehörten zum Alltag und Nürtingen sei dabei ein Nadelöhr, betonte Simon Blessing. ps