Zum Leserbrief „Demokratische Meinungsvielfalt“ vom 19. Dezember
Die Diskussion über die „Seebrücke“, die der CDU-Fraktionsvorsitzende Rose losgetreten hat, offenbart die Taktik der CDU: nach links kriminalisieren, nach rechts verharmlosen. Dass laut Verfassungsschutz eine angeblich „links-extremistische“ Gruppierung bei der „Seebrücke“ mitarbeitet, wurde von Rose zum „Trojanischen Pferd“ hochstilisiert, das angeblich Staat und Gesellschaft bedrohe. Dieser Verdacht ist damit in die Welt gesetzt und lässt sich nicht mehr so leicht beseitigen, selbst wenn er widerlegt wird. Genau diese Wirkung ist beabsichtigt.
Auf der anderen Seite bestätigt Franz Pfeffer nun in seiner Erwiderung auf meinen Einspruch die Blindheit der CDU nach rechts: Er nennt die Kritiker der AfD „Klugscheißer“ und Menschen voller „Hochmut“ . . . Mehr hat er zur Auseinandersetzung mit der AfD offenbar nicht zu bieten, oder er will es nicht. Das ist die Verharmlosung. Dabei steht außer Zweifel, dass Höcke ein Rechtsradikaler ist.
Warum gibt es in der Bundes-CDU keinen Protest gegen das, was die Landes-CDU in Thüringen macht? Ist der CDU der eigene Machterhalt wichtiger als der Kampf gegen eine Partei, die absolut rückwärtsgewandt ist und eine reale Bedrohung der Demokratie darstellt?
Martin Brost, Dettingen