Die Kugelbahn Kernen-Stetten ist die längste und umfangreichste Großkugelbahnen in unserer Region. Von der gesamten Anlage aus hat man eine herrliche Sicht hinunter über die Weinberge bis ins Remstal. Der Kugelbahnweg ist eineinhalb Kilometer lang und bietet 25 einzelne Bahnen. Alle Bahnen zusammengenommen bringen es auf 800 Meter Kugelbahnvergnügen.
Angelegt wurde die Kugelbahn im Rahmen der Remstalgartenschau 2019. „Herzoglich“ heißt sie in Erinnerung an die württembergischen Herzöge, die in Stetten ihre Spuren hinterlassen haben.
Mama, ich will noch mal, bitte!
Direkt am Start der Tour, dem Sängerheim mit der Anschrift fürs Navi „Sandacker 1, 71394 Kernen“, gibt es einen Parkplatz, doch dieser ist vor allem am Wochenende schnell belegt. Weitere Parkmöglichkeiten gibt es unten im Ort Stetten beim Neuen Friedhof, beim Parkplatz Weinstraße oder in der Ortsmitte. In Verlängerung der Steigstraße führt der Fußweg in die Weinberge, ein Kugelbahnsymbol weist den Weg. Die quaderförmige Yburg auf halbem Weg lädt zur Verschnaufpause ein. 130 Höhenmeter und 20 bis 30 Minuten später ist das Sängerheim und damit der Start der Kugelbahn erreicht. Nun kann der Spaß beginnen.
Die ersten elf Bahnen befinden sich auf einem sonnigen, grasbewachsenen Areal unterhalb des Sängerheims. Hier gibt es auch den ersten von zwei Kugelautomaten. Gegen Einwurf einer 50-Cent-Münze bekommt man eine bunte Holzkugel. Ein weiterer Kugelautomat steht an Station 14. Weitere Kosten entstehen keine, die Benutzung der Kugelbahnen ist kostenlos.
Die Bahnen eins bis elf widmen sich dem Thema Weinbau. Sehr liebevoll ist das Thema auf vielfältigste Weise verarbeitet. So kullert die Kugel in eine runde Weinpresse und landet in einem Trichter, in dem sie ihre Runden dreht, bis sie das Loch im Kreisinneren erreicht hat. Oder man schießt die Kugel mit einer Flipperfeder durch die Luft und hofft, eines der aufgestellten Weinfässer zu treffen. Spaß macht auch das Kugellabyrinth, auf dem die Kugel durch Weinflaschen hindurchmanövriert wird. Da diese Stationen unmittelbar beieinander liegen, kann man natürlich jede auch mehrmals machen.
Mit Station zwölf beginnt der Kugelbahnweg mit einer Länge von eineinhalb Kilometern, auf den die letzten 14 Stationen verteilt sind. Diese sind ebenfalls sehr vielfältig und originell gestaltet. Die Stationen zwölf und dreizehn widmen sich dem Thema „Kernen und das Haus Württemberg“. Hier lernen wir unter anderem, was der Begriff „Brotwasser“ mit Stetten und mit Wein zu tun hat. Nummer 14 bis 25 behandeln das Leben im Wald, der Weg führt nun passend in den Wald hinein. Einmal muss eine Axt geschwungen werden, um der Kugel den weiteren Weg freizumachen, doch Verletzungsgefahr besteht natürlich keine. Mit einer Art „Hau den Lukas“ wird die Kugel bis hinauf zu einem hölzernen Eichhörnchen geschossen, bevor sie ihren Weg auf die Bahn findet. Glockenspielplatten werden von der Kugel getroffen und lassen eine Melodie erklingen, Hochsitze und doppelspurige Bahnen für Kugel-Wettrennen lassen keine Wünsche mehr offen.
Die Tour endet nach Station 25 am Klettergarten des Alpenvereins Stuttgart, der in einem ehemaligen Sandsteinbruch angelegt wurde. Die Höhe des Felsriegels beträgt acht bis zehn Meter, doch ohne Seilsicherung sollte man sich nicht zum allzu hohen Klettern verleiten lassen.
Der Kugelbahnweg ist nicht als Rundweg angelegt. Wer am Ende der Tour angelangt ist und am Sängerheim parkt, geht am besten denselben Weg wieder zurück. Wer unten im Ort parkt, folgt nach dem Klettergarten dem Weg in Serpentinen zwischen den Weinbergen immer weiter bergab, bis er unten auf die Tälesstraße stößt. Diese führt im Tal des Haldenbachs zurück nach Stetten. Kurz vor dem Ortsbeginn kommt man an einem wunderschönen Spielplatz mit einigen Spielgeräten, kleinem Wasserspielbereich, Boulderfelsen und Sitzgarnituren mit Grillstelle vorbei, der noch einmal zum Verweilen einlädt.
Kinderwagentauglich ist die Tour nicht überall. Mit einem leichten Buggy und einem Kind, das schon auch mal ein paar Schritte allein gehen kann, kommt man aber ganz gut zurecht.
Einkehrmöglichkeiten gibt es unterwegs keine. Das Sängerheim ist seit einigen Jahren geschlossen, ebenso die Toiletten. Im Ort Stetten gibt es aber viele Lokale und Hofläden. Bänke zum Vespern gibt es auf der gesamten Strecke jedoch sehr zahlreich.