Fußballabteilung des TSV Jesingen erhöht Beiträge um 65 Prozent – Reger Zulauf im Jugendbereich
Kunstrasen tut notAbteilungsausschuss

Die Fußballabteilung des TSV Jesingen hat einen immensen Zulauf bei den Jugendlichen. 250 Nachwuchskicker trainieren auf dem inzwischen viel zu kleinen Sportgelände Lehenäcker. Ein drittes Spielfeld in Form eines Kunstrasens ist im Sportentwicklungsplan der Stadt bereits festgehalten.

Kirchheim. Der Besuch bei der Abteilungshauptversammlung war geradezu frustrierend. Gerade mal 19 Mitglieder waren anwesend. Dabei ist der Mitgliederbestand in den vergangenen zehn Jahren um 20 Prozent auf aktuell 390 Beitragszahler angestiegen. Einen besorgniserregenden Bericht legte Hauptkassier Holger Dworak vor. Tiefrote Zahlen zwangen die Abteilung zu einer unausweichlichen Beitragserhöhung. So wurde der Abteilungsbeitrag der Erwachsenen um satte 65 Prozent angehoben. Bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen bekam Dworak grünes Licht. Zusätzliche Veranstaltungen wie der Vatertagshock am TSV-Vereinsheim sollen Gelder in die leeren Kassen bringen.

Mit ein Grund für die steigenden Kosten sind die Schiedsrichterausfallgebühren. Jahrelang hatte der TSV im Bezirk Neckar-Fils eine Art Vorbildfunktion. Doch die Zeiten sind längst vorbei. Da wurde in der Abteilung bei der Nachwuchsförderung geschlampt. Mit Dietmar Martsch hat zudem ein potenziellerNachfolge für den ausgeschiedenen Schiedsrichterbeauftragen Rainer Haden den Verein verlassen.

Im Nachwuchsbereich hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. Dazu beigetragen hat der Jugendleiter Peter Clewes, der seit einem Jahr auch Abteilungsleiter ist. 250 Jugendliche werden von 25 Übungsleitern betreut. 14 Mannschaften nehmen am Spielbetrieb teil. Bei der D- und E-Jugend sind jeweils drei Mannschaften gemeldet. Ziel ist, dass sich eines Tages alle Junioren-Teams für die Bezirks- oder Leistungsstaffel qualifizieren.

Durch den immensen Zulauf ist das Sportgelände Lehenäcker inzwischen viel zu klein. Durch die Anzahl der gemeldeten Kinder und Jugendlichen kommt es immer öfter zu Konflikten bei der Platzbelegung. Ein drittes Spielfeld als Kunstrasenplatz ist aus TSVJ-Sicht unabdingbar. Immerhin ist der Platz im Sportentwicklungsplan der Stadt schon einmal festgehalten.

Bei den aktiven Kickern läuft es derzeit ganz ordentlich. Nach dem Abstiegskampf in der Vorsaison spielt die Mannschaft um Spielertrainer Marc Augustin im oberen Drittel mit. Von einem möglichen Aufstieg in die Bezirksliga träumen nur die Optimisten, ein Platz unter den ersten fünf wäre schon ein Erfolgserlebnis. Der zweiten Mannschaft drohte lange Zeit die Abmeldung. Da wurde in der Abteilungsleitung ganze Arbeit geleistet. Gerade die zweite Mannschaft spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Entwicklung im Aktivenbereich.

Bei den Senioren sorgen Andreas Fahn, sportlicher Teil, und Fritz Stegmaier, geselliger Teil, dafür, dass die „alten Herren“ nach wie vor eine starke Gemeinschaft sind. Im Spielbetrieb kann sich die Mannschaft seit Jahren immerhin in der Bezirksliga halten.

Bei den Neuwahlen gab es relativ wenig Probleme. Neuer Chef ist Peter Clewes. „Pete“ ist Engländer, 52 Jahre alt, verheiratet. 1990 kam er unter die Teck. Der dreifache Familienvater hat als Abteilungs- und Jugendleiter eine Doppelfunktion zu bewältigen. Dabei ist Clewes beruflich in einer leitenden Position einer internationalen Firma mit Hauptsitz in Österreich 120 Tage unterwegs, rund um die Welt.

Zu Ehrenmitgliedern wurden Irmgard Augustin (50 Jahre/Goldene Ehrennadel) Frank Häberlen (25 Jahre/Bronzene Ehrennadel) ernannt.ee