Wirtschaftsminister verleiht Innovationspreis 2010 – Preisträger 2E mechatronic und Leki
Land der Tüftler und Erfinder

Genau vor einem Jahr sind sie auf dem Esslinger Kreis-Siegertreppchen gestanden. Jetzt hat ihnen das Land den Innovationspreis 2010 verliehen: Wirtschaftsminister Ernst Pfister hat die Kirchheimer Firmen 2E mechatronic und Leki für in die Zukunft weisende Erfindungen ausgezeichnet.

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Land der Tüftler und Erfinder

Stuttgart. Einfallsreich müssen sie sein, das unermüdliche Streben nach Verbesserung demonstrieren und marktfähige, neue Produkte, Verfahren und technische Dienst­leistungen schaffen: All diese Bedingungen erfüllten die Bewerbungen für den Innovationspreis des Landes, den Dr.-Rudolf-Eberle-Preis 2010. Zusammen mit dem Präsidenten des Regierungspräsidiums Stuttgart, Johannes Schmalzl, verlieh Wirtschaftsminister Ernst Pfister am Mittwochabend im Haus der Wirtschaft in Stuttgart an fünf Unternehmen aus Baden-Württemberg Preise in Höhe von insgesamt 50 000 Euro sowie fünf Anerkennungen in Form einer Urkunde.

Insgesamt beteiligten sich 2010 71 Unternehmen mit ihren beispielhaften Leistungen bei der Entwicklung und Anwendung neuer Produkte, Verfahren und technologischer Dienstleistungen und der Anwendung moderner Technologien in Produkten, Produktion und Dienstleis­tung am Wettbewerb. Davon machten elf Firmen das Rennen.

„Innovative Unternehmen sind das Fundament der Wirtschaft. Sie sichern den Wohlstand und die Leis­tungsfähigkeit unseres Landes. Sie leisten in vielfältiger Weise, insbesondere durch das Schaffen von Arbeitsplätzen, einen wesentlichen Beitrag für den Wohlstand unserer Volkswirtschaft“, sagte Regierungspräsident Johannes Schmalzl in seiner Begrüßung. Damit meinte er aber nicht nur die elf Unternehmen, die es in die Endrunde schafften. „Auch die weiteren 60 Firmen können mit Stolz auf ihre Entwicklungen blicken“, machte der Regierungspräsident allen Bewerbern Mut, ihren erfolgreichen Weg weiterzugehen.

Die Stimmung in der baden-württembergischen Wirtschaft verspreche einen anhaltenden Aufwärts­trend für die nächsten Wochen und Monate, erklärte Wirtschaftsminister Ernst Pfister. „Wichtige Basiswerte zeigen, dass Baden-Württemberg für den sich weiter verschärfenden globalen Innovations- und Technologiewettbewerb ausgezeichnet gerüstet ist.“ Baden-Württemberg sei das Mittelstandsland Nummer eins in Deutschland und schon immer ein guter Nährboden für bedeutende Erfindungen und Innovationen gewesen. Die hohe Innovationskraft der Wirtschaft im Lande werde auch dadurch deutlich, dass 80 Prozent der Forschungs- und Entwicklungsausgaben in den Unternehmen selbst getätigt werden. Dazu tragen in erster Linie die Großunternehmen bei, denn professionelle Forschungs- und Entwicklungsabteilungen hätten in der Regel nur die größeren Unternehmen.

Die mittelständischen Betriebe stehen gleichwohl vor großen Herausforderungen, weil die Konzerne von ihren Zulieferern zunehmend innovative Lösungen fordern und die Technologien immer komplexer werden. Dies hat zur Folge, dass die kleinen und mittelständischen Unternehmen zunehmend auf externe Hilfe, vor allem aus den Hochschulen und Forschungseinrichtungen angewiesen sind, so der Minister.

„Ziel unserer Politik ist es deshalb, die mittelständischen Unternehmen zu Innovationen zu ermutigen, ihre Innovationsfähigkeit zu steigern und die Zusammenarbeit des Mittelstandes mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie Hochschulen zu intensivieren“, erklärte der Minister.

In diesem Zusammenhang wies Ernst Pfister auf die Programme hin, mit denen das Wirtschaftsministerium Anreize bietet, damit kleine und mittlere Unternehmen noch stärker auf Forschung und Entwicklung setzen. Dazu gehören die Vergabe von Innovationsgutscheinen, die Förderung von Innovationsassistenten sowie von Innovationscoaching.

Weitere Schwerpunkte sind die Aktivitäten zur Stärkung von Clustern und speziell an den Bedürfnissen der baden-württembergischen Cluster ausgerichtete vom Wirtschaftsminis­terium finanzierte Maßnahmen zur Auslandsmarkterschließung. Für bauliche Sanierungen, Erweiterungen und die Modernisierung von Apparaten in den im Land ansässigen 28 außeruniversitären wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen stellte das Wirtschaftsministerium für die kommenden sieben bis acht Jahren mehr als 200 Millionen Euro zur Verfügung.

Der Wirtschaftsminister verdeutlichte, dass Baden-Württemberg in Forschung und Entwicklung gut aufgestellt sei. So ist das Land mit 144 Patentanmeldungen beim Deutschen Patent- und Markenamt pro 100 000 Einwohner Spitzenreiter unter den Bundesländern. Rund ein Drittel aller dort angemeldeten Patente stammten 2009 aus Baden-Württemberg.

Dennoch bedürfe es erheblicher Anstrengungen, um den Standort Baden-Württemberg leistungsfähig zu halten. Dazu gründete die Landesregierung 2007 den Innovationsrat, dem führende Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft angehören. Eine seiner Forderungen ist, das innovationspolitische Klima zu verbessern. „Genau das ist die Aufgabe des Innovationspreises“, sagte

Minister Ernst Pfister.