Weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit im November, aber Zunahme im Bereich des Rechtskreises Sozialgesetzbuch II
Langzeitarbeitslose bereiten Sorgen

Die Arbeitslosigkeit hat im November im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Göppingen und Esslingen abgenommen. Mit einem Rückgang im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent sind noch 18 251 Frauen und Männer im Bezirk ohne Job.

Göppingen. Der positive Trend hält weiter an, wie Martin Scheel, Leiter der Göppinger Arbeitsagentur, feststellt: „Die Wirtschaft insgesamt und auch die heimische Exportwirtschaft zeigt sich wieder gestärkt und die konjunkturelle Entwicklung führt zu immer mehr Optimismus in den Unternehmen und der Gesellschaft. Ich freue mich über diesen Aufwärts­trend, der vor einem Jahr noch nicht vorstellbar war.“

Insgesamt 18 251 Männer und Frauen waren im November ohne Arbeit. Das sind 66 weniger als im vergangenen Monat und 1 704, was 8,5 Prozent entspricht, weniger Arbeitslose als im November 2009, die bei der Agentur für Arbeit und den beiden Jobcentern in den Landkreisen Esslingen und Göppingen gemeldet waren. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 4,5 Prozent.

Von allen Arbeitslosen im Bezirk gehörten 10 618 zum Rechtskreis Sozialgesetzbuch II (SGB II) und wurden von den Mitarbeitern der Jobcenter beider Landkreise betreut. Im Oktober waren es noch 10 412. Beim Jobcenter des Landkreises Esslingen mit den Standorten in Esslingen, Kirchheim, Leinfelden-Echterdingen und Nürtingen ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 187 Personen – also 2,8 Prozent – auf 6 900 Arbeitslose gestiegen. „Über 60 Prozent der Kunden, die von den beiden Jobcentern betreut werden, verfügen nicht über eine abgeschlossene Ausbildung. Und ein nicht unerheblicher Teil dieses Personenkreises weist gleich mehrere Vermittlungshemmnisse auf“, erklärt Scheel.

Die Arbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen ist in diesem Monat zurückgegangen: Im November waren 1 518 Personen arbeitslos gemeldet, 89 oder 5,5 Prozent weniger als im Vormonat, und 623 oder 29,1 Prozent weniger als im November 2009. Bei den Jugendlichen unter 20 Jahren waren im November 233 Arbeitslose gemeldet; das sind 59 oder 20,2 Prozent weniger als im Vormonat, und 100 weniger – 30 Prozent – als im Vorjahresmonat. Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zum Oktober um 54 oder 0,9 Prozent gestiegen und liegt nun bei 6 097. Das sind 728 Personen oder 13,6 Prozent mehr als im November 2009. „Leider zeigt sich auch in diesem Monat, dass Menschen, die bereits ein Jahr und länger arbeitslos sind, und über 50-Jährige von der Belebung am Arbeitsmarkt noch nicht profitieren konnten. Mittlerweile hat der Personenkreis der über 50-Jährigen einen Strukturanteil von 33,4 Prozent an allen Arbeitslosen und gut jeder fünfte Arbeitslose ist bereits zwischen 55 und 65 Jahre alt“, so Scheel.

Bei den Schwerbehinderten waren im November mit 1 188 hingegen mehr Menschen als im Vormonat arbeitslos gemeldet. Das ist eine Zunahme um 32 oder 2,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat beträgt die Zunahme 230 Personen, was 24 Prozent entspricht. Bei den Langzeitarbeitslosen waren ebenfalls mehr Personen als im Vormonat arbeitslos gemeldet: 5 445 Menschen, also 40 oder 0,7 Prozent mehr als im Vormonat, und 1 166 oder 27,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat waren bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern registriert. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt derzeit 29,8 Prozent.

Die hohe Zahl an Langzeitarbeitslosen, die deutlich über dem Vorjahreswert liegt, bereitet Martin Scheel Sorge: „Insbesondere bei dem Personenkreis, der von den Jobcentern betreut wird, hat sich die Arbeitslosigkeit weiter verfestigt. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen ist hier mit 38,5 Prozent sehr hoch. Die Mitarbeiter der Jobcenter unterstützen die Integrationschance dieser Menschen, indem sie spezifisch auf diesen Personenkreis ausgerichtete Maßnahmen und Strategien einsetzen.“

Die Arbeitslosenquote, die auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen berechnet wird, liegt im November unverändert bei 4,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im Landkreis Göppingen bei 5,0 Prozent. Die Quote bei den Geschäftsstellen des Landkreises Esslingen lag bei 4,3 Prozent – Esslingen 4,6 Prozent, Kirchheim 4,4 Prozent, Leinfelden-Echterdingen 3,2 Prozent und Nürtingen 4,2 Prozent. „Der Rückgang der Arbeitslosigkeit wirkt sich in diesem Monat ausschließlich bei den Arbeitslosenquoten im Landkreis Göppingen aus: In der Hauptagentur in Göppingen und der Geschäftsstelle in Geislingen beträgt der Rückgang jeweils 0,1 Prozentpunkte. Die Quoten in den Geschäftsstellen Esslingen, Kirchheim, Leinfelden-Echterdingen und Nürtingen sind unverändert“, so Scheel.

Der Bestand an offenen Arbeitsstellen hat im Vergleich zum Vormonat erneut zugenommen: 5 290 ungeförderte Stellen – also freie Arbeitsplätze, die ohne Einbeziehung geförderter Stellen wie Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) oder Arbeitsgelegenheiten nach dem Sozialgesetzbuch II angeboten wurden – wurden dem gemeinsamen Arbeitgeberservice von Agentur und Jobcentern zur Besetzung gemeldet. Das sind 328, also 6,6 Prozent, mehr als im Vormonat und 2 143 – plus 68,1 Prozent – mehr als im Vorjahr. Allein 2 248 Stellen gingen der Agentur im Monat November neu zu, das waren 987, sprich 78,3 Prozent, mehr als im November des Vorjahres. „Hier zeichnet sich der positive Trend ab, der auch nach einer aktuellen Umfrage der IHK bei den Unternehmen in der Region bestätigt wird: Erstmals seit gut zwei Jahren ist die Zahl der Betriebe, die zusätzlich Personal einstellen wollen, wieder größer als die Zahl der Unternehmen, die vorhaben, ihre Belegschaft zu verkleinern“, so Martin Scheel.