Heinz Eininger, Landrat des Kreises Esslingen: Bücher sind mir wichtig. Mal dient die Lektüre der Information, dann wieder der Freizeitgestaltung und Unterhaltung – und häufig auch der Entspannung. Mein Amt lässt mir für die Buchlektüre aber wenig Zeit. Meist bleibt hierfür nur der Urlaub. Ein Lieblingsbuch habe ich nicht. Gerne lese ich aber Krimis und Bücher mit biografischem Inhalt.
Bettina Schmauder vom Kirchheimer Bund der Selbstständigen: Bücher nehmen bei mir einen sehr hohen Stellenwert ein. Sie bieten mir die ideale Möglichkeit abzuschalten. Ich kann sprichwörtlich aus dem Alltag in eine andere Welt entfliehen. Ja, ich lese sehr viel – oftmals zum Leidwesen meiner Familie, da meine Bücher an allen möglichen und unmöglichen Stellen herumliegen. Wie bei so vielen anderen ist die Stieg-Larsson-Trilogie eine meiner Favoriten. Jüngst habe ich aber auch mit Begeisterung Ken Follets „Sturz der Titanen“ gelesen. Die ineinander verflochtenen spannenden Schicksale dreier Familien, eingebettet in den historischen Kontext des Ersten Weltkriegs, haben mich sehr gefesselt. Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt. Mein Geheimtipp sind derzeit aber die Bücher von Thomas Hoeth, der schwäbische Krimis mit Lokalbezug schreibt.
Am liebsten lese ich Krimis, der Spannung wegen und weil ich dadurch am schnellsten abschalten kann. Dazwischen streue ich gern mal historische Romane oder Bücher ein, die einen so richtig herzhaft zum Lachen bringen. Ich lese überall und immer, wenn sich die Gelegenheit ergibt – am liebsten zwischen zwei Saunagängen zu Hause in aller Ruhe. Dazu ein Glas Tee und entspannende Musik – perfekt!
Renate Kath, Dekanin des Kirchenbezirks Kirchheim: Das Lesen gehört für mich zu den Grundbedürfnissen des Lebens. Wenn ich keine Zeit zum zweckfreien Lesen habe, werde ich unleidig. Ich lese etwa zwei Bücher im Monat (im Urlaub sind es aber deutlich mehr). Außerdem höre ich Hörbücher bei längeren Autofahrten.
Gerne und immer wieder lese ich Werke von Jane Austen, weil sie so fein menschliches Verhalten und menschliche Beziehungen beschreibt. Neben Jane Austen interessiere ich mich für die Autoren Anthony Trollope und Elizabeth Gaskell sowie für die Krimis von Dorothy Sayers und Ulrich Ritzel. Überhaupt lese ich Krimis sehr gerne. Bei Romanen kommt es auf das Thema an. „Alles über Sally“ von Arno Geiger habe ich gerne gelesen und bin jetzt gespannt auf sein Buch über den alten König, der ins Exil geht. Bei Sachbüchern interessieren mich Theologie, Geschichte und Kunstbände.
Ich lese immer und überall: zum Beispiel im Sommer unter den Kastanien am Schloss (weil ich keinen Garten am Dekanat habe) und abends im Bett.
Franz Scholz, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen: Das Lesen hat für mich eine außerordentlich hohe Bedeutung. Seit meiner Kindheit lese ich sehr viel. Heute nutze ich alle verfügbaren Medien: Zeitungen, Fach-Zeitschriften, Bücher und elektronische Medien. Ein Tagesbeginn ohne Tageszeitung zum Frühstück ist für mich nur schwer vorstellbar.
Als Kind stand „Winnetou“ von Karl May ganz oben in der Rangliste. Später hat mich „Hard Times“ von Charles Dickens tief beeindruckt. Vor dem Hintergrund der Industrialisierung im 19. Jahrhundert in England zeichnet Charles Dickens bewegende menschliche Schicksale. Seine Auseinandersetzung mit dem ungezügelten Kapitalismus und den Vorstellungen des Utilitarismus hat theoretischen Tiefgang und ist gleichzeitig fesselnde Literatur. Die Werke von Charles Dickens zeigen, dass auch und gerade in extrem harten Zeiten besondere Tugenden und wertvolle Charaktere gedeihen.
Im Laufe eines langen Lese-Lebens ändern sich naturgemäß die Lesegewohnheiten und -vorlieben. Zunächst bevorzugte ich Abenteuerromane, Krimis (vor allem von Edgar Wallace) und Belletristik (gerne Heinrich Böll und Siegfried Lenz). Heute interessiere ich mich für geschichtliche Themen. Hier greife ich immer wieder zu Büchern von Golo Mann, Joachim Fest und Sebastian Haffner. Daneben lese ich gerne Biografien, zum Beispiel von Margaret Thatcher, Bill Clinton, Alan Greenspan und Marcel Reich-Ranicki. Spannend finde ich auch Sammelwerke wie die dreibändige Ausgabe „Die erste Seite der FAZ“ von 1949 bis 1990 oder den gewichtigen „Atlas of World History“.
Am liebsten sitze ich am Sonntagnachmittag im Lesesessel bei klassischer Musik – und einem Buch in der Hand.
Harald Kuhn, Vorstandsmitglied der Volksbank Kirchheim-Nürtingen: Lesen war für mich schon immer wichtig – einmal, um mich zu entspannen und abzulenken, aber auch um neue Informationen und einen anderen Blickwinkel zu erhalten. Mein Lieblingsbuch ist „Justiz“ von Friedrich Dürrenmatt. In dem Roman wird ein objektiver Sachverhalt (nämlich ein Mord) so lange verändert und manipuliert, bis ein Unschuldiger auf der Strecke bleibt. Das Buch ist als eine Art „Puzzle“ aufgebaut. Die Sichtweise der Geschichte verändert sich ständig und wird immer undurchsichtiger. In seinem intelligenten Schreibstil zeigt Dürrenmatt auf, wie schnell man zwischen die Fronten verschiedener Interessen geraten kann.
Ich lese sowohl klassische Literatur als auch Krimis, Science-Fiction-Bücher, historische Romane und Sachbücher. Wichtig ist, dass mich das Thema interessiert und die Story gut aufgearbeitet ist. Ab und zu stöbere ich in Buchhandlungen und wähle spontan mein nächstes Buch aus. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht. Wenn ich ein Buch anfange, lese ich es gerne in einem „Stück“. Nachdem mir dies im beruflichen Alltag jedoch nicht gelingt, sind die Zeitfenster weitgehend nur im Urlaub gegeben.
Tobias Unger, Leichtathlet: Lesen ist für mich wichtig zur Entspannung und Ablenkung. Im Alltag bleibt aber wenig Zeit dafür. Mein Lieblingsbuch ist „Macho Man“ von Moritz Netenjakob – zum Totlachen lustig! Überwiegend lese ich aber Biografien von Sportidolen und anderen großen Persönlichkeiten (nicht Dieter Bohlen, eher Nelson Mandela) und lustige Romane. Am liebsten lese ich am Strand oder auf der Liege am Pool im Urlaub.
Harry D. Bath, Dirigent der Stadtkapelle Kirchheim: Das Lesen hat für mich einen hohen Stellenwert. Ich lese weniger als mir lieb ist, aber fast täglich. Ein Lieblingsbuch habe ich jedoch nicht – oder nur vorübergehend. Zu den Büchern, die ich mehrfach gelesen habe, gehört „Bin ich zu laut?“ von Gerald Moore (ein bekannter Klavierbegleiter). Das Buch ist humorvoll und gibt Einblicke in die Praxis von Weltklasse-Berufsmusikern. Gerne gelesen habe ich auch die Biografie von Catherine Booth, deren Mann William Booth die Heilsarmee gründete. Sie ist eine imponierende, starke und zielbewusste Frau mit viel Geduld und Ausdauer. Aber auch in Gedichtbänden blättere ich immer wieder: zum Beispiel in „Die zehnte Muse“ von Maximilian Bern und „The Rattle Bag“ von Seamus Heaney und Ted Hughes. In meinem Bücherregal finden sich darüber hinaus viele Biografien von Musikern und Musikfachbücher, die meine beruflichen Interessen widerspiegeln. Ein bemerkenswertes Buch ist „Der Instinkt“ von Daniel J. Levitin. Es erklärt die Leidenschaft der Musik aus der Sicht eines Neurowissenschaftlers und hat mich besonders beeindruckt. Unterhaltsam sind aber auch die „Russendisko“ von Wladimir Kaminer und „Gebrauchsanweisung für London“ von Ronald Reng – Letzteres ist auch, oder erst recht, für einen Engländer köstlich.
Am liebsten lese ich im Sessel, im Garten, im Flugzeug oder im Bett. Mangelnde Zeit macht es allerdings schwierig, große Klassiker oder besonders umfangreiche Bücher zu lesen, bei denen man dranbleiben sollte. So habe ich zum Beispiel „Infinite Jest“ von David Foster Wallace nach mehreren Versuchen wieder ins Regal gelegt. Vielleicht schaffe ich es irgendwann. . .
Angelika Matt-Heidecker, Kirchheims Oberbürgermeisterin: Bücher lesen heißt für mich, Sprache genießen, eintauchen in eine andere Welt, Neues erfahren. Ein Buch in Händen zu halten heißt, Zeit für sich selbst zu haben und an den Gedanken eines anderen Menschen teilzuhaben. Bücher sind der Zeit vorbehalten, in der die Seele abtauchen kann – am Wochenende, wenn Zeit übrig ist und ausgiebig im Urlaub. So begleiten mich in den Sommerurlaub mindestens fünf Bücher in einer eigens dafür vorgesehenen Bücherkiste.
Vor etlichen Jahren habe ich ein Buch gelesen, das mich so gefesselt hat wie seither keines mehr. Es ist „Die Mütze oder der Preis des Lebens“ von Roman Frister und beschreibt das Überleben eines jüdischen jungen Mannes in den Konzentrationslagern, aber auch sein Scheitern im Leben danach mit der Familie – gleichwohl es ihm gelungen war, in Israel ein angesehener Journalist zu werden. Überlebt hat er nur, weil er menschlichem Verhalten abgesagt hat. Sehr gerne gelesen habe ich „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink. Auch darin wird thematisiert, wie Menschen unmenschlich handeln können und selbst ihren Anspruch auf ein ganz normales und glückliches Leben haben. Der „Drachenläufer“ von Khaled Hosseini ist eine tief bewegende Erzählung des Lebens in Afghanistan von den 70er-Jahren bis heute. Gefallen hat mir auch „Die Bewerbung“ von Manfred Zach – vielleicht, weil ich doch einige Parallelen zu meiner Bewerbung zur Oberbürgermeisterin feststellen konnte.
Am liebsten lese ich Krimis – natürlich von Henning Mankell, schon allein wegen seiner wunderbaren Sprache, aber auch wegen seiner schonungslosen Gesellschaftspolitik. Entdeckt habe ich die Krimis von Volker Kutscher, die im Berlin der 20er- und 30er-Jahre spielen – in einer Zeit der großen kulturellen und intellektuellen Freiheit einerseits und des aufkommenden Nationalsozialismus andererseits.
Gerne lese ich in meinem Garten unterm Apfelbaum – am liebsten aber in den Dünen oder windstill hinter einer Klippe am französichen Atlantik.
