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Leserbrief: Steuerung der Migration

Zur Berichterstattung zum UN-Migrationspakt

Dafür, dass der UN-Migrationspakt laut den Befürwortern rechtlich nicht bindend ist, haben sich die Herren Puddig, Herbermann, Kegel, Bohsem und Müller von der Südwestpresse in den letzten Tagen ganz schön ins Zeug gelegt. Letztere beiden sogar vorgeblich im Pro- und Kontra-Schlagabtausch, wobei wie zu erwarten auch das Kontra zum Pro geriet.

Bei all der aufgefahrenen Kompetenz hätte man wenigstens umfassende Information erwarten können. Leider vergaßen alle beteiligten Journalisten, zu erwähnen, was der Pakt für sie selbst für Aufgaben vorsieht. Zitiert aus Punkt 15j: „Alle Teile der Gesellschaft umfassender Ansatz. Der globale Pakt fördert breit angelegte Multi-Akteur-Partnerschaften, die sich mit der Migration in allen ihren Dimensionen befassen und Migranten, die Diaspora, lokale Gemeinwesen, die Zivilgesellschaft, die Wissenschaft, den Privatsektor, Parlamentsabgeordnete, Gewerkschaften, nationale Menschenrechtsinstitutionen, die Medien und andere relevante Interessenträger in die Steuerung der Migration einbinden.“

Ja, richtig gelesen, unter anderem die Medien sollen in die Steuerung der Migration eingebunden werden. Wer sich als Medienschaffender gegen solcherlei Bevormundung nicht zur Wehr setzt, oder noch schlimmer, den Anweisungen nachkommt, kreiert eine surreale Situation. Indem man sich nicht dagegen wehrt, schafft man als Journalist die so gerne eingeforderte Pressefreiheit in diesem Punkt selbst ab.

Stefan Kromer, Kirchheim