Kirchheim. „Zeichnungen und Aquarelle“ - unter diesem Titel gibt Armin Kretschmar derzeit in der Ötlinger „Galerie 133“ öffentlichen Einblick in sein künstlerisches
Schaffen. Im Kirchheimer Kulturleben ist Kretschmar vor allem als Musiker und Inhaber der Gitarrenschu-le Ötlingen bekannt.
Seine kreativen Wurzeln liegen aber ebenso in der bildenden Kunst, kann er doch auf ein Studium der Grafik mit Schwerpunkt Illustration zurückblicken, das er an der Nürnberger Fachhochschule absolvierte.
Seine aktuelle Werkschau stellt landschaftliche Bezüge neben figurative Arbeiten. Kretschmars Landschaften sind groß gedachte Naturbilder in kleinem Format. Doppelbödige Idyllen voll verdächtiger Stille.
Das Licht ist in diesen Bildern mehr als bloße Beleuchtung. Als eine eigene Substanz scheint es den Bildraum zu fluten, zu tragen und zu sättigen. Dies ist nicht allein Ausdruck handwerklichen Könnens und bildschöpferischer Kraft, Kretschmars Umgang mit Licht zeigt auch seine Bewunderung für die Kunst des amerikanischen „luminism“ auf – eine Strömung des 19. Jahrhunderts, die in ihrer Betonung atmosphärischer Lichtwerte zur Wegbereiterin des nordamerikanischen Impressionismus wurde.
Neben den Landschaftsaquarellen nehmen sich die Schwarz-Weiß-Zeichnungen vergleichsweise nüchtern aus. Mit großer grafischer Finesse spürt Armin Kretschmar darin den kontrastreichen Topografien gestählter Männerkörper nach, inszeniert die durchtrainierten Protagonisten mitunter auch in durchaus archaischen Posen.
Eine eher stilisierte Körperlichkeit begegnet in der dezent buntfarbigen Werkreihe der „Mondjungen“. Komposition und symbolistische Motivik, Kolorit und der an die Lithografie gemahnende Farbauftrag dürfen hier auch im Sinne des Künstlers als Reverenz an den großen Jugendstil-Illustrator Alfons Mucha gedeutet werden.
Die Ausstellung „Zeichnungen und Aquarelle“ von Armin Kretschmar in der Galerie 133 in der Stuttgarter Straße 133 ist noch bis 31. März zu sehen und freitags, samstags und sonntags jeweils von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr geöffnet.