Esslingen/Weilheim. Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt: Die Gefühlslage bei den Frauenhandballteams der Teckregion könnte unterschiedlicher kaum sein. Während die SG Lenningen dank eines 30:26-Siegs bei der SG Esslingen als Tabellenfünfter in der Erfolgsspur bleibt, musste sich der TSV Weilheim dem bis dahin sieglosen Schlusslicht HC Wernau geschlagen geben und schwebt als Tabellenneunter nun selbst in Abstiegsgefahr.
Die Lenninger Handballerinnen starteten in Esslingen besser ins Match als der Gegner. So gelang es der SGL, sich bereits nach den ersten zehn Spielminuten auf 10:3 abzusetzen. Die gastgebenden Esslingerinnen taten sich schwer, den Spielfluss der Täles-Sieben zu unterbinden. Vor allem über die beiden Außenpositionen und den Kreis fanden die Lenningerinnen immer wieder eine Lücke in der passiv stehenden Esslinger Abwehr. Daraufhin reagierte die Mannschaft vom Neckar zwar mit einer vorgezogenen Abwehrspielerin, doch das irritierte die Lenninger Frauen kaum - mit 19:11 aus SG-Sicht ging es in die Kabine, wo Trainerin Nicole Schmid mahnende Worte fand. „Wir dürfen uns nicht auf das passive Spiel der Esslinger einlassen.“
Doch genau das geschah: Immer wieder fanden die SG-Frauen Löcher in der Lenninger Abwehr und nutzten diese gekonnt. Die Gäste taten sich zunehmend schwer beim Torabschluss und vergaben viele Chancen. Beim 28:26 (57.) begann auf Lenninger Seite das große Zittern. Nachdem Shari Weber auf 29:26 erhöht hatte, erlöste Susi Schilling die SG mit ihrem zweiten Treffer zum 30:26-Endstand.
Weilheim zu inkonsequent
Tipps, wie man gegen Esslingen gewinnt, können die Lenningerinnen nun dem Lokalrivalen aus Weilheim geben. Der TSVW gastiert am übernächsten Samstag bei der SGE und hat somit fast zwei Wochen Zeit, um die 23:26-Niederlage beim bisherigen Schlusslicht in Wernau aufzuarbeiten.
Von Beginn an waren sich beide Mannschaften auf Augenhöhe begegnet und wechselten sich mit dem Torewerfen ab. Weder dem TSV noch den Gastgeberinnen gelang es, sich in der ersten Hälfte entscheidend abzusetzen. So ging es mit einem 11:11-Unentschieden in die Halbzeitpause.
Der HC Wernau kam besser aus der Kabine zurück und konnte sich binnen acht Minuten einen Zwei-Tore-Vorsprung herausspielen. In dieser Phase war das Angriffsspiel der Gäste geprägt von zu vielen Unkonzentriertheiten und zu hektischen Torabschlüssen. Trainer Andreas Klöhn griff zur grünen Karte und stellte seine Mannschaft neu ein. Das zeigte seine Wirkung: Durch einen Doppelschlag von Eva Pflüger gelang beim 16:16 der Ausgleich.
In der Schlussphase fehlte den Weilheimerinnen allerdings das letzte Quäntchen Glück im Torabschluss und auch in der Abwehr agierten die Weilheimerinnen zu oft zu inkonsequent. So konnten sich die Gastgeberinnen auf 26:23 absetzen - die Entscheidung.lb/xv
Spielstenogramme
SG Esslingen: Huber, S.Merk, Schmitt, Jahnz (1), Srsa, A.Merk (5), Heißler (3), Baldauf (1), Auwärter (2), Heinrich (2/1), Wolke (9/2), Basciu (1), Watzke, Emmereich (2)
SG Lenningen: Turinsky, Susset - Bächtle (5), Gratz, Kazmaier (1), Klein (3), Maier (1), Ringelspacher (5), Schilling (2), A. Schmid (4/3), F. Schmid (2), Schur (2), Wannenwetsch, Weber (5)
HC Wernau: Frank, Weber - Galeota (1), Fritton, Stark, Petz (7/1), Schönfelder (4), Lenhardt (10), Adam (2), Steinhauser (2)
TSV Weilheim: B. Braun - Moll (2), C. Braun, Ulmer (6/1), Glaab (1), Sigel (1), Attinger (5), Chrobak (2), Pflüger (5), Heid (1)