Basketball

Das Spiel der vergebenen Matchbälle

Basketball Bei der 91:100-Niederlage nach zweimaliger Verlängerung in Nürnberg verpassen es die Knights zwei Mal den Sack zuzumachen.

Hoch geflogen, hart gelandet: Andi Kronhardt und die Knights haben sich in Nürnberg die Butter vom Brot nehmen lassen. Foto: Spo
Hoch geflogen, hart gelandet: Andi Kronhardt und die Knights haben sich in Nürnberg die Butter vom Brot nehmen lassen. Foto: Sportfotoagentur ISPFD

Der achte Spieltag der 2. Basketball Bundesliga war für Kirchheims Korbjäger an Spannung nicht zu überbieten. In einer dramatischen Partie mussten sich die Ritter nach zweifacher Verlängerung dem Tabellenvierten aus Nürnberg geschlagen geben.

Lange hatten die Knights das Geschehen dominiert, konnten den Sieg aber nicht über die Zeit bringen. Kein Wunder, blickten die mitgereisten Kirchheimer Fans in der Nürnberger Arena nach der Partie ungläubig auf die Anzeigetafel, wo der 100:91-Endstand aus Nürnberger Sicht zu lesen war. Ungläubig deshalb, weil insbesondere die reguläre Spielzeit fest in der Hand der Teckstädter gewesen war und man eigentlich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hatte, Nürnberg könne nochmal zurückkommen.

Von Beginn an hatten die Ritter motiviert und engagiert agiert. Jalan McCloud traf in der Offensive traumwandlerisch sicher und verwandelte seine ersten Dreier. Mit 26:17 lagen die Schwaben in Front, doch die Führung hätte durchaus höher sein können.

Im zweiten Abschnitt lagen beide Teams lange auf Augenhöhe. Die Verteidigungsreihen dominierten und es fiel beiden Mannschaften schwer zu punkten. Ein erneuter Dreier von McCloud, der aufgrund von Foulproblemen nur 20 Minuten auf dem Spielfeld stand und in dieser Zeit 20 Zähler erzielte, sorgte für das 46:37 zur Halbzeit aus Kirchheimer Sicht.

Erneut erwischten die Kirchheimer den besseren Start und erhöhten ihre Führung nach Wiederbeginn. Diese pendelte nun für eine lange Zeit zwischen acht und zwölf Punkten. Jedoch gelang es den Teckstädtern nicht, sich noch deutlicher abzusetzen.

Angetrieben vom Publikum kamen nun die Hausherren näher und verkürzten stetig. Die Knights ließen in dieser Phase insbesondere in der Offensive vermeintlich einfache Punkte liegen und hielten die Nürnberger somit im Spiel.

Die „Crunch-Time“ musste die Entscheidung bringen und wieder lagen alle Karten in der Hand der Kirchheimer. Bei noch knapp 20 Sekunden zu spielen waren die Ritter mit drei Zählern in Front, doch ein Dreier von Moritz Sanders sorgte für die Verlängerung. Beim letzten Wurf von Dajuan Graf tanzte der Ball auf dem Ring, wollte aber nicht durch die Reude.

Das Drama spitzte sich zu. Mit großer Moral und starkem Willen erkämpften sich die Teckstädter wieder die Führung. Noch knapp 60 Sekunden auf der Uhr und vier Punkte Vorsprung sollten jedoch nicht ausreichen. Zwei defensive Fehler und vergebene Wurfmöglichkeiten später war es erneut Graf, der in der letzten Sekunde zu einem schweren Wurf gezwungen wurde, der sein Ziel knapp verfehlte.

Nun schien der Wille gebrochen. Nürnberg übernahm nun in der zweiten Verlängerung die Spielkontrolle. Kirchheim hatte nichts mehr entgegenzusetzen. „Wir waren heute sehr lange die klar bessere Mannschaft, haben die Tür für Nürnberg aber immer einen Spalt offen gelassen und irgendwann ist Nürnberg durchgegangen“, analysierte Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt. „Uns hat die letzte Konsequenz gefehlt. Dennoch müssen wir festhalten, dass wir gegen ein Top-Team nicht nur mitgehalten, sondern phasenweise dominiert haben. Das muss uns Auftrieb und Selbstbewusstsein geben für die nächsten Aufgaben. Natürlich müssen wir den Tiefschlag erstmal verdauen, aber wir haben noch einen langen Weg und viele Aufgaben vor der Brust. Die Nächste heißt Karlsruhe und da wollen wir endlich den ersten Heimsieg holen.“

Die Ritter bleiben durch die erneute Niederlage als 16. weiter im Tabellenkeller. cs