Basketball
Die Defensive greift wieder ins Leere

Basketball Die Knights laden zum vierten Mal einen Gegner zu mehr als 90 Punkten ein. Angstgegner Trier lässt sich beim 97:89 auch von einer verbesserten Kirchheimer Wurfquote nicht beeindrucken.

Sechstes Spiel, vierte Niederlage - beim 89:97 am Samstagabend in Trier gab eine erneut schwache Defensive den Ausschlag, dass Kirchheims Zweitliga-Basketballer den Heimweg mit leeren Händen antreten mussten. Wie schon die Woche zuvor in Karlsruhe gestatten die Knights dem Gegner über 90 Punkte.

Das hatten sich die Ritter nach der enttäuschenden Niederlage in der Karlsruher Europahalle anders vorgestellt. Die Kirchheimer begannen hochmotiviert und erkennbar gewillt, zu zeigen, dass Karlsruhe nur ein Ausrutscher war. Zu Beginn der Partie zeigte die Mannschaft von Headcoach Igor Perovic viele gute Ansätze. Mit bissiger Defensive hielten die Schwaben gegen die aggressiv auftretenden Gastgeber erfolgreich dagegen und gingen mit einer 23:19-Führung aus den ersten zehn Spielminuten. Bis dahin fiel kaum ins Gewicht, dass mit Center Max Mahoney ein Schlüsselspieler an diesem Abend zum wiederholten Mal fehlte. Der US-Amerikaner hatte sich am Donnerstagabend im Training erneut am Sprunggelenk verletzt.

Bereits im zweiten Abschnitt machte sich der Ausfall deutlicher bemerkbar, obwohl auch der Gegner personell deutlich geschwächt ins Spiel ging und mit Jermaine Bucknor ebenfalls auf seinen wichtigsten Mann unterm Korb verzichten musste. Die Trierer übernahmen nun das Kommando und sorgten für einen entscheidenden Lauf. Vor allem Triers Point Guard Chase Adams gelang es immer wieder, den direkten Gegenspieler im Eins-gegen-Eins zu schlagen und in die Zone der Knights zu gelangen. Es folgten viele einfache Zähler und der Führungswechsel. Zur Halbzeit lagen die Knights plötzlich mit 38:48 zurück.

Doch die Ritter kämpften sich mit einer starken Phase Mitte des dritten Viertels zurück. Angetrieben von Topscorer Kyle Leufroy und einem treffsicheren Till Pape, die mit 26 und 25 Zählern die beiden besten Werfer an diesem Abend waren, verkürzten die Knights Punkt für Punkt und gingen durch einen Dreier von Richie Williams zum 53:52 sogar kurzzeitig wieder in Führung. Die Gäste waren plötzlich drauf und dran das Spiel gegen den Angstgegner zu drehen. Doch wie bereits im Spiel zuvor verloren die Kirchheimer im entscheidenden Moment den Faden und brachten sich dadurch selbst in Schwierigkeiten. Unkluge Entscheidungen im Angriff luden einen äußerst clever agierenden Gegner zu erfolgreichen Schnell­angriffen ein. Trier verstand es, diese Chancen zu nutzen und das Spiel immer wieder zu beruhigen. Damit bauten die Gastgeber ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Der 97:89-Endstand war schließlich in jeder Hinsicht verdient. Das sah auch Kirchheims Trainer so: „Gratulation an Trier. Sie haben völlig verdient gewonnen. Ihre Guards haben das Spiel offensiv wie defensiv dominiert. Sie waren schneller und physischer. Ihre Intensität und Geschwindigkeit war heute der Schlüssel“, fasste Igor Perovic seine Analyse zusammen.

Ein weiterer Schockmoment für die Teckstädter war die Verletzung von Nachwuchshoffnung Aleksa Bulajic, der zuletzt im Spielaufbau überzeugen konnte. Der 18-Jährige verletzte sich bei einer Verteidigungsaktion am Knie und musste von Betreuern gestützt vom Spielfeld. „Es sah zunächst sehr schlimm aus, aber wir sind nach der ersten kurzen Untersuchung in der Halle vorsichtig optimistisch, das er sich nicht schlimmer verletzt hat“, äußert Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt die Hoffnung, dass mit Bulajic nicht der dritte Point Guard längerfristig verletzt ausfällt. Schließlich werden die Aufgaben nicht einfacher: Am kommenden Wochenende wartet auf die Knights das Duell mit Heidelberg.cs