Basketball

Die Eisbären sind eine Nummer zu cool

Basketball Bei der 79:102-Niederlage in Bremerhaven fehlt es den Knights in den entscheidenden Phasen an Cleverness und Übersicht. Mit Rohndell Goodwin wird ein ehemaliger Kirchheimer zum Matchwinner der Gastgeber.

Gegen Kasey Hill (am Ball) und die Bremerhavener war für Nico Brauner und Co nichts zu holen. Foto: Sven Peter
Gegen Kasey Hill (am Ball) und die Bremerhavener war für Nico Brauner und Co nichts zu holen. Foto: Sven Peter

Dass er Spiele im Alleingang entscheiden kann, wissen die Kirchheim Knights nicht erst seit vergangenen Sonntag. Schließlich hat Rohndell Goodwin, vorgestern für die Eisbären Bremerhaven mit 26 Punkten der Matchwinner im Duell mit den Rittern, bis zum Frühjahr noch im Kirchheimer Trikot geglänzt. Mit durchschnittlich 18,1 Punkten pro Spiel war der 28-Jährige in der Saison 2018/19 Topscorer und Publikumsliebling der Kirchheimer.

Diese Rolle hat Goodwin am Sonntag für den Bundesliga-Absteiger vor allem in der zweiten Halbzeit gegen seinen Ex-Klub perfekt ausgefüllt, als ihm 18 seiner 26 Zähler gelangen. Bemerkenswert: Aus der Distanz kam Goodwin bei sechs Versuchen auf eine 100-prozentige Dreierquote - der Amerikaner hatte die Forderung seines Trainers Michael Mai offenbar perfekt umgesetzt: „Kirchheim ist ein offensivstarkes Team, für einen Sieg müssen wir eine Topleis­tung bringen“, hatte Mai vor der Partie gegen seinen Ex-Verein, den er 2017 ins Play-off-Halbfinale geführt hatte, gesagt.

Mais Worte fruchteten auch bei den restlichen Eisbären, die den besseren Start in die Partie erwischten. Angetrieben von der Heimkulisse sorgte Point Guard Kasey Hill für viel Tempo und eine 18:8-Führung - diesem Rückstand liefen die Kirchheimer von nun an stets hinterher.

Im zweiten Abschnitt kamen die Schwaben zwar besser zurecht, dennoch fehlte es weiterhin an Ruhe und Stabilität. Besonders in der Defensive konnten sich die Knights gegen die körperlich intensive und schnelle Spielweise der Hausherren nur schwer behaupten. Immer wieder setzten die Eisbären Nadelstiche und sorgten für viele Zähler. Zum Pausenpfiff stand es 47:38 für die Gastgeber.

In der Halbzeitpause schien Ritter-Coach David Rösch die richtigen Worte gefunden zu haben. Hoch motiviert kamen seine Spieler aus der Kabine, zeigten vor allem in der Offensive gute Aktionen und sorgten auch in der Defensive für positive Akzente. Die Kirchheimer ließen sich auch von drei erfolgreichen Dreiern von Goodwin in Serie nicht beeindrucken. Ein 11:0-Lauf brachte die Teckstädter zwischenzeitlich auf vier Zähler heran - das Spiel schien zu kippen. Doch kurz vor der Viertelpause sorgte ein Durchhänger der Kirchheimer erneut für einen zweistelligen Rückstand.

Im Schlussabschnitt kämpften die Ritter zunächst aufopferungsvoll, verloren aber zusehends den Überblick und die notwendige Ruhe, um nochmals ins Spiel zurückzukommen. Bremerhaven zog davon und erhöhte die Führung auf über 20 Punkte - das Duell war entschieden. „Wir können aus diesem Spiel eine Menge lernen“, versuchte David Rösch der Pleite etwas Positives abzugewinnen, „uns wurde in einigen Bereichen klar aufgezeigt, woran wir arbeiten müssen, um gegen einen Gegner wie Bremerhaven bestehen zu können. Das Positive ist, dass wir in Phasen gezeigt haben, dass wir das Potenzial dazu haben.“

Rückrundenstart am Samstag

Am kommenden Samstag be­ginnt für die Knights mit dem Spiel bei den Artland Dragons in Quakenbrück die Rückrunde. Gutes Omen: Das Hinspiel vor neun Tagen haben die Knights 80:75 gewonnen. tb/cs