Basketball

Die Knights mit dem zweiten Gesicht

Basketball Nach dem schwachen Auftritt gegen Tübingen treten Kirchheims Zweitliga-Korbjäger beim 87:79 gegen den Tabellensechsten aus Karlsruhe wie verwandelt auf.

Von wegen abgetaucht: Spielmacher Dajuan Graf war beim Sieg gegen Karlsruhe eine der Schlüsselfiguren in der Mannschaft von Maur
Von wegen abgetaucht: Spielmacher Dajuan Graf war beim Sieg gegen Karlsruhe eine der Schlüsselfiguren in der Mannschaft von Mauricio Parra. Foto: Markus Brändli

Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung sind die Zweitligabasketballer der Kirchheim Knights wieder im Rennen um die Playoffs. Gegen den Tabellensechsten aus Karlsruhe steigerten sich die Ritter in der zweiten Halbzeit und gewannen völlig verdient mit 87:79. Damit beträgt der Rückstand nur noch zwei Punkte auf Platz acht. Mit 25 Punkten wurde Rhondell Goodwin Topscorer der Partie.

Nach dem schwachen Auftritt im Derby gegen Tübingen vor einer Woche gelang den Kirchheimern vor knapp tausend Zuschauern am Samstag die Wiedergutmachung. Ob es nun der schiere Wille war oder die vielen Erholungspausen unter der Woche, die Trainer Mauro Parra seinen Jungs verschrieben hatte, jedenfalls traten die Knights mit völlig veränderter Körpersprache auf. Gegen einen Gegner, der zuletzt elf von 13 Partien gewinnen konnte, aber am Samstag auf Center Maurice Pluskota verzichten musste.

Ohne Jalen Canty, der erkältet ausfiel, versuchten die Kirchheimer den Vorteil unter den Körben zu nutzen. Vor allem Keith Rendleman wusste dies mit acht Punkten im ersten Viertel zu nutzen. Entscheidend absetzen konnte sich jedoch keine von beiden Mannschaften. Nach einem knappen 26:23 für die Hausherren erhöhten die Lions im zweiten Viertel den Druck in der Defensive. Wenn einer die richtige Antwort fand, dann meist Kirchheims Spielmacher Dajuan Graf, der mit 22 Punkten zum Sieg beitrug. Dennoch war die Kirchheimer Führung zur Halbzeit mit 43:42 äußerst knapp.

„Uns haben in der ersten Halbzeit ein paar defensive Stopps gefehlt“, stellte Coach Mauricio Parra fest. „Wir haben dann in der Pause ein paar Dinge umgestellt und es den Karlsruhern damit noch schwerer gemacht.“ Ausschlaggebend war dies im letztlich entscheidenden dritten Viertel. Beim Stand von 52:52 legten die Teckstädter plötzlich einen Gang zu. Unter den Körben entschied Andi Kronhardt das Duell mit Karlsruhes Cyrus Tate klar für sich. Der US-Amerikaner zeigte sich gegen Ende zusehends entnervt. Wichtige Kronhardt-Punkte und ein glänzend aufgelegter Rohndell Goodwin sorgten dafür, dass die Führung auf 68:56 anwuchs.

Im Schlussviertel nahmen die Kirchheimer dann in der Offensive den Fuß vom Gas, hatten in der Defensive den Gegner aberweiter im Griff. „Es gab Phasen, in denen sie schlicht nicht wussten, wie sie die Zone knacken sollen“, sagte Knights-Geschäftsführer Christoph Schmidt. Dank einiger Dreier von Filmore Beck, Davonte Lacy und Orlando Parker gelang es den Lions zwar, den Schlussabschnitt knapp für sich zu entscheiden, doch die Punkte in der Tabelle blieben in Kirchheim.

„Ich bin stolz auf die Reaktion meiner Jungs“, meinte Parra. „Alle wussten, was heute auf dem Spiel stand.“ Jetzt stehen die Knights vor einer weiteren entscheidenden Woche. Am Freitag wartet mit Trier ein direkter Konkurrent um die Play-offs. Zwei Tage später ist Schalke 04 Gast in Kirchheim. (Spielbeginn 17 Uhr).cs