Basketball

Die Knights sind komplett

Basketball Der Zweitligist aus Kirchheim hat mit dem 23-jährigen Caleb Oetjen Ersatz im Spielaufbau verpflichtet.

Von Litauen ins Schwabenland: Caleb Oetjen soll die Knights im Spielaufbau verstärken. Foto: privat

Kirchheim.Ein Woche vor dem verspäteten Saisonstart sind die Knights auf der Suche nach Ersatz für Constantin Ebert fündig geworden. Der 23-jährige US-Amerikaner Caleb Oetjen nimmt als Zweitbesetzung auf der Spielmacherposition den Platz des jungen Würzburgers ein, für den die Saison nach einem Kreuzbandriss gelaufen ist. Eberts Verlust wiegt dennoch schwer. Zum einen war der 22-Jährige aus dem Nachwuchsprogramm der Braunschweiger Löwen erklärter Wunschspieler von Headcoach Mauricio Parra, zum anderen musste die Position nun notgedrungen mit einem weiteren Ausländer besetzt werden. Das schränkt die Möglichkeiten in der Rotation zusätzlich ein. „Natürlich gehen wir damit ein Risiko ein“, meint Knights-Sportchef Christoph Schmidt. Angesichts des späten Zeitpunkts und der sich bietenden Optionen erschien der Schritt am sinnvollsten.

Zumal mit Oetjen nun ein Spieler kommt, den die Kirchheimer schon im Sommer auf dem Zettel hatten. Damals fiel bei der Suche nach dem Starting Pointguard die Wahl auf Dajuan Graf. Nun sind also beide da, und der Trainer ist überzeugt: „Caleb ist ein sympathischer Kerl, der gut zu uns passt.“

Eines von acht Geschwistern

Einer, der wohl schon aufgrund seiner Biografie als Teamplayer zu gelten hat, der sich unterzuordnen weiß. Oetjen wuchs mit sieben Geschwistern auf einer Farm in Indiana auf. Basketballerisch entwickelt hat er sich am College im Trikot der Wildcats der Bethel University, wo er 2017 zum Spieler des Jahres gekürt wurde. Erste Auslandsstation war zuletzt die zweite Liga Litauens. Für das Team von Silute, einer 50 000-Einwohner-Stadt im Westen des Landes, erzielte er bis zum Frühjahr 12,3 Punkte und 4,9 Korbvorlagen im Schnitt.

Mit 1,85 Meter Körpergröße und einem Gewicht von 78 Kilo wirkt Oetjen nicht gerade Furcht einflößend. Dafür verfügt der Guard über einen guten Wurf, der sich bei Graf zuletzt eher als Schwachpunkt herausstellte. Oetjens 42-Prozent-Quote am College schrumpfte in Litauen zwar auf 39, das freilich genügt, um einer zu sein, den man als Verteidiger nicht einfach gewähren lässt. „Dadurch kann er auch auf der Position des Shooting Guards aushelfen“, sagt Coach Mauricio Parra.

Der Amerikaner wird schon am morgigen Sonntag in Kirchheim erwartet. Ob er ein Mann für das Auftaktspiel in Kirchheim am kommenden Samstag gegen die Artland Dragons sein wird, hängt wie immer davon ab, ob rechtzeitig sämtliche Papiere für ihn vorliegen. Hoffnung auf ein paar Minuten Einsatzzeit darf sich auch Neu-Kapitän Brian Wenzel nach seinem Kiefernhöhlenbruch machen. Die von den Ärzten verordnete Schonzeit endet kurz vor Saisonbeginn. Eine schützende Gesichtsmaske ist derzeit in Arbeit. „Ob es für einen Kurzeinsatz reicht, muss man sehen“, sagt Christoph Schmidt. „Ein Risiko werden wir auf keinen Fall eingehen.“ Im Moment sieht es also danach aus, als könnten die Ritter zumindest nominell wie geplant an den Start gehen. Das wäre in Kirchheim fast schon ein Novum.Bernd Köble

Kapitänsfrage geklärt

Brian Wenzel wird in der neuen Saison überraschend die Kapitänsrolle im Team der Knights übernehmen. „Brian ist in der Mannschaft hoch angesehen. Mit seiner positiven, energiegeladenen Art ist er in vielerlei Hinsicht ein Vorbild“, begründet Headcoach Mauricio Parra seine Entscheidung, mit der er sich lange Zeit ließ. Vergangene Saison teilten sich Andreas Kronhardt und Tim Koch diese Aufgabe.tb