Grauer könnte das Mittelfeld, in dem sich Kirchheims Zweitligabasketballer vor dem 21. Spieltag tummeln, kaum sein: Mit acht Punkten Abstand zum Tabellenende und vier Punkten Rückstand zu den Play-off-Platzierungen, stehen die Ritter als Tabellenelfter einmal mehr am Scheideweg. Soll der Traum von den Play-offs aufrechterhalten werden, ist ein Sieg im morgigen Heimspiel (19.30 Uhr, Sporthalle Stadtmitte) gegen den Vorletzten aus Baunach Pflicht. Bei einer Niederlage würde indes das Tabellenende näher rücken.
Wie schwer der Gegner aus dem Fränkischen zu spielen sein wird, lässt sich nicht voraussagen. Im Hinspiel Anfang November hatten sich die Ritter nach einer souveränen Leistung mit 86:72 durchgesetzt. Mit Jalen Canty, Rohndell Goodwinn, Phillip Daubner, Dajuan Graf und Andi Kronhardt punkteten damals gleich fünf Knights-Akteure zweistellig.
Doch die jüngsten Ergebnisse des Farmteams von Bundesligist Bamberg zeigten, was in der Mannschaft steckt. Nach fünf Niederlagen in Folge besiegten die Baunacher vor drei Wochen den FC Schalke mit 72:71. Mit dem daraus gewonnenen Selbstvertrauen brachten sie danach in zwei denkwürdigen Heimspielen Tabellenführer Chemnitz (73:76) und Play-off-Aspirant Trier (112:115) jeweils an den Rand einer Niederlage. „Baunach spielt in den letzten Wochen außergewöhnlich gut. Wir haben uns die Spiele alle angesehen und uns dabei ständig gefragt, wie es sein kann, dass diese Jungs so tief hinten drin in der Tabelle stehen. Wir müssen extrem konzentriert und fokussiert in dieses Spiel gehen“, warnt Knights-Coach Mauricio Parra.
Die Baunacher Mannschaft besticht durch viele Talente, die in der zweiten Liga ihre ersten Schritte im Profizirkus gehen. Topscorer ist Henri Drell. 13,7 Punkte sammelt der 18-jährige Shooting Guard aus Estland im Schnitt pro Partie. Unter der Woche wurde Drell als Belohnung für die Leistungen der vergangenen Wochen in den Bamberger Champions-League-Kader berufen. Ihm zur Seite steht mit dem tschechischen Nationalspieler Adam Pechacek ein Neuzugang. Der Centerspieler, der zuletzt beim Mitteldeutschen BC spielte, kam erst während der Saison ins Frankenland und sorgt unter den Körben für Stabilität. Mit Kristian Kullamäe steht in den Reihen der Young Pikes ein weiterer wurfgewaltiger Guard, der vergangenen Sommer aus Gotha kam. In der Saison 2017/18 wurde er dort in zwölf Bundesliga-Spielen eingesetzt und erzielte durchschnittlich 3,3 Punkte pro Begegnung „Baunach hat es in den letzten Spielen geschafft, körperliche Nachteile durch kluge Verteidigung auszugleichen. Das werden sie gegen uns auch versuchen. Darauf werden wir uns vorbereiten müssen“, so Parra.cs/tb