Der nächste Rückschlag für Kirchheims Zweitliga-Basketballer vor dem heutigen Heimspiel gegen Schalke (20 Uhr, Sporthalle Stadtmitte): Neuzugang Eric Durham, der im Sommer von den Baskets Schwelm aus der Pro B nach Kirchheim wechselte, hat um die Auflösung seines Vertrags gebeten. Über die Gründe schweigen sich beide Seiten aus. Der 24-jährige US-Amerikaner war während der Vorbereitung und in den ersten beiden Saisonspielen als sicherer Distanzschütze einer der Lichtblicke im Team von Headcoach Mauricio Parra. Bei der jüngsten Niederlage in Leverkusen gehörte er allerdings zu den Schwächsten in einer generell schwachen Kirchheimer Mannschaft.
Parra wollte die Entscheidung des Amerikaners gestern nicht ausführlicher kommentieren. „Ich halte ihn nach wie vor für einen talentierten Spieler“, meint der Coach. „Dass er so entschieden hat, tut mir leid für ihn.“ Zwar steht die Personalie zu einem ungünstigen Zeitpunkt im Raum, wie Knights-Geschäftsführer Christoph Schmidt betont. Schließlich ist die Rotation nach einer Reihe von Verletzungen (siehe Infoteil) auch so schon stark verkürzt. Gleichzeitig bietet sich dadurch die Chance zu weitreichenderen Korrekturen. Dass sich rasch etwas ändern muss, steht außer Frage. Wer den Auftritt von Jalan McCloud am Samstag verfolgt hat, konnte zweierlei feststellen: Der Point Guard wird sich vermutlich noch längere Zeit schwertun, in die Rolle des Organisators hineinzuwachsen - wenn überhaupt. Gleichzeitig unterstrich der 24-Jährige eindrucksvoll, wozu er in der Lage ist, wenn man ihn von der Leine lässt. Statt Durham positionsgetreu zu ersetzen, wäre die Verpflichtung eines umsichtigen Spielgestalters womöglich eine Alternative, auch wenn das im Moment niemand offen ausspricht. Ein Point Guard vom Schlage eines Dajuan Graf, der im Vorjahr oft unauffällig, aber höchst effizient die Fäden im Spiel der Kirchheimer zog.
Heute Abend heißt es erst einmal: Reißleine ziehen, den freien Fall bremsen, die Lage beruhigen. Leicht gesagt, denn mit den Schalkern kommt ein Gegner, wie man ihn sich in einer solchen Situation nicht wünscht. „Wer fit ist und wer nicht, interessiert heute Abend keinen. Jeder in der Halle wird einen Sieg von uns erwarten“, weiß Parra. Dabei sind die Schalker trotz zweier Niederlagen bisher deutlich stärker einzuschätzen als im Vorjahr, als sie nur knapp dem Abstieg entrannen. Der Grund dafür liegt neben Spielmacher Courtney Belger, mit 15 Punkten und fünf Assists einer der beständigsten Spielmacher der Vorsaison, vor allem im bärenstarken Frontcourt. Neuzugang Herman Hightower (20 Punkte/7 Rebounds), Björn Rohwer (7,5/7) und vor allem Johannes Joos (13/5), der im Sommer völlig überraschend als einer der besten deutschen „Vierer“ aus Studiengründen von Trier zu den Schalkern wechselte, schlagen dort zu, wo es den Rittern im Moment am meisten weh tut: unterm Korb.