Basketball

Ein Freiwurf fehlt zur Sensation

Basketball Die Knights zeigen nach einem überragenden Auftritt in Chemnitz Nerven an der Linie und verlieren nach zweimaliger Verlängerung mit 125:131.

Die Knights zeigen kurz vor Saisonende ihren besten Basketball: In Chemnitz fehlten Jalan McCloud und seinen Kollegen nur Kleini
Die Knights zeigen kurz vor Saisonende ihren besten Basketball: In Chemnitz fehlten Jalan McCloud und seinen Kollegen nur Kleinigkeiten zum Sensationserfolg gegen den Spitzenreiter.Foto: Andreas Seidel

Was für ein Wochenende und was für ein Abschluss: Mit 125:131 haben Kirchheims Zweitligabasketballer nach dem Überraschungserfolg am Freitag gegen Heidelberg gestern Abend in Chemnitz verloren. Dabei vergaben die Knights die große Chance, als erste Mannschaft den souveränen Tabellenführer vor eigenem Publikum zu schlagen. Knights-Spielmacher Dajuan Graf hatte Sekunden vor Schluss der ersten Verlängerung die Chance, die Sensation wahr zu machen. Doch Graf zeigte Nerven und setzte beide Freiwürfe an den Ring. In der zweiten Overtime blieb das Spiel weiter spannend bis zum bitteren Ende aus Kirchheimer Sicht. In den Schlusssekunden zeigte sich der Tabellenführer eiskalt und abgezockt.

Das Spiel war eine Werbung für den Basketball. Wohl keiner der mehr als 4 000 Zuschauer in der Chemnitzer Arena hatte sein Kommen bereut. In einer enorm umkämpften Begegnung boten die Teckstädter eine beeindruckende Leistung. „Noch keine Mannschaft hat Chemnitz in dieser Saison zuhause so in Bedrängnis gebracht. Natürlich haben wir es in der ersten Verlängerung selber vermasselt, aber die Jungs sollten stolz auf ihre Leistung sein und die positiven Dinge mitnehmen“, meinte Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt, der fünf Spiele vor Ende der Hauptrunde weiter an die Play-offs glaubt. „Mit Leistungen wie heute und zuvor gegen Heidelberg können wir jeden Gegner schlagen.“

Wie schon am Freitag mussten die Knights erneut ohne Center Andi Kronhardt und Forward Mitch Hahn antreten. Nach einem schwachen Start lagen die Gäste schnell zweistellig zurück. Doch Kirchheim kam ab Mitte des ersten Viertels immer besser ins Spiel und knüpfte nun an den starken Auftritt am Freitag gegen Heidelberg an. Es blieb unglaublich spannend bis in die Schlussphase der regulären Spielzeit. Ein Dreier von Kevin Wohlrath brachte die Ritter knapp fünf Sekunden vor dem Ende in Führung. Doch der Chemnitzer Jonas Richter erzwang an der Freiwurflinie die Verlängerung.

Dort zeigten die Teckstädter ihren besten Basketball. Doch auch eine Sechs-Punkte-Führung reichte nicht. McCloud und Graf hatten jeweils an der Freiwurflinie die Chance zur Entscheidung, doch die beiden US-Guards verwarfen vier Freiwürfe hintereinander. Niners-Guard Dominique Johnson dagegen verwandelte seinen Dreier und führte seine Mannschaft in die zweite Verlängerung.

Hier übernahm zunächst Chemnitz das Kommando. 21 Offensivrebounds im gesamten Spiel sorgten dafür, dass der Tabellenführer immer wieder neue Wurfmöglichkeiten schuf. Doch Jalan McCloud hielt sein Team mit zwei verrückten Dreiern im Spiel. Knapp 15 Sekunden vor Ende kamen die Kirchheimer bei drei Punkten Rückstand in Ballbesitz. Chemnitz entschied sich fürs Foul. Graf setzte den zweiten Ball absichtlich ans Brett in der Hoffnung auf den Rebound. Doch Chemnitz sicherte sich den Abpraller und brachten die Partie clever über die Runde. „Wir haben heute ein herausragendes Spiel gesehen,“ meinte Knights-Headcoach David Rösch. „Wir werden auch aus diesem Spiel lernen.“ Vielleicht schon am Samstag. Dann heißt der Gegner Bremerhaven.cs