Basketball

Eine Rakete wird zum Ritter

Basketball Die Knights vermelden mit Elijah Allen von den Rockets aus Gotha die nächste Neuverpflichtung. Der Forward ist der fünfte Deutsche im Team. Von Bernd Köble

Plötzlich geht es Schlag auf Schlag. Am Mittwoch haben Kirchheims Zweitliga-Basketballer mit Charles Barton den neuen Spielmacher vorgestellt. Gestern nun wurde mit dem Deutsch-Amerikaner Elijah Allen die dritte Neuverpflichtung verkündet. Allen ist neben Koch, Kronhardt, Hedley und Wenzel der fünfte Deutsche im Team und damit auch der letzte, sieht man von der einen oder anderen Nachwuchskraft, die noch kommen soll, einmal ab.

Die Ritter bleiben sich treu: Allen war beim Erstliga-Aufsteiger in Gotha vergangene Saison zwar nicht der mit den beeindruckendsten Statistiken aber einer der Verlässlichsten und Vielseitigsten auf dem Court. Und der Fleißigste: 41 Spiele absolvierte der 27-Jährige für die Thüringer, war dabei ein tragender Pfeiler in den Play-offs. Seine Saisonbilanz: 5,7 Punkte und zwei Rebounds pro Spiel bei durchschnittlich knapp 17 Minuten Einsatzzeit. Der 1,95 Meter große Forward gilt als Alleskönner, ist flexibel auf beiden Forward-Positionen einsetzbar und verfügt mit einer Dreier-Quote von zuletzt 42 Prozent über einen guten Distanzwurf. Dass Allen, der zuvor drei Jahre lang bei den Licher Bären in der Pro B im Einsatz war, einen deutschen Pass besitzt, macht die Sache noch interessanter. Ein „ruhiger Typ mit einer vorbildlichen Einstellung“ beschreibt Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt den ersten Eindruck. Allen dürfte an seinen künftigen Arbeitsplatz besondere Erinnerungen knüpfen: Am 28. Januar schickten die Ritter die Favoriten aus Thüringen mit hängenden Köpfen heim, nachdem Carrington Love per Buzzerbeater von der Mittellinie die Halle in ein Tollhaus verwandelt hatte.

Zwei Ausländer fehlen noch

Elijah Allen ist das wohl letzte Puzzle­teil, was die deutsche Stammbesetzung betrifft. Die siebte Kraft an Bord - gemessen an dem, was war, kann Schmidt zufrieden sein. „Die letzten Wochen waren die intensivsten seit Jahren“, sagt er und meint damit den turbulenten Frühsommer seit dem überraschenden Rücktritt von Headcoach Michael Mai. Schmidt und Neu-Trainer Anton Mirolybov erweisen sich seitdem als effiziente Einheit, die unter Zeitdruck arbeitet. Zwei ausländische Kräfte werden noch gesucht: ein Combo-Guard als Ersatz für die Eins und ein wurfsicherer Center. Darüber hinaus soll in der kommenden Woche eine Entscheidung fallen, wer die Aufgabe des hauptamtlichen Jugendkoordinators übernehmen wird. Die Knights sind in Verzug. Die Stelle hätte zum 1. August besetzt werden müssen. Die Liga hat inzwischen einen Aufschub gewährt.

Intensiv gefeilt wird derzeit auch am Programm für die Vorbereitung. Geplant sind Spiele gegen die Erstligisten aus Tübingen und Gießen sowie gegen die beiden Pro-A-Konkurrenten Crailsheim und Ehingen. Was Kirchheims Fans enttäuschen dürfte: Bis zum Saisonauftakt am 23. September in Baunach gibt es wenig Gelegenheiten, die neue Mannschaft zu sehen. „Mehr als drei Vorbereitungsspiele in eigener Halle sind nicht geplant“, sagt Chris Schmidt.