Basketball

Erfolg zahlt sich nicht aus

Zugegeben, es ist schon ein paar Tage her. Der 4. September vorigen Jahres, der Tag, an dem Basketballfans in Kirchheim eine brüchige Hoffnung beerdigten. Es war der Abend, als ein Haufen unbekannter Gesichter Harmonie auf dem Spielfeld suchten und in einem Liga-Neuling ihren Meister fanden. Die Bruchlandung der neuen Ritter-Truppe im Testspiel gegen Aufsteiger Ehingen war für viele Beobachter ein Fanal im bevorstehenden Untergang. Das Wort Absteiger, es schallte nicht durch die Halle aber es dröhnte in den Köpfen.

Am Mittwoch nun gingen gegen den MBC zwei Wochen zu Ende, in denen die Knights erneut an spielerische Grenzen stießen. Diesmal bejubelt von den Fans, versöhnt mit einer Saison, die keiner auf der Rechnung hatte. Der Vorstoß bis ins Halbfinale kann mit Fug und Recht als die ligaweit größte Überraschung dieser Spielzeit gelten. Nicht nur das: kein Team weit und breit, das mit ähnlich bescheidenen Mitteln über Jahre hinweg auch nur annähernd so erfolgreich gewesen wäre. Der Spott über Plastikstühle in der Schulturnhalle wurde zu Häme, wenn millionenschwere Gegner gesenkten Hauptes auf den Parkplatz schlichen.

Was also bleibt? Ein banger Blick in die Zukunft und die bittere Erkenntnis, dass Erfolg allein sich nicht auszahlt. Die Knights beginnen ab heute bei null. Ob man vereinstreue Stammkräfte wie Tim Koch oder Andreas Kronhardt wird halten können, ist eine Frage, die sich erübrigt, sollte am 9. Mai beschlossen werden, dass das Geld fürs Weitermachen nicht reicht. Den Status quo zu sichern, ist längst nicht mehr, worum es geht. Die Bereitschaft zum Aufbruch in eine Zukunft, wie sie die Liga skizziert, ist Bedingung. Ein Quantensprung, der aus Vereinen Unternehmen formen soll, nicht nur auf dem Papier. Dafür braucht es ein stabiles Umfeld und Profis an der Spitze, die sich zu hundert Prozent auf dieses Ziel konzentrieren. Wer dies verinnerlicht, wird überleben. Der Rest wird verschwinden. So ist das Geschäft.Bernd Köble