Basketball

Früher als gedacht sind Nerven gefragt

Basketball Die Knights stehen im Heimspiel gegen Schlusslicht Ehingen heute gewaltig unter Druck. Die sechste Niederlage in Folge wäre eine Hypothek zum Jahresende.

Derbys gegen Ehingen sind meist hart umkämpft: Hier eine Szene aus der Begegnung im November 2018, die Kevin Wohlrath (rechts) u
Derbys gegen Ehingen sind meist hart umkämpft: Hier eine Szene aus der Begegnung im November 2018, die Kevin Wohlrath (rechts) und die Knights hauchdünn mit 84:86 verloren.Foto: Tanja Spindler

Die Saison in der Pro A ist zwar noch keine zwei Monate alt, doch den Basketballern der Kirchheim Knights steht heute Abend bereits ein entscheidendes Duell bevor. Mit mageren vier Punkten aus acht Partien liegt das Tabellenende für die Teckstädter bedrohlich nah. Bei einer Niederlage im Heimspiel gegen Schlusslicht Ehingen wäre der Tiefpunkt im Jahr 2020 erreicht.

Das hatte man sich unter der Teck durchaus anders vorgestellt. Nach zwei Siegen und zwei Niederlagen aus den ersten vier Saisonspielen sah alles danach aus, als würden die Kirchheimer durchstarten. Doch vier ernüchternde Begegnungen später sind die Knights hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Vieles davon erinnert an die Vorsaison, als die Ritter nach acht Spieltagen mit nur einem Sieg und sieben Niederlagen am Tabellenende standen.

Zeit also für eine gründliche Analyse: In den letzten Tagen wurden die Spiele der vergangenen Wochen intensiv aufgearbeitet. Was die Klub-Verantwortlichen vor allem fordern: Eine andere Einstellung und Mentalität. „Uns geht es in erster Linie darum, dass die Mannschaft als Einheit auftritt und Siegeswillen zeigt“, betont Geschäftsführer Chris Schmidt. „Uns hat besonders die Art und Weise gestört, wie wir aufgetreten sind“, sagt er. „Da haben wir andere Vorstellungen und fordern das auch ein. Verlieren gehört zum Spiel dazu, aber es stellt sich immer die Frage nach dem Wie.“

Perovic warnt vor US-Quartett

Mit Ehingen treffen die Knights heute in eigener Halle auf eine junge, aber durchaus hungrige und ambitionierte Mannschaft. Mit Jake Pagenkopf (16,7 Punkte pro Partie), Kameron Hankerson (14,4), Christian Oshita (14) und De‘Quan Abrom (13,6) geht die größte Offensiv-Gefahr in der Ehinger Mannschaft klar von den US-Akteuren aus. Nahezu jeder Angriff läuft über dieses Quartett, das viel Qualität ins Spiel bringt.

Eine Erfahrung, die zuletzt die Gladiators aus Trier machen mussten. Mit 86:83 setzte sich die Mannschaft von Ehingens Headcoach Domenik Reinboth in einem spannenden Spiel gegen die Trierer durch. Es blieb allerdings das bisher einzige Erfolgserlebnis der Donaustädter. Davon will sich Igor Perovic nicht blenden lassen. „Ehingens US-Amerikaner spielen sehr schnell und schließen gerne früh ab“, warnt Kirchheims Coach. „Wir müssen daher unbedingt unsere Ballverluste reduzieren, von denen wir zuletzt viel zu viele produziert haben.“ Perovic sieht das Keller-Duell als gewaltige Herausforderung für sich und seine Mannschaft. „Wir werden in diesem Spiel sehr hart arbeiten müssen.“ Arbeiten heißt für Perovic vor allem: zusammenarbeiten. „Ehingen ist bisher immer als Team aufgetreten, auch wenn sie verloren haben - wir nicht,“ sagt er. Die Hoffnungen ruhen auch auf zwei Rückkehrern, die bei ihrem Comeback zuletzt zwar noch erkennbar mit Startschwierigkeiten kämpften, von denen sich der Trainer aber jenen Kampfgeist erhofft, der in den vergangenen Wochen vermisst wurde. Die beiden Guards Nico Brauner und Karlo Miksic, die nach monatelanger Verletzungspause wieder zurück sind, sollen für mehr Biss, vor allem in der Defensive, sorgen. Ein Sieg heute gegen Ehingen brächte etwas Rückenwind für das nächste Duell, das bereits in wenigen Tagen wartet. Am Tag nach Neujahr findet das verlegte Heimspiel gegen den Tabellenelften aus Nürnberg statt. Beide Spiele beginnen bereits um 17 Uhr.cs