Basketball

Hammer in Heidenheim

Basketball Der VfL gewinnt das letzte Saisonspiel der Landesliga auswärts nach einem wahren Herzschlagfinale mit 68:66 und erreicht damit die Qualispiele um den Oberligaaufstieg.

Marco Wanzke und der VfL bleiben in Sachen Oberligaaufstieg am Ball. Archivfoto: Markus Brändli
Marco Wanzke und der VfL bleiben in Sachen Oberligaaufstieg am Ball. Archivfoto: Markus Brändli

Ein Korb von Erik Weßelborg 0,1 Sekunden vor Schluss hat der Landesliga-Truppe der VfL-Basketballer beim Heidenheimer SB einen 68:66-Erfolg mit Folgen beschert: Platz drei in der Abschlusstabelle ist gleichbedeutend mit der Berechtigung, Qualifikationsspiele um den Oberliga-Aufstieg zu bestreiten.

„Gewonnen, Wahnsinn, Hammer!“ Die Meldung von Spielertrainer und Abteilungsleiter Marco Wanzke nach Spielschluss in die Kirchheimer Heimat war euphorisch, emotional, ekstatisch. Was im Winter noch keiner geahnt hatte, und was auch schon erledigt war, ist nun wieder möglich: der Aufstieg in die Oberliga über Qualifikationsspiele gegen den voraussichtlichen Zweiten der Landesliga Nordwürttemberg, den TSB Schwäbisch Gmünd. Dessen letztes Spiel war gestern bei Redaktionsschluss noch nicht beendet.

Verrückte letzte Minute

In der letzten Minute eines Endspiels um Platz drei, das sehr viele Fehl- und im Schlussviertel 42 Freiwürfe sah, ging die sprichwörtliche Post ab. Vorher war mal Gastgeber Heidenheim, mal Gast Kirchheim vorne gelegen, jetzt hatte der HSB die besseren Karten. Der VfL hatte seine 62:58-Führung (37.) verspielt, 50 Sekunden vor dem Ende stand es 62:65 aus Kirchheimer Sicht. Marco Wanzke ging an die Freiwurflinie und machte dasselbe wie bei allen seinen bisherigen sechs Auftritten an dieser Stelle: Er traf zum siebten Mal einen von zwei. Auf der Gegenseite versenkte Rottler ebenfalls nur einen - 63:66.

Auszeit Kirchheim. Erik Weßelborg holt nach Fehlwurf von Tim Auerbach einen Offensiv-Rebound, wird gefoult, trifft einmal - 64:66. Schnelles Foul Kirchheim, Heidenheims Filipovic verballert zweimal. Neun Sekunden vor Schluss landet der Ball nach dem Defensivrebound bei Wanzke, der wird zwei Sekunden vor Schluss an der Dreierlinie gefoult - die ansonsten sehr souveränen Schiedsrichter geben nur zwei Freiwürfe. Der 25-Jährige beweist Nervenstärke und Klasse: zweimal ungestreift rein, Ausgleich, 66:66.

Heidenheim hat keine Auszeit mehr, wirft hektisch einen langen Pass nach vorne, niemand kommt dran, der Ball rollt ins Aus - Einwurf VfL an der offensiven Grundlinie. Wanzke hat auch keine Auszeit mehr, aber weil die Schiedsrichter diskutieren, wie viel Zeit auf der Uhr bleibt, reicht es zu einer kurzen Besprechung. Einwurf Wanzke. Mirsad Haziri stellt Weßelborg einen sauberen Block. Wanzke zirkelt einen Bodenpass zum Kirchheimer Power Forward. Der schnappt sich die Kugel und verwandelt eiskalt. Heidenheim wirft nochmal ein, aber die Zeit reicht zu nichts mehr, und zehn Kirchheimer Spieler und drei mitgereiste Fans rasen wie die Irren durch die Halle.ut

So spielten sie

VfL Kirchheim: Auerbach (15), Eberle (8), L. Haziri, M.Haziri (8/2), Palmieri (4), Schmauder, Schmidt (10/3), K. Wanzke, M. Wanzke (11), Weßelborg (12)