Basketball

„Ich schäme mich für diese Leistung“

Basketball Nach der peinlichen 86:103- ­Pleite bei Aufsteiger Leverkusen stehen die Kirchheim Knights auf dem vorletzten Tabellenplatz der 2. Liga Pro A.

Derart unbedrängt konnten die Knights um Nico Brauner nur selten agieren. Foto: Eibner Pressefoto
Derart unbedrängt konnten die Knights um Nico Brauner nur selten agieren. Foto: Eibner Pressefoto

Drei Spiele, drei Niederlagen und deutliche Worte: Nach der 86:103-Klatsche bei den Leverkusen Giants hat Knights-Coach Mauro Parra kein Blatt vor den Mund genommen: „Ich schäme mich für diese unterirdische Leistung meiner Mannschaft. Wir haben ein enormes defensives Problem. 103 Punkte zu kassieren und 18 offensive Rebounds zu erlauben, ist indiskutabel. Das muss und wird Konsequenzen haben“, polterte der Kirchheimer Trainer, „ich kann mich für unser Spiel nur bei unseren Fans entschuldigen und mein Wort geben, dass wir so lange und hart mit allen nötigen Überstunden daran arbeiten werden, bis wir unsere Verteidigung auf ein akzeptables Niveau hinbekommen“, so der Spanier.

Erste Folge: Der ursprünglich geplante freie Sonntag wurde gestrichen, Parra ließ sein Team ges­tern trainieren - zumal am kommenden Mittwoch bereits das nächste Spiel ansteht. Um 20 Uhr rückt Schalke 04 in der Sporthalle Stadtmitte an.

Neu formiert am Rhein

Nach vielen Verletzungen unter der Woche hatte Parra sein Starting Five geändert und schickte mit Andi Kronhardt, Erik Durham, Till Pape, Kevin Wohlrath und Jalan McCloud eine neu formierte Startfünf aufs Feld. Diese hatte es zunächst primär mit einem Spieler zu tun: Nick Hornsby erzielte die ersten neun Leverkusener Punkte und sorgte für die Führung der Gastgeber - mit 17 Zählern wurde der Amerikaner zum Top­scorer der Giants. Schnell wurde das Hauptproblem im Ritterspiel deutlich: Die Defensive. In der vergangenen Saison noch das Prunkstück, schafft es die neu formierte Truppe derzeit nicht, ihre Reihen zu schließen. Immer wieder rissen die agilen Rheinländer Löcher in die fahrig agierende Kirchheimer Verteidigung - 20 Punkte in den ersten vier Spielminuten sprachen Bände. Eine 27:19-Führung der Gastgeber zur Viertelpause war die Folge.

Im zweiten Abschnitt fingen sich die Ritter zunächst ein wenig und hielten das Spiel ausgeglichen. Den Rückstand zu verringern gelang den Gästen aber nicht, da die Hausherren beherzten Defensiveinsatz vorlebten und den Vorsprung ausbauten. Beim Stand von 46:36 ging es in die Kabinen.

Danach folgte die beste Phase der Schwaben, die Punkt um Punkt verkürzten. Durch eine aggressivere Defensive brachten die Knights die Hausherren aus dem Rhythmus und versuchten, Tempo ins eigene Spiel zu bringen - mit Erfolg: Mit vier Punkten gingen die Kirchheimer in Führung, das Spiel schien zu kippen. Doch die Aufholjagd hatte zu viel Kraft gekostet, mit einer Zwei-Punkte-Führung für Leverkusen ging es in den Schlussabschnitt (66:64).

Dort folgten zehn schlimme Minuten für die mitgereisten Kirchheimer Anhänger. 37 Punkte erlaubten die Knights den Gastgebern bis zum Spielende. Elf offensive Rebounds wurden den Giants gestattet, die nun selbstbewusst und vom eigenen Publikum angetrieben immer weiter davon zogen. „Unser gesamtes Spiel, aber vor allem die letzten zehn Minuten, waren einfach nur peinlich und den Knights nicht würdig“, sagte Kirchheims Geschäftsführer Christoph Schmid, „kein Spieler hat gezeigt, was er eigentlich kann. Wir haben die Verantwortung, jeden Stein umzudrehen und unsere Fehler zu analysieren.“ cs