Basketball

Kirchheimer brechen im Schlussviertel total ein

Basketball Der VfL verliert das Spitzenspiel der Oberliga gegen Team Urspring deutlich, aber verdient mit 57:85.

Mit 19 Punkten bester Kirchheimer: Constantin Munz. Foto: Markus Brändli
Mit 19 Punkten bester Kirchheimer: Constantin Munz. Foto: Markus Brändli

Kirchheim. Am Anfang überrascht, dazwischen tapfer dagegengehalten, am Schluss völlig eingebrochen: Die 57:85-Niederlage der VfL-Oberliga-Basketballer gegen den Tabellenzweiten Team Urspring fiel zu hoch aus, tat weh und war doch verdient.

„Volle 40 Minuten Konzentration“ hatte Kirchheims Abteilungsleiter und Aufbauspieler Marco Wanzke vor diesem Oberliga-Spitzenspiel zwischen dem Tabellendritten und dem Zweiten mehr gewünscht als gefordert. Gereicht hat es am Ende nur für 24 Minuten. Was auch ein Beweis für die Leistungsstärke und das Potenzial des Aufsteigers ist: Für ganz oben reicht es halt doch noch nicht.

Gegen das blutjunge Team aus Urspring, das nahezu komplett aus Spielern der Nachwuchsbundesliga (NBBL) besteht, zeigte sich deutlich, was an den Kirchheimern Athletik, Ausbildung und Ausdauer noch fehlt. Kein Wunder: Die Internatsschüler trainieren seit ihrem 15. Lebensjahr mindestens fünfmal in der Woche, die VfL-Akteure derzeit im Schnitt 1,5-mal. Vor diesem Hintergrund spielte es offensichtlich gar keine Rolle, dass die Gäs­te bereits am Samstag ein Oberliga-Auswärtsspiel in Reutlingen hatten (91:70). Von Müdigkeit war keine Spur zu entdecken. Zumal es Urspring-Schüler gewohnt sind, an jedem Wochenende zwei- bis dreimal zu spielen.

Dass der VfL aber gleich zu Beginn so von der Intensität und dem Tempo des Gegners überrascht wurde, verwundert doch ein wenig. Es dauerte sechs Minuten (5:15), bis Kirchheim ins Spiel fand. Constantin Munz und der leider mit Rückenproblemen kämpfende Mirsad Haziri brachten ihre Farben erst dann in die Spur.

Von diesem Zeitpunkt war die Partie in der Sporthalle Stadtmitte, die 60 Zuschauer verfolgten, ein Spitzenspiel, das diesen Namen verdiente. Zumindest 24 Minuten.

Knisternde Spannung

Mit einem 12:0-Lauf ging das Team von Coach Labinot Haziri das erste Mal in Führung - 25:23, 14. Minute - zur Pause stand es 37:38, und in der Halle knisterte es vor Spannung. Das blieb noch zehn Minuten lang so. In der 27. Minute führte der VfL sogar noch, zum 49:48 hatte auch Andi Nicklaus mit einigen sehenswerten Aktionen beigetragen. Vor dem Schlussabschnitt stand es 53:59, der Rückstand schien aufholbar.

Doch der 0:7-Lauf in den ersten drei Minuten zog dem VfL den Stecker. Urspring erhöhte noch einmal den ohnehin schon immensen Druck in der Defensive, Kirchheim fand offensiv überhaupt keine Lösungen mehr und brach vor allem mental in den letzten Minuten völlig ein. 4:26 endete dieses Viertel, allein Kapitän Tim Auerbach, der allerdings weiter mit seinem Wurf hadert, gelangen Punkte. Am Ende stand dieses ernüchternde 57:85, das alle Träume von einer etwaigen Relegation in Richtung Regionalliga beendet.

Das Fazit von Marco Wanzke passte: „Das Spiel hat heute ein Viertel zu lange gedauert.“ ut

So spielten sie
VfL Kirchheim: J. Auerbach (2), T. Auerbach (10/2), Haziri (6/1), Munz (19/2), Nicklaus (11), Palmieri (3), Pllana (1), Schmidt, Wanzke (3), Weßelborg (2)