Basketball

Leidenschaft wird nicht belohnt

Basketball Die Kirchheim Knights verlieren das letzte Heimspiel des Jahres gegen Zweitligatabellenführer Chemnitz nur knapp mit 60:66. Zum Ausklang des Jahres geht‘s am kommenden Freitag nach Paderborn.

Ein Rohndell Goodwin, mit 30 Punkten bester Kirchheimer gegen Chemnitz, hat nicht gereicht, um Headcoach Mauricio Parra und sein
Ein Rohndell Goodwin, mit 30 Punkten bester Kirchheimer gegen Chemnitz, hat nicht gereicht, um Headcoach Mauricio Parra und seinen Co Miguel Rodriguez happy zu machen. Foto: Tanja Spindler

Die Kirchheim Knights haben ihr letztes Vorrundenspiel nach leidenschaftlichem Kampf vor heimischer Kulisse gegen Chemnitz verloren. Der Tabellenführer setzte sich mit 66:60 durch, weil er im entscheidenden vierten Viertel die „Big Shots“ machte. Die Ritter stehen zum Ende der Hinrunde knapp hinter den begehrten Playoff-Plätzen auf Rang neun.

Nach dem 80:74-Sieg im ersten Teil des Doppelspieltags am Freitag gegen Schalke, war die Hoffnung auf einen Überraschungscoup gegen Chemnitz groß - zumal die Sachsen am Freitag gegen Artland nach zwölf Siegen aus zwölf Spielen ihre erste Niederlage kassiert hatten.

Doch aus Kirchheimer Sicht war‘s gestern ein dritter Advent ohne Happy End. Geschenke für den Gastgeber hatte der Tabellenführer aus Chemnitz keine im Gepäck. Dabei hatte es zu Beginn durchaus so ausgesehen, als ob es für den aktuellen Tabellenneunten gegen den in dieser Saison nahezu übermächtigen Tabellenführer aus Sachsen was zu holen geben könnte. Als Max Rockmann nach knapp vier Spielminuten der Ausgleich zum 6:6 gelang, kam der Knights­express ins Rollen. Zug um Zug wurde der Vorsprung ausgebaut und ein Ritter brachte die Halle zum Brodeln: Jalen Canty zog in dieser Phase den Gästen mit vier geblockten Würfen den Zahn. Die Abwehr stand einmal mehr felsenfest, und so konnte der Gegner mit 20:11 auf Distanz gehalten werden.

Im zweiten Viertel erwischte Chemnitz den besseren Start. Bei ihrem 11:0-Lauf schenkten die Chemnitzer den Rittern drei Dreipunktewürfe ein, egalisierten den Vorsprung und setzten sich sogar mit 25:21 in Front. Doch die Gastgeber starteten den Konter: Acht Punkte ohne gegnerischen Korberfolg ließen die Fans in der Sporthalle Stadtmitte jubeln. Beim Halbzeitstand von 33:30 war klar, dass an diesem Sonntagnachmittag noch was gehen könnte - eine Überraschung lag in der Luft.

Im dritten Viertel standen sich zunächst beide Mannschaften auf Augenhöhe gegenüber. Die Defensive war auf beiden Seiten aggressiv, nur wenige Würfe fanden ihr Ziel. Doch Schritt um Schritt holte Chemnitz den Rückstand auf und entschied das dritte Viertel mit 19:11 für sich (49:45).

Vor dem Schlussviertel stand die Frage im Raum, was nun den Ausschlag für den Sieg geben würde. Die Routine und Souveränität des Tabellenführers oder die kämpferischen Ritter, die mit dem Publikum im Rücken das Spiel mit aller Kraft für sich entscheiden wollten? „Spielentscheidend heute Abend war es, dass Chemnitz in der entscheidenden Phase die wichtigen Punkte gemacht hat, während wir zu viele Ballverluste hinnehmen musste“, analysierte Headcoach Mauro Parra.

Erneut schlechte Dreier-Quote

Die Enttäuschung stand dem Spanier durchaus ins Gesicht geschrieben, denn dass das Spiel schlussendlich mit 60:66 für die Ritter verloren ging, war nicht zwingend notwendig. Ein überragender Rhondell Goodwin und ein souveräner Spielführer Dajuan Graf waren an diesem Abend allerdings zu wenig, um für einen Überraschungserfolg zu sorgen. Eine wiederholt schlechte Wurfquote von jenseits der Dreierlinie macht es unglaublich schwer, gegen Spitzenteams zu bestehen. Mit Daubner, Wohlrath und Rockmann sind gleich drei Distanzschützen ohne Dreipunkteerfolg geblieben. Es tut daher Not, weiterhin konzentriert als Team zu arbeiten und auf die Rückkehr des immer noch verletzten Tim Koch zu hoffen. Gleichwohl ist Coach Parra stolz auf die Teamleistung und Weiterentwicklung seiner Mannen.

Ohne Koch geht es vor der kurzen Weihnachtspause am kommenden Freitag noch nach Paderborn, wo ein Sieg nicht nur auf dem Wunschzettel von Goodwinn, Graf & Co steht. Mit einem Sieg gegen den Tabellenzwölften würden sich die Teckstädter gut in Position für die harte Rückrunde bringen, die im Januar gleich mit Hammerspielen in Hamburg und Rostock beginnt.bs