Basketball

Mathematik und Rechnen leicht gemacht

Basketball Nach dem Teilerfolg der Knights am Doppelspieltag reichen Siege allein nicht mehr aus. Für einen Einzug in die Play-offs müssten andere patzen. Von Bernd Köble

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Experten unter sich: Schalkes Brandon Parrish (links), der mit 21 Punkten und zehn Rebounds ein Double-Double auflegte, und Kirchheims Rhondell Goodwin. Foto: Markus Brändli

Der letzte Hoffnungsfunke war es noch nicht, der am Freitag erloschen ist. Ein Satz gilt seitdem jedoch nicht mehr: „Wir haben es noch immer selbst in der Hand“, hatte Knights-Coach Mauricio Parra mit Blick auf die Play-off-Chancen seiner Mannschaft zur Wochenmitte selbstbewusst verkündet. Die Trierer waren am Freitag schlicht zu stark, Schalke nach dem Kraftakt gegen Hamburg am Sonntag stehend K.o. Macht unterm Strich zwei Punkte aus zwei Spielen - zu wenig, um das Heft in den verbleibenden Wochen in der Hand zu behalten.

Die vereinfachte Rechnung, die nun gilt, lautet: Die Ritter dürfen sich in den restlichen vier Begegnungen keine Niederlage mehr leisten. Gleichzeitig müssen die Konkurrenten aus Karlsruhe und Tübingen mindestens einmal noch verlieren, die Feuervögel aus Hagen, die derzeit Platz acht und damit das Tor zu den Play-offs besetzt halten, sogar zweimal. Unmöglich ist das nicht. Karlsruhe erwartet noch Heidelberg und muss nach Trier. Außerdem knöpfen sich Tübingen und Karlsruhe noch gegenseitig Punkte ab, bevor die Tübinger am letzten Spieltag Aufstiegskandidat Hamburg empfangen. Hagen hat das nominell schwerste Restprogramm: mit Spielen gegen Nürnberg, Rostock und Heidelberg. Am 16. März sind die Westfalen zu Gast in der Sporthalle Stadtmitte. Erfüllten die Knights dort ihre Pflicht, hätten sie zumindest den direkten Vergleich gegen alle drei Konkurrenten in der Tasche.

So weit die Theorie. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Keith Rendleman, der am Sonntag auf den Fuß des Gegners trat und umknickte, ist fürs Spiel beim Tabellenvorletzten in Hanau am Samstag ein Wackelkandidat. Gleiches gilt für Phillip Daubner, der nach einem Hexenschuss beim Sieg gegen Schalke nur Zuschauer war. Wer sich auf eine Rückkehr von Tim Koch gefreut hatte, der am Sonntag zum ersten Mal seit Monaten wieder im Trikot auf der Bank saß, wurde enttäuscht. „Tim ist keine Option“, sagt sein Trainer. „Nicht jetzt und vermutlich auch in den kommenden Wochen nicht.“

Fiele Rendleman aus, gäbe dies auch der letzten Hoffnung den Rest, auch wenn Jalen Canty Kirchheims besten Rebounder in der zweiten Hälfte gegen Schalke bestens vertrat. Was das Spiel am Sonntag deutlich machte: Die Reserven sind aufgebraucht. „Das war kein Spiel für Ästheten“, musste auch Mauricio Parra hinterher einräumen. Der Spanier hatte sich diesmal für eine kraftschonendere Variante der Zonenverteidigung entschieden, und der Gegner wusste die dadurch entstandenen Räume gefährlich oft zu nutzen. Der Gegner, das war vor allem Brandon Parrish, der bei zehn Versuchen sieben von draußen traf. Wie sehr beide Teams, die jeweils mit einer Neuner-Rotation am Start waren, auf der buchstäblich letzten Rille fuhren, wurde im Schlussviertel deutlich. Rhondell Goodwin, der bis dahin selbst aus der Waagrechten traf, verweigerte einfachste Würfe und signalisierte seinem Trainer: Die Beine wollen nicht mehr.