Basketball

Mittendrin oder nur noch dabei?

Basketball Für den Zweitligisten aus Kirchheim geht es heute in Paderborn darum, den Anschluss an die Play-off-Plätze nicht zu verlieren.

Phillip Daubner (rechts im Bild) kehrt heute Abend zum ersten Mal im Kirchheimer Trikot an seine alte Wirkungsstätte in Paderbor
Phillip Daubner (rechts im Bild) kehrt heute Abend zum ersten Mal im Kirchheimer Trikot an seine alte Wirkungsstätte in Paderborn zurück.Foto: Tanja Spindler

Mit dem Auswärtsspiel heute Abend ab 20 Uhr in Paderborn beginnt für Kirchheims Basketballer die Rückrunde in der zweiten Bundesliga. Gleichzeitig ist es der letzte Auftritt der Ritter vor der kurzen Weihnachtspause. Ein Sieg gegen den Tabellen-Dreizehnten würde die Ausgangsposition im Kampf um einen der Play-off-Plätze deutlich verbessern.

Einem Vorweihnachtsstress der etwas anderen Art sind derzeit die Zweitliga-Profis aus der Teckstadt ausgesetzt. Drei Spiele innerhalb von acht Tagen, da­runter das kräftezehrende Spiel am vergangenen Sonntag gegen Tabellenführer Chemnitz, verlangen dem Team um Spielmacher Dajuan Graf zurzeit alles ab. Dabei ist ein Sieg des Tabellenneunten zum Rückrundenauftakt von besonderer Bedeutung. Schließlich hat das Kirchheimer Selbstvertrauen nach fünf Niederlagen aus sechs Spielen trotz des Erfolgs gegen Schalke gehörig gelitten.

Heute geht es auch darum, sich eine gute Ausgangsituation für die restliche Rückrunde zu verschaffen. Denn mit den beiden Auswärtsspielen in Rostock und Hamburg, den beiden längsten Reisen der Saison, stehen gleich im Januar schwere Aufgaben bevor. Das Erreichen der Play-off-Runde ist nach wie vor das große Saisonziel unter der Teck. Nie lagen die Teams in der Pro A in der Tabelle enger beieinander als in dieser Spielzeit. Dadurch ist jeder Sieg Gold wert. Eine Niederlage gegen die Westfalen, die von den Knights zwar vier Plätze trennen, aber nur ein einziger Sieg, würde bedeuten, dass man vorerst den Anschluss nach oben verliert. Knights-­Coach Mauricio Parra und sein Team treten deshalb mit einer ordentlichen Portion Respekt die lange Auswärtsfahrt nach Paderborn an, zumal die Baskets zuletzt einen überzeugenden Sieg in Nürnberg feiern konnten.

Gefahr aus der Distanz

Angeführt wird der heutige Gegner vom US-Duo Joseph Benzinger und Connor Wood. Dabei weist der Gastgeber eine Qualität auf, die in Kirchheim zurzeit schmerzlich vermisst wird: Paderborn gehört mit einer Dreier-Quote von 37 Prozent zu den drei besten Teams der Liga in dieser Kategorie. Die Knights sind also gut beraten, da­rauf zu achten, dass bei den Gastgebern keiner heiß läuft. Unterstützt werden die beiden US-Guards von Daniel Mixich, der in den letzten beiden Spielen Topscorer der Baskets war und dem in der Pro A ebenfalls bekannten Demetrius Ward. Unterm Korb sind Matthew Klinewski und Marc Nagora von außen brandgefährlich. Der „Wühler“ unterm Korb ist Martin Seiferth, einer der besten offensiven Rebounder der Liga.

Zeit also für Wohlrath, Daubner und Co., das in den vergangenen Wochen doch deutlich verstellte Visier wieder auszurichten, um das zuletzt so starke US-Duo Dajuan Graf und Rhondell Goodwin zu unterstützen. Vor allem Phillip Daubner soll nach Parras Wunsch gegen seinen Ex-Klub „endlich mal wieder einen raushauen“. „Wir werden alles daransetzen, um das letzte Spiel des Jahres zu gewinnen, um uns und unsere Fans vor Weihnachten zu belohnen“, verspricht der Coach.bs

Gegner mit Gegensätzen

Unterschiedlicher könnten beide Gegner, die heute Abend aufeinandertreffen, kaum sein. Paderborns große Schwäche in dieser Saison bisher ist die Defensive. Während die Baskets im Schnitt 84,4 Punkte pro Spiel kassieren, steht ihnen mit Kirchheim eines der drei besten Defensiv-Teams in dieser Saison gegenüber.

Offensiv dreht sich das Blatt komplett: Paderborns Werfer erzielen durchschnittlich knapp 80 Punkte pro Spiel. Die Baskets gehören damit zu den besseren Scorer-Mannschaften in der Liga, während die schwache Knights-Offensive mit nur 74,3 Punkten pro Spiel die aktuell größte Baustelle bei den Schwaben ist.

Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass in der alten Trainer-Weisheit, wonach Defense Spiele gewinnt, ein wahrer Kern steckt: Die Knights sind Neunter, Paderborn auf Platz 13.tb