Basketball

Morrow-Ersatz steht in den Startlöchern

Basketball Nach zwei Siegen gegen Teams aus der Pro B erwarten die Knights mit Basel morgen einen Erstligisten. Ein neuer Center scheint bereits gefunden. Von Bernd Köble

Wirkt trotz einiger Verletzungssorgen entspannt: Knights-Headcoach Igor Perovic sammelte zuletzt gegen zwei Pro-B-Teams erste Er
Wirkt trotz einiger Verletzungssorgen entspannt: Knights-Headcoach Igor Perovic sammelte zuletzt gegen zwei Pro-B-Teams erste Erkenntnisse.Foto: Tanja Spindler

Hätte die Saison bereits begonnen, Igor Perovic könnte zufrieden sein. Zwei Spiele, zwei klare Siege, was will man mehr? Doch die Saison in der Pro A beginnt erst in gut drei Wochen, und in der Pre-Season zählen keine Ergebnisse, nur Erkenntnisse. Die lieferten am Donnerstag und Sonntag vergangener Woche die Mannschaften aus Oberhaching und Speyer. Die beiden ungefährdeten Erfolge gegen Teams aus der Pro B haben Perovic vor Augen geführt, dass es noch etwas gibt, das in Corona-Zeiten bereits ausgestorben schien: Normalität. In anderen Worten: Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es nichts, was den Trainer überraschen könnte. „Wir haben Leistungsschwankungen erlebt, viele gute Ansätze und wissen jetzt: Wir haben noch einen langen Weg vor uns“, sagt Kirchheims Headcoach. Dass die Chemie, der Geist, in der Mannschaft stimmt, das ist es, was für ihn im Moment am meisten zählt. Jeder übernahm Verantwortung, keiner hat sich versteckt, das spiegelt sich auch in der weitgehend ausgeglichenen Punkteverteilung wider. „Über Details will ich nicht reden, das ist viel zu früh“, sagt Igor Perovic. „In zwei Wochen kann man keine Mannschaft formen.“

Worüber man reden muss, sind dagegen die Lücken, die sich im Aufbauspiel und unterm Korb auftun und die das Arbeiten zurzeit erschweren. Dass Neuzugang Kyle Leufroy seine Sache als Ersatz-Spielmacher für den verletzten Nico Brauner gut macht, nimmt Druck vom jungen Karlo Miksic, der als Neuling in der Pro A zumindest für einige Wochen die Hauptverantwortung an zentraler Stelle wird tragen müssen, bis Brauner im Dezember zurückkehrt. Leufroy kennt diese Rolle zwar vom College, war in Hagen zuletzt allerdings ausschließlich als Shooting Guard eingesetzt.

Zwei Nachverpflichtungen

Die Verpflichtung eines Backup-Pointguards, der zumindest für ein paar zusätzliche Minuten Entlastung auf dieser Position sorgen soll, steht noch aus. Wenn’s gut läuft, könnte noch diese Woche Vollzug gemeldet werden. Dabei soll es sich um einen jungen Spieler aus dem europäischen Ausland handeln, der bereits drei Jahre Spielpraxis im Nachwuchsprogramm eines deutschen Vereins gesammelt hat und deshalb im Kader als Inländer geführt werden kann.

Ganz schnell gehen könnte es auch an anderer, weit wichtigerer Stelle: Die Frage, wer Ed Morrow unterm Korb ersetzen wird, steht offenbar kurz vor der Klärung. Morrow ist wegen einer Knieverletzung schon kurze Zeit nach seiner Ankunft wieder zurück in seiner Heimat. Die Nachfolge scheint bereits so gut wie geregelt. „Es geht noch um Details“, sagt Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt, der die vergangenen Nächte am Telefon mit Spielerberatern in Übersee verbrachte. Definitiv fest steht: Keith Rendleman, über den viel spekuliert wurde, wird nicht nach Kirchheim zurückkehren. ­Schmidt bestätigt zwar erneute Gespräche mit dem Amerikaner, der vier Jahre lang das Knights-Trikot trug, sagt aber: „Auf beiden Seiten hat sich an der Situation vor Wochen nichts geändert.“ Nächste Gelegenheit für einen weiteren Test der Knights gibt es bereits morgen Abend. Gegner in der Sporthalle Stadtmitte ist ab 20.30 Uhr der schweizer Erstligist aus Basel. Wie beide Spiele zuvor findet auch diese Begegnung coronabedingt unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Vorsichtige Entwarnung bei Till Pape

Die Reihe der Schreckmomente riss auch am Sonntag im Basketball-Testspiel gegen das Pro-B-Team aus Speyer nicht ab. Knights-Forward Till Pape, eine der zentralen Stützen in der Kirchheimer Mannschaft, humpelte danach mit schmerzverzerrter Miene in die Kabine. Der Ex-Ulmer hatte sich in gleich zwei Spielsituationen am Fuß verletzt.

Die erste Diagnose bestätigte die schlimmsten Befürchtungen nicht. „Knochen und Bänder sind wohl heil,“ sagt Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt. Endgültige Sicherheit soll morgen ein MRT liefern. „Till hat noch Schmerzen, aber es geht schon deutlich besser,“ sagt sein Trainer Igor Perovic. „Im Moment sieht es so aus, als sei es nichts Schlimmeres.“ bk