Basketball

Ohne Druck in den hohen Norden

Basketball Die Knights können morgen beim großen Favoriten in Bremerhaven befreit aufspielen. David Rösch feiert seinen Einstand auf der Kirchheimer Bank. Von Bernd Köble

Von seiner Treffsicherheit und Tagesform wird morgen in Bremerhaven viel abhängen: Kirchheims bisheriger Topscorer Jalan McCloud
Von seiner Treffsicherheit und Tagesform wird morgen in Bremerhaven viel abhängen: Kirchheims bisheriger Topscorer Jalan McCloud (rechts).Foto: Tanja Spindler

Wer nichts zu verlieren hat, wächst schon mal über sich hinaus - oder er geht in die Luft. So wie Kirchheims Zweitliga-Basketballer, die am morgigen Sonntag das erste Mal in dieser Saison ein Flugzeug besteigen werden, um die Reisezeit bei einem Auswärtsspiel zu verkürzen. Dass der Kirchheimer Höhenflug so schnell nicht endet, darauf dürfte Kirchheims neuer Headcoach David Rösch morgen hoffen, wenn seine Mannschaft vor mehr als dreitausend Zuschauern in der Stadthalle in Bremerhaven (Spielbeginn um 17.30 Uhr) auf die Eisbären trifft. Der Tabellenzweite der Pro A und die nach vier Siegen in Folge wiederauferstandenen Ritter können jeweils in Bestbesetzung antreten. Für Bremerhavens Trainer Michael Mai bedeutet das, dass auch Joshua Braun, der zuletzt drei Spiele verletzt pausieren musste, wieder mit dabei sein wird. Damit ist der ohnehin bärenstarke Backcourt der Eisbären um Spielmacher Kasey Jamal Hill (16,2 Punkte im Schnitt) und Rhondell Goodwin (14,7) um eine Option reicher. Gleich fünf Spieler im Kader des Erstliga-Absteigers punkten im Schnitt zweistellig. Die Nordlichter verfügen über eine der ausgeglichensten Mannschaften in dieser Liga.

Rösch kann nur gewinnen

Für David Rösch bei seinem Debüt auf der Kirchheimer Bank eigentlich eine komfortable Situation, wenn man so will. Dass sich die Kirchheimer Festspielwochen am Sonntag mit dem fünften Sieg in Folge fortsetzen werden, dürfte niemand ernsthaft voraussetzen. Der neue Trainer kann folglich nur gewinnen, schließlich ist den Knights, die in den vergangenen Wochen enormes Selbstvertrauen getankt haben, in der jetzigen Situation alles zuzutrauen. „Die Mannschaft hat im Moment einen Lauf“, sagt Rösch. „Es gibt keinen Grund, weshalb man in einer solchen Situation nicht auch mal den Tabellenzweiten in der eigenen Halle schlagen sollte.“ Ein Kunststück, das bisher freilich erst einer Mannschaft gelungen ist: dem seit zwölf Spieltagen ungeschlagenen Tabellenführer aus Chemnitz.

Für Rösch ist die Stadthalle in Bremerhaven kein Neuland. Zweimal saß er dort schon bei den Tübingern zu Erstligazeiten als Co-Trainer auf der Bank. Morgen nun also eine Spielklasse tiefer, dafür zum ersten Mal in der Chef-Rolle. Nervös? Keineswegs. „Ich hatte einen guten Einstieg“, sagt David Rösch, auch wenn ihm seit dem 2. Weihnachtsfeiertag nicht viel mehr blieb, als drei Trainingseinheiten, in denen er die Mannschaft kennenlernen konnte. Sich kennenlernen - damit ist auch das morgige Spiel in Bremerhaven überschrieben. Eine eigene klare Handschrift zu hinterlassen, das dürfte schwer werden, das weiß er. „Es gibt ja keinen Grund, hier alles auf den Kopf zu stellen. Die Mannschaft macht im Moment vieles richtig.“