Basketball

Ohne Lösung keine Zukunft

Basketball Bei der Tagung der Zweitligisten am Wochenende in Paderborn verhindert nur eine knappe Mehrheit der Klubs schärfere Hallenstandards. Elchingen erhebt im Fall Brian Butler schwere Vorwürfe. Von Bernd Köble

Drei Monate vor Saisonstart in der Pro A ist die Zahl der teilnehmenden Mannschaften noch immer unklar.Foto: Markus Brändli
Drei Monate vor Saisonstart in der Pro A ist die Zahl der teilnehmenden Mannschaften noch immer unklar.Foto: Markus Brändli

Dass Zweitliga-Basketball in der Kirchheimer Sporthalle Stadtmitte ein Projekt auf Zeit ist, zweifelt inzwischen niemand mehr an. Wie schnell die Schranke tatsächlich fallen könnte, wurde bei der Tagung der AG 2. Basketball-Bundesliga am Wochenende in Paderborn deutlich. Der Vorstoß der Liga, die Hallenkapazität erstmals an der Zahl der Sitzplätze festzumachen, scheiterte in der Versammlung der Klubvertreter nur an einer hauchdünnen Mehrheit. Mindestens tausend Sitzplätze plus weitere 500 Stehplätze, so lautete der Antrag für den neuen Standard in der Pro A, der bereits ab der Saison 2020/21 hätte gelten sollen und der für die Kirchheimer Halle vermutlich das Aus bedeutet hätte. Fest installierte Sitze gibt es dort 540. Um den Rest der geforderten 1 500 Plätze zuschauerfreundlich zu gestalten, behilft man sich seit Jahren provisorisch mit Stuhlreihen nah am Spielfeldrand.

Für Knights-Geschäftsführer Christoph Schmidt ein klares Signal, dass die Uhr tickt und Kirchheim Lösungen braucht, zumal das Thema in der Delegiertenversammlung nicht generell auf Widerstand stieß, sondern allein die Gangart, da­rüber in Form eines Einzelantrags und nicht im Zuge der Gesamtfortschreibung der Standards abstimmen zu lassen. „Diese Verschärfung wird kommen, und nicht nur die“, ist Schmidt überzeugt. „Ich schätze, dass wir noch zwei, maximal drei Spielzeiten hier werden bleiben können.“ Parkettboden, Standkörbe, LED-Banden, VIP-Bereich oder Livestream - die Liste der Forderungen, die den Marktwert des Profi-Baskeballs steigern sollen und denen man in Kirchheim seit Jahren nur mit größter Mühe nachkommt, ist lang.

Die Elche treten nach

Krachender als der Antrag zur Hallenkapazität scheiterte ein Vorstoß der Baskets aus Elchingen. Der Pro-B-Ligist blieb mit seiner Forderung nach festgeschriebenen Ablösesummen für Spieler mit laufendem Vertrag ein einsamer Streiter. Gleichzeitig trat Klubchef Andreas Werther in der Causa Brian Butler nach und erhob wie schon zuvor sein Sportlicher Leiter Dario Jerkic schwere Vorwürfe in Richtung der Knights. Butlers Wechsel nach Kirchheim trotz bestehenden Vertrags ist an der Donau nach wie vor ein Reizthema, das unversöhnlich stimmt. Man habe angeboten, die Sache in einem persönlichen Gespräch aus der Welt zu schaffen, sagt Chris Schmidt. Elchingen habe abgelehnt. Schmidt: „Damit ist der Fall für uns erledigt.“ Die Baskets werfen den Rittern unlautere Methoden vor. Die Knights betonen, der Wechsel sei auf ausdrücklichen Wunsch des Spielers zustande gekommen. Fakt ist: Brian Butler hat die Ablösesumme, die bereits jetzt jeder Verein frei festlegen kann, aus eigener Tasche bezahlt.

Bundesligisten planen weiterhin zweigleisig

Alles in der Schwebe heißt es nach wie vor, was das Teilnehmerfeld in der ersten und zweiten Basketball-Bundesliga angeht. Nachdem Pro-A-Vizemeister Nürnberg vergangene Woche zum zweiten Mal eine Erstliga-Lizenz verweigert worden war, müssen beide Ligen weiterhin mit einer ungeraden Zahl an Mannschaften planen.

Für die BBL würde dies bedeuten, dass nur 17 statt 18 Teams ins Rennen gingen, in der Pro A wären 17 statt der üblichen 16 Mannschaften am Start. Nürnberg hat inzwischen angekündigt, die Entscheidung des BBL-Sportgerichtes anfechten zu wollen. Bis dahin bleibt weiterhin offen, ob es eine Wildcard für die BBL geben wird. Bisher haben weder die beiden Erstliga-Absteiger Bremerhaven und Jena noch ein Pro-A-Vertreter Interesse am Startrecht bekundet, das 750 000 Euro kosten würde.

Die Knights machten sich bei der Ligatagung in Paderborn dafür stark, das Nachrückverfahren künftig stärker zu reglementieren. Nach dem Aufstiegsverzicht des Pro-B-Finalisten Baskets Münster rückten die Panthers aus Schwenningen in die Pro A nach, obwohl dort noch nicht klar war, ob die Sollstärke überschritten würde.bk