Die Basketballer der Kirchheim Knights kommen einfach nicht in Fahrt. Am vierten Spieltag der 2. Bundesliga mussten sich die Teckstädter Schalke 04 denkbar knapp mit 75:80 geschlagen geben. In einer wechselhaften Partie rehabilitierten sich die Schwaben zwar für den uninspirierten Auftritt in Leverkusen, doch zwei Schwächephasen kosten den durchaus möglichen Sieg.
Von Beginn an waren die Hausherren hellwach und lieferten sich mit den Königsblauen einen erbitterten Kampf um jeden Ball. Insbesondere die Duelle unter den Körben gingen dabei zur Sache. Einer hatte sich dabei besonders viel vorgenommen. Routinier Andi Kronhardt war von den Schalkern nicht zu stoppen und legte mit neun Punkten und sechs Rebounds ein famoses erstes Viertel hin, das die Kirchheimer 22:18 entschieden - die Körpersprache aller Ritter war im Vergleich zu den ersten drei Partien stark verbessert.
Auch das zweite Drittel begann erfolgreich. Point Guard Jalan McCloud zeigte seine Fähigkeiten aus der Distanz und netzte zwei Mal aus der Ferne ein. Ein Dreier von Till Pape, weitere fünf Kronhardt-Punkte und zwei verwandelte Freiwürfe von McCloud erhöhten die Kirchheimer Führung knapp fünf Minuten vor der Halbzeit auf 38:25.
Doch zwei erfolgreiche Aktionen der Schalker, verbunden mit Fehlwürfen der Knights, brachten den Ritterzug aus dem Konzept und den Gast zurück ins Spiel. Nun zeigten die Schalker ihre individuelle Qualität und egalisierten den Vorsprung in kürzester Zeit. Mit einem 41:42-Rückstand gingen die konsternierten Knights in die Halbzeitpause.
Der Start ins dritte Viertel ging aus Kirchheimer Sicht ebenfalls in die Hose, wie vernagelt schien der gegnerische Korb. Punkte gelangen den Gastgebern nur vor der Freiwurflinie. Auch deswegen erhöhte sich der Rückstand zusehends. Beim 68:55 nach 30 Minuten hatten die Königsblauen eine 13-Punkte-Führung.
Aufholjagd kommt zu spät
Doch im letzten Durchgang zeigten die Kirchheimer ihr anderes Gesicht. Die neu formierte Truppe um Kapitän McCloud bewies Kampfgeist und kam Punkt um Punkt heran. Die Defensive ließ nur noch wenig zu, das Spiel schien zu kippen. Zwei Minuten vor dem Ende wackelten die Gäste aus Gelsenkirchen bedenklich und die Knights hatten die Chance, auf einen Zähler heranzukommen. Doch ein verpasster Wurf und folgende Freiwürfe erhöhten den Rückstand erneut auf fünf Zähler. Zwar versuchten die Hausherren nochmals alles, doch das letzte Quäntchen Glück fehlte, um das Spiel zu drehen.
„Wir haben uns in der Körpersprache, dem Kampf und vor allem in der Defensive deutlich gesteigert. Leider hat es dennoch nicht zum ersten Sieg gereicht“, resümierte Knights-Coach Mauro Parra, „in der entscheidenden Phase hat Schalke schwierige Würfe getroffen. Uns fehlt die Konstanz über ein ganzes Spiel. Unseren Vorsprung zu verlieren, war völlig unnötig. Das wird sich hoffentlich bald verbessern.“ cs