Basketball

Selbstbewusst gegen das Schwergewicht

Basketball Gegen den Tabellendritten Chemnitz Niners sind die Kirchheim Knights im morgigen Heimspiel der 2. Liga klarer Außenseiter, wollen ihre aufsteigende Form jedoch bestätigen.

Ob die Knights um Dajuan Graf gegen Chemnitz zu einem Höhenflug ansetzen können? Foto: Tanja Spindler
Ob die Knights um Dajuan Graf gegen Chemnitz zu einem Höhenflug ansetzen können? Foto: Tanja Spindler

"Dieser Kader ist definitiv zu stark für die hinteren Tabellenplätze" - wer hinter diesen Worten Kirchheimer Basketballverantwortliche vermutet, die den bisher mauen Saisonverlauf der Knights zu relativieren versuchen, liegt falsch. Das Zitat stammt von Rodrigo Pastore, Trainer des morgigen Heimspielgegners der Ritter aus Chemnitz. Der Argentinier mit italienischem Pass warnt sein Team, das am Samstag ab 19 Uhr als Tabellendritter in der Sporthalle Stadtmitte antritt, ausdrücklich vor dem Ligaschlusslicht: „Kirchheim hatte zu Saisonbeginn vielleicht etwas Pech“, sagt Pastore, „aber wir sollten trotzdem auf der Hut und hellwach sein.“

Dies gilt umgekehrt erst recht für die Knights, die unter der Woche mit einigen unerwarteten Baustellen zu kämpfen hatten. Neben Mitch Hahn, der am Mittwoch ein erstes individuelles Programm absolvierte, aber noch nicht ins Teamtraining zurückkehren konnte, standen auch Keith Rendleman und Tim Koch (beide mit Magenproblemen) sowie Jalan McCloud (pausierte mit Adduktorenproblemen) nur eingeschränkt zur Verfügung. Im Idealfall können gegen das Ligaschwergewicht aus Sachsne allerdings alle drei auflaufen.

Um den Chemnitzern, die mit einer Bilanz von fünf Siegen und einer Niederlage als klarer Favorit ins Spiel gehen, beikommen zu können, ist allerdings jeder Mann nötig. Zumal die Kirchheimer nach dem lang ersehnten ersten Sieg am vergangenen Samstag in Paderborn Selbstbewusstsein getankt haben. „Unsere Leistungen in den letzten drei Spielen waren von deutlich aufsteigender Tendenz“, sagt Mauro Parra, „die knappe Niederlage gegen Jena und der Sieg in Paderborn stimmen mich sehr positiv. Jetzt gilt es, die aufsteigende Form auch gegen einen der Topfavoriten der Liga zu bestätigen.“ Der Kirchheimer Coach setzt dabei auch auf die Unterstützung der Fans. Parra: „Wenn die Halle wie bisher als sechster Mann hinter uns steht, ist hier alles möglich.“

Schwer genug wird‘s, peilt der Gegner doch den Aufstieg in die BBL an. Nachdem in der Vorsaison im Play-off-Halbfinale Endstation war, wurde der Chemnitzer Kader im Sommer gezielt verstärkt. Klangvolle Namen wie der erstligaerfahrene Guard Chris Carter (kam aus Vechta) oder Terrel Harris (Rostock) fanden den Weg an den Nordrand des Erzgebirges. Zudem konnte der Großteil des letztjährigen Erfolgsteams gehalten werden. Darunter auch Kapitän Malte Ziegenhagen, der als zielsicherer Distanzschütze entscheidenden Anteil am Chemnitzer Höhenflug der vergangenen Saison hatte. Gleiches gilt für Ivan Elliott, der zuletzt zwar verletzt war, aber zum Duell unter der Teck in den Kader zurückkehren dürfte.

Spitzenreiter vieler Statistiken

Kommen die Chemnitzer erst einmal ins Rollen, sind sie nur schwer zu stoppen. Im Schnitt erzielen die „Niners“ 94 Punkte pro Spiel - so viele wie kein anderer Zweitligist. Spitzenreiter sind die Sachsen auch in Sachen Trefferquote bei Zweiern (62,4 Prozent) und Dreiern (40,9) sowie Assists (22,7) und bei den wenigsten Ballverlusten (10,5). „Wenn wir in Kirchheim so engagiert verteidigen wie zuletzt und im Reboundduell mit hoher Intensität dagegenhalten, stehen die Chancen auf einen Sieg sicherlich gut“, sagt Trainer Rodrigo Pastore - trotz des Lobes für den Kader der Knights. tb/cs

Platz acht ist nur einen Sieg entfernt

In der Tabelle stehen die Knights nach dem ersten Saisonsieg in Paderborn zwar weiterhin am Tabellenende, haben aber nun die gleiche Punktzahl wie die Teams aus Rostock, Quakenbrück, Paderborn und Schwenningen. Selbst der Tabellenachte aus Trier weist derzeit nur einen Sieg mehr auf als die Kirchheimer.

Pikant: Einen ihrer bislang einzigen beiden Saisonsiege feierten die Trierer gegen Chemnitz - das Team, gegen das die Knights morgen ran müssen. Unter der Teck spielen derartige Rechenspielchen keine Rolle. „Wir denken nur von Spiel zu Spiel. Alles andere bringt uns überhaupt nichts“, erklärt Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt. pm