Basketball

Unter der Teck rückt man zusammen

Basketball Trotz der fünften Pleite in Serie: Die Kirchheim Knights ernten nach der 87:98-Niederlage gegen Pro-A-Spitzenteam Jena großen Applaus vom Publikum.

Tapfer gekämpft: Kevin Wohlrath (rechts) und die Kirchheim Knights unterliegen dem BBL-Absteiger Jena trotz einer guten Leistung
Tapfer gekämpft: Kevin Wohlrath (rechts) und die Kirchheim Knights unterliegen dem BBL-Absteiger Jena trotz einer guten Leistung mit 87:98. Foto: Tanja Spindler

Die Niederlagenserie zu Beginn der neuen Zweitliga-Saison bleibt für die Kirchheim Knights weiter bestehen. Auch gegen BBL-Absteiger Jena war für die Teckstädter trotz einer guten Leistung beim 87:98 nichts zu holen. Doch obgleich der fünften Pleite in Folge, spielten sich nach der Schlusssirene in der Sporthalle Stadtmitte bemerkenswerte Szenen ab.

Tosender Applaus und Standing Ovations - für die Geehrten zwar stets ein tolles Ereignis, im Sport jedoch durchaus häufig der Fall. Dass dies jedoch nach einer Niederlage, dazu auch noch der fünften in Serie, passiert, hatte dann aber doch etwas Einzigartiges an sich: Unmittelbar nach dem Schlusspfiff stellten sich die Kirchheimer Fans kollektiv hinter ihr Team und spendeten minutenlang Beifall für die aufopferungsvoll kämpfenden Ritter. „Das hat uns alle berührt. Ich finde es unglaublich, dass die Fans nach den vielen Nackenschlägen weiterhin so hinter uns stehen“, freut sich Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt, „auch wenn man natürlich andere Ergebnisse von uns erwartet.“

Die Zuschauer hatten ein mitreißendes Spiel gesehen. Mit dem Tip-Off entwickelte sich eine intensive Partie, in der sich beide Mannschaften wenig schenkten. Den besseren Auftakt hatten die Hausherren, bei denen allen voran Kevin Wohlrath einen Traumstart erwischte und in den ersten zehn Minuten 13 Punkte erzielte. Darunter ein krachender Dunking, der das Publikum von den Sitzen riss.

Auch zu Beginn des zweiten Viertels hielten die Teckstädter den Vorsprung. Knapp fünf Minuten vor der Halbzeit aber der Bruch im Kirchheimer Offensivspiel. Jena legte einen Gang zu und brachte die Knights dadurch aus dem Konzept. Neuzugang Dajuan Graf, der erst am Tag zuvor in Kirchheim angekommen war, versuchte sein Möglichstes, jedoch fehlte ihm nach dem langen Flug noch etwas die nötige Frische. Auch unter den Körben machte sich nun das Fehlen von Andi Nicklaus (Rückenbeschwerden) und Mitch Hahn (Fersenverletzung) deutlich bemerkbar. „Mitch hat sich in den beiden Spiele in Leverkusen und gegen Schalke durchgekämpft, aber jetzt waren die Probleme einfach zu groß. Wir wissen noch nicht genau, wie lange er pausieren muss“, so Schmidt.

McCloud beeindruckt

So ging es mit einem 40:47-Rückstand in die Pause. Anders als im Spiel gegen Schalke, brachen die Ritter gegen das Spitzenteam jedoch nicht ein. Ganz im Gegenteil: Das Parra-Team hielt die Partie ausgeglichen. Viele knifflige Situationen prägten in dieser Phase das emotionale Spielgeschehen. Angetrieben vom Publikum versuchten die Teckstädter zwar alles um aufzuholen, wurden von den erfahrenen Jenaern jedoch ein ums andere Mal eingebremst. Zum Comeback reichte es dadurch aber nicht mehr, und so stand letztlich eine 87:98-Niederlage für die Knights zu Buche. „Es war bislang mit Abstand unser bestes Spiel. Wir haben uns nach dem Tiefpunkt gegen Leverkusen deutlich verbessert“, resümierte Knights-Coach Mauricio Parra.

Für die Ritter geht es nun nach Paderborn. Mit dabei sein wird dann auch Kapitän Jalan McCloud, was aufgrund der Ereignisse der vergangenen Tage keine Selbstverständlichkeit ist. „Jalan hat kurz vor dem Schalke Spiel die Information über einen Trauerfall in der Familie bekommen. Wir haben ihm die Entscheidung freigestellt, ob er nach Hause fliegt. Aber er hat sich entschieden, bei uns zu bleiben und zu spielen. Diese Einstellung finde ich sehr beeindruckend“, berichtet Schmidt. Gegen Paderborn wird dann vermutlich auch Andi Nicklaus wieder einsatzbereit sein, während hinter einem Einsatz von Mitch Hahn noch ein Fragezeichen steht. cs