Basketball

VfL nicht abgezockt genug

Basketball Die Kirchheimer unterliegen im Aufsteiger-Derby der Oberliga mit 85:90 bei der TG Nürtingen.

Kirchheim. Das mit Spannung erwartete Basketball-Oberliga-Derby zwischen der TG Nürtingen und dem VfL Kirchheim hielt, was es versprach. Am Ende gewann die TG vor gut 300 Zuschauern 90:85.

Keine Frage: Die Gastgeber aus Nürtingen hatten sich diesen Sieg redlich verdient. Der Aufsteiger aus dem Bezirk III zeigte sich heißer, konzentrierter und spielerisch besser als der Aufsteiger aus dem Bezirk IV. Die Möglichkeit auf den Sieg gab es für den VfL trotzdem, obwohl Coach Miguel Fernandez (immer noch krank) ebenso spürbar fehlte, wie Power Forward Erik Weßelborg, der als Physiotherapeut bei den Knights gebraucht wurde.

Schon der Start in der Sporthalle des Hölderlin-Gymnasiums zeigte, dass die Gastgeber ihren Fans etwas beweisen wollten. Der Ex-Kirchheimer Akant Sengül, Topscorer der Oberliga, hatte zwar noch so seine Probleme, doch seine Mannschaftskameraden ließen den Ball laufen, erspielten sich freie Wurfchancen und verwandelten davon auch die meisten. Der VfL hingegen verließ sich zu sehr auf Würfe von draußen, doch von zehn Dreier-Versuchen verfehlten neun ihr Ziel. Dies führte zu einem 12:22-Rückstand des VfL nach dem ersten Abschnitt.

Erst in der 16. Minute kamen die Kirchheimer so richtig im Spiel an. Als dann Tizziano Palmieri, dem man seinen Trainingsrückstand nach einer Woche Trainerlehrgang nicht anmerkte, U16-Nationalspieler Drilon Pllana anspielte, und der per Dunking zum 35:35 abschloss, markierte dies die beste Phase des VfL. Kurz danach gingen die Gäste sogar für einen kurzen Moment mit 40:36 in Führung, doch die Nürtinger fingen sich schnell und drehten das Spiel bis zur Pause auf 44:40.

Der VfL fing die zweite Hälfte mit vier Dreiern durch den starken Tim Auerbach und Chris Schmidt an. Die Abwehr hingegen funktionierte überhaupt nicht, sodass die TG ihren Vorsprung weiterhin verteidigen konnte. Knapp blieb es bis kurz vor Schluss, wobei bei den Gastgebern vor allem Tübingens NBBLer Kilian Fischer in seinem erst zweiten Oberligaspiel brillierte.

Hinten hapert‘s

Bis zwei Minuten vor Schluss waren beide Teams nah beieinander und stets in direkter Schlagdistanz. Doch dann setzte der überwiegend unauffällige Akant Sengül mit einem Dreier doch noch den wohl wichtigsten Treffer des Spiels. Nürtingen traf danach fünf von sechs Freiwürfen, das reichte zum 90:85-Sieg. Die gegnerische Punktzahl zeigt, dass es beim VfL an der Defensive lag - darin müsste der Arbeitsauftrag der nächsten Woche vor dem Heimspiel gegen Böblingen liegen. ut

VfL Kirchheim: J. Auerbach, T. Auerbach (30/8), Engonidis, M. Haziri (3/1), Munz (11), Nicklaus (16), Palmieri (7/1), Pllana (4), Schmauder (5/1), Schmidt (6/2), Wanzke (3).