Basketball

VfL strauchelt an der ersten Hürde

Basketball Nach dem enttäuschenden Remis im ersten Aufstiegsspiel zur Oberliga hoffen Kirchheims Korbjäger in zwei Wochen auf die Wende. Von Ulrich Tangl

Beinahe am Boden: Cveti Bozic und die VfL-Basketballer sind im Hinspiel um den Oberliga-Aufstieg gegen Schwäbisch Gmünd nicht üb
Beinahe am Boden: Cveti Bozic und die VfL-Basketballer sind im Hinspiel um den Oberliga-Aufstieg gegen Schwäbisch Gmünd nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Foto: Thomas Kaltenecker

Im ersten von zwei Aufstiegsspielen zur Basketball-Oberliga ist der VfL Kirchheim in heimischer Halle gegen den TSB Schwäbisch Gmünd nicht über ein Remis hinausgekommen. Gut 150 Zuschauer peitschten die Gastgeber nach vorne, am Ende reichte es nur zu einem 64:64-Unentschieden, bei dem die Schiedsrichter eine große Rolle spielten.

Die wahrscheinlich entscheidende Szene spielte sich in der 26. Minute ab, als die Gäste 52:40 führten. Schiedsrichter Rampp pfiff bei einem Kampf um den Ball unter dem Kirchheimer Korb ein unsportliches Foul gegen den Gmünder Edgar Malsam. Da der kräftige Allrounder drei Minuten zuvor wegen Meckerns bereits ein Technisches Foul kassiert hatte, musste der erfolgreichste Scorer des TSB vom Platz. Dazu gab Spielertrainer Viktor Buchmiller einen Kommentar ab, was ihm vom anderen Schiedsrichter Vlach ein Technisches Foul einbrachte. Nachdem er sich drei Minuten zuvor bereits echauffiert hatte („Was für ein Kindergarten“), musste er ebenfalls die Halle verlassen - was das Spiel völlig umdrehte. Denn Gmünd hatte das Spiel dominiert, obwohl die Gäste nur mit acht Spielern angereist waren, von denen drei deutlich schwächer waren als die ersten fünf.

In den ersten Minuten hatten die gut 150 Zuschauer in der Sporthalle Stadtmitte ein wahres Dreiergewitter erlebt. Innerhalb von zwei Minuten traf allein Tim Auerbach viermal nacheinander für den VfL, dann legte Chris Schmidt nach, aber auch auf der Gegenseite rauschten drei Fernwürfe durch die Reuse - 16:13. Das Problem für Kirchheim: Man fand keine Alternative. Zwischen der vierten und der neunten Minute wurde das Spiel immer statischer, kein einziger Punkt gelang - der Vizemeister der Landesliga des Bezirks III zog mit weit variablerem Spiel und kein bisschen beeindruckt oder nervös auf 26:16 davon. Dann trafen erneut Auerbach und auch Tim Schmauder zwei Dreier zum 22:26-Viertelergebnis.

Punkteproduktion stockt

Kurios: Alle sieben Feldkörbe waren Dreier. Der erste „normale“ Feldkorb gelang Tizziano Palmieri erst nach 19 Minuten. Das war das 32:35, denn auch beim TSB stockte nun, da zeitweise alle drei Bankspieler auf dem Feld standen, die Punkteproduktion. Viertelergebnis Nummer zwei also 12:13, Pausenstand demnach 34:39.

Stoff zur Aussprache in der Kabine gab es auf beiden Seiten genug, doch Gmünd nutzte das offensichtlich besser: Nach dem 36:41 legte der TSB einen 11:1-Lauf zum 52:37 (25.) hin, der wie eine Vorentscheidung aussah. Bis die ominöse 26. Minute kam und der Auftritt der beiden Unparteiischen. Bis auf das Technische Foul für Buchmiller wegen dessen Kindergarten-Kommentars waren alle Entscheidungen eher kleinlich und diskutabel. Bereits in der 20. Minute hatte Kirchheims Kiri Engonidis ein Technisches Foul kassiert, weil er sich über sich selbst und ein dummes Rebound-Foul geärgert hatte - jede Äußerung zu ahnden, war offensichtlich die Linie der Schiedsrichter aus Stuttgart und Fellbach.

Kirchheim nutzte die personelle Notlage des Gegners aus - allerdings nicht optimal. In der 31. Minute war der Anschluss hergestellt (55:56), doch es ging nicht so weiter. Trotz der Unterstützung des Kirchheimer Publikums gelangen in den verbleibenden neun Minuten nur noch neun Punkte. Anstatt mit einem satten Vorsprung ins Rückspiel am 12. Mai zu gehen, reichte es nur zu einem enttäuschenden 64:64-Unentschieden. Da beide Spiele wie eines gewertet werden, gab es keine Verlängerung, es geht im Rückspiel wieder bei null los.

Spielertrainer Marco Wanzke blickte gleich voraus: „Wir haben nun zwei Wochen Zeit, um unsere Wunden von dieser Schlacht zu lecken und werden uns besser auf den Gegner vorbereiten und einstellen können.“ Dabei hofft er dann auf Unterstützung von Power Forward Erik Weßelborg, der wegen einer Fortbildung diesmal nicht dabei war. Er könnte der Schlüssel sei, um die doch verblüffende Unterlegenheit der Kirchheimer unter den Körben auszugleichen.

Der andere Schlüssel: bessere Leistungen, weniger Final-Nervosität bei den Spielern. Denn bis auf Tim Auerbach, mit 29 Punkten und sieben Dreiern der alles überragende Akteur auf dem Feld, konnte kein einziger Kirchheimer auch nur in die Nähe seiner Bestleistung gelangen.

Spielstenogramm

VfL Kirchheim: Auerbach (29/7), Bozic (9), Engonidis (2), L. Haziri, M. Haziri (8/2), Palmieri (2), Schmauder (6/2), Schmidt (6/2), K. Wanzke, M. Wanzke (2)

TSB Schwäbisch Gmünd: Bretz (8), Buchmiller, Cholkin (2), Filipovic, Heinrich (18/2), Hieber (3), Lovic (15/3), Malsam (18/2)