Basketball

Willenskraft, Williams, Wahnsinn

Basketball Kirchheims Kapitän rettet seiner Mannschaft mit einem Buzzerbeater fast von der Mittellinie in letzter Sekunde einen 95:92-Sieg gegen hartnäckige Dresdner.

Richie Williams (rechts) sorgte am Samstag für eine basketballerische Sternstunde in der Kirchheimer Halle. Sein Buzzerbeater zum Sieg gegen Dresden dürfte lange in Erinnerung bleiben. Foto: Tanja Spindler

Kirchheims Basketballer bleiben zu Hause eine Macht. Im siebten Spiel in der Sporthalle Stadtmitte gelang am Samstag der sechste Sieg – und was für einer. Beim 95:92 gegen den Tabellendritten aus Dresden bewahrte Kapitän Richie Williams seine Mannschaft mit einem Buzzerbeater fast von der Mittellinie vor der drohenden Verlängerung. In einem packenden Duell gegen die Titans gelang den Knights die verdiente Revanche für die krachende Niederlage eine Woche zuvor in Dresden.

Wow, was war das für ein Duell. Dabei hatte es zu Beginn fast drei Minuten gedauert bis der erste Korb fiel. Doch dann entwickelte sich ein bis zuletzt spannendes Spiel. Die Gäste lagen nach den ersten zehn Minuten, die von vielen Freiwürfen und einer schwachen Kirchheimer Quote an der Linie bestimmt wurden mit 23:20 in Front. Auch im zweiten Abschnitt blieb das Spiel ausgeglichen. Erst langsam übernahmen die Ritter das Kommando und gingen kurz vor der Halbzeit mit neun Punkten in Führung.

Diese hätte durchaus höher ausfallen können doch einige Unachtsamkeiten sorgten dafür, dass der Gegner beim Halbzeitstand von 49:42 noch mitten im Spiel war. Offensiv legten die Gäste nach der Pause dann so richtig los. Angeführt von Tanner Graham, der mit 30 Punkten Topscorer des Abends wurde, gelangen den Titans spektakuläre 27 Zähler im dritten Viertel. Doch auch bei den Hausherren fand der Ball immer häufiger sein Ziel. Vor allem Jonas Niedermanner und Michael Flowers hielten die Kirchheimer Führung fest (74:69). Es blieb ein intensives Spiel, in dem sich der Gegner nie abschütteln ließ und die Ritter ihre Festung mit allem was sie hatten verteidigten. Dank eines unbändigen Willens lagen die Knights knapp sechs Minuten vor Spielende mit 86:74 in Führung.

Doch die Titans kamen noch einmal zurück, während Kirchheim allmählich Nerven und erste Ermüdungserscheinungen zeigte. „Wir haben defensiv heute ein ausgezeichnetes Spiel gemacht. Dass Dresden dennoch 92 Punkte gemacht hat, zeigt ihre außergewöhnliche Qualität“, stellte Kirchheims Sportchef Chris Schmidt fest. Gleichzeitig war es das Beste, das die Mannschaft auch offensiv in dieser Saison bisher gezeigt hat.

Ausgleich in der Schlussminute

Der verdiente Lohn an diesem Abend war ein außergewöhnlicher Glücksmoment: In der Schlussminute gelang den Gästen der Ausgleich und nach einem Ballverlust von Richie Williams hatte Dresden plötzlich sogar die große Chance auf den Sieg. Doch Jonas Niedermanner setzte den entscheidenden Block. Der Ball landete bei Williams, als noch drei Sekunden auf der Uhr standen. Drei Dribblings und der Kirchheimer Kapitän setzte einen Wurf aus vollem Lauf fast von der Mittellinie an. Als die Schlusssirene schrillte, segelte der Ball noch in weitem Bogen durch die Halle und rauschte unter einem kollektiven Aufschrei aus tausend Kehlen ungestreift durch die Reuse.

„Die Jungs haben heute aufopferungsvoll gekämpft und sich die beiden Punkte redlich verdient“, befand Knights-Headcoach Igor Perovic nach einem harten und nervenaufreibenden Kampf. Den erwarten die Ritter vermutlich auch am kommenden Wochenende. Dann dürfte Tabellenführer Vechta in eigener Halle auf Revanche für die überraschende Niederlage Anfang Januar in Kirchheim brennen.cs/tb